Kieferorthopädie, 3/2022
Seiten: 247-258, Sprache: DeutschBeyling, Frauke / Klang, Elisabeth / Niehoff, Eva / Schwestka-Polly, Rainer / Helms, Hans-Joachim / Wiechmann, DirkVorläufige ErgebnisseHintergrund: Das Ziel der Studie war die Beurteilung der Wirksamkeit eines neuartigen Verankerungskonzepts in Kombination mit einer vollständig individuellen lingualen Apparatur (VILA). Hierfür wurde die Nullhypothese getestet, dass am Ende einer dentoalveolären Kompensation einer Angle Klasse II-Verzahnung eine signifikante Abweichung bei der Eckzahnbeziehung und dem Overjet im Vergleich zum Ziel-Set-up vorliegen würde.
Methoden: In diese retrospektive Studie wurden 23 Patienten inkludiert (m/w: 3/20, Durchschnittsalter: 29,6 Jahre (min – max: 13,6 – 50,9 Jahre). Inklusionskriterien waren eine Angle Klasse II-Malokklusion von mehr als einer halben Prämolarenbreite zu Beginn der En-masse-Distalisation und eine konsekutiv abgeschlossene Behandlung mit einer VILA in Kombination mit einer Minischraubenverankerung für eine ein- oder beidseitige Oberkieferdistalisation (12 beidseitig von insgesamt 35). Ausgewertet und verglichen wurden Gipsmodelle vor (T0) und nach (T3) der VILA-Behandlung sowie der Behandlungsplan, definiert durch das individuelle Ziel-Set-up (TxP, mit Klasse I-Eckzahnbeziehung und normalem Overjet). Minischrauben wurden nach der Nivellierungsphase gesetzt und am Ende der En-masse-Distalisation entfernt. Zur statistischen Auswertung wurde ein Schuirmann’s TOST-Äquivalenztest, basierend auf einem einseitigen t-Test (mit α = 0,05) durchgeführt.
Ergebnisse: 97 % der geplanten Korrektur der Eckzahnbeziehung wurden umgesetzt (im Durchschnitt: 3,6 mm von geplanten 3,7 mm); weiterhin wurden ebenfalls 97 % der geplanten Overjet-Korrektur erzielt (im Durchschnitt 3,1 mm der geplanten 3,2 mm). Dabei bestand eine statistisch signifikante Übereinstimmung (p < 0,0001) bei der Eckzahnbeziehung und dem Overjet zwischen der individuellen Planung (Set-up) und dem erzielten Ergebnis. Bei der Distalisation lockerten sich zwei Minischrauben und wurden entfernt. In beiden Fällen konnte das Behandlungsziel erreicht werden, ohne eine der beiden Minischrauben nachzuinserieren. Die Nullhypothese wurde demnach widerlegt.
Schlussfolgerung: Die vorgestellte Methode ermöglicht eine zuverlässige Korrektur der Angle Klasse II-Malokklusion mittels dentoalveolärer Kompensation im Sinne einer En-masse-Distalisation im Oberkiefer.
Schlagwörter: Minischrauben, TADs, Verankerung, Lingualbehandlung, linguale Apparatur, Distalisation, Klasse II-Korrektur
Kieferorthopädie, 1/2022
Seiten: 21-33, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Bock, Jens J. / Graf, Simon / Wiechmann, DirkDas Herbst-Geschiebe ist ein etabliertes festsitzendes Gerät zur Angle-Klasse II. Im folgenden Artikel werden die Möglichkeiten und Vorteile der digitalen Planung und klinischen Umsetzung unter Anwendung moderner CAD/CAM-Prozesse dargestellt.
Schlagwörter: CAD/CAM, Herbst-Geschiebe, Klasse II, digitale Kieferorthopädie
Kieferorthopädie, 2/2012
Seiten: 107-127, Sprache: DeutschBreidenbach, Volker / Schwestka-Polly, Rainer / Wiechmann, DirkDie linguale Orthodontie hat sich in den letzten 20 Jahren bezüglich Qualität der klinischen Behandlungsergebnisse durch die Einführung neuer Methoden im Laborprozess und in der Therapie stark weiterentwickelt. Voraussetzung für ein gutes Behandlungsergebnis sind neben dem Können des Behandlers in hohem Maße die zugrundeliegenden Laborprozesse. Die genauen Abläufe der verschiedenen Prozesse sind nur wenig bekannt, da es kaum Veröffentlichungen über die technischen Einzelheiten der Verfahren gibt. Die gängigen Verfahren sind die Hiro-Technik, das CLASS-System, der Laborprozess nach Kyung, das BEST-System nach Fillion, das EURAPIX-Verfahren, der TOP-Prozess nach Wiechmann sowie das INCOGNITO-Verfahren. Diese sieben Verfahren sollen in allen Einzelheiten dargestellt werden. Das soll dem Behandler bei seiner Entscheidung helfen, einen Laborprozess zu wählen.
Schlagwörter: Laborprozesse in der Lingualtechnik, Hiro-Technik, Class-System, Kyung-Verfahren, Best-System, Eurapix, Top, Incognito
Chinese Journal of Dental Research, 2/2007
Seiten: 49-56, Sprache: EnglischDing, Yun / Gellrich, Nils-Claudius / Schwestka-Polly, Rainer / Wiechmann, DirkObjective: To study long-term skeletal and dento-alveolar stability 15 years after surgical-orthodontic correction of skeletal open bite.
Methods: Ten open bite patients (8 females and 2 males) who had undergone orthodontic treatment in combination with bimaxillary surgery at Hannover Medical School were reviewed. All patients underwent Le Fort I osteotomies combined with bilateral sagittal split osteotomy. The cephalometric records of these patients were examined at the start of orthodontic treatment (T1), before surgery (T2), immediately after surgery (T3), medium-term after surgery (average 1.5 years, T4) and long-term after surgery (average 15 years, T5). Eight skeletal and five dental cephalometric measurements were selected. Skeletal and dento-alveolar changes were evaluated.
Results: Moderate skeletal relapse has been observed 15 years after surgery in skeletal open bite patients treated by bimaxillary surgery. Approximately half of the total surgical changes in PP-SN, MP-SN and ANS-Me remained. Two-thirds of surgical changes in N-Me, N-ANS and S-Go remained. Except that the anterior part of maxilla relapsed completely 1.5 years after surgery, other skeletal relapses occurred mainly in the late follow-up period. Overbite remained quite stable 15 years after surgery, which was mainly due to the upper and lower incisors eruption during the long-term period.
Conclusion: Treatment of skeletal open bite via Le Fort I and bilateral sagittal split osteotomies appears to be a clinically successful and stable procedure.
Kieferorthopädie, 3/2006
Seiten: 167-174, Sprache: DeutschBerens, Axel/Wiechmann, DirkOptimierung des klinischen VorgehensMini- und Mikroschrauben gewinnen zunehmend an Bedeutung für die kieferorthopädische Therapie, wenn eine maximale Verankerung erforderlich ist. Für den klinisch tätigen Kieferorthopäden und den Chirurgen ist es jedoch schwierig, aus der Vielzahl der angebotenen Systeme das für die jeweilige Situation geeignete auszuwählen. Anhand der Ergebnisse einer prospektiven klinischen Studie mit 255 Mini- und Mikroschrauben werden dem Anwender Daten zur Verfügung gestellt, die ihm den Einsatz von Miniimplantaten erleichtern. Vestibulär im Oberkiefer zeigten Mikroschrauben geringeren Durchmessers die höchsten Erfolgsraten. Auf der palatinalen Seite des Oberkiefers sollten Minischrauben mit größerem Durchmesser und einer Länge von mindestens 10 mm eingesetzt werden. Vestibulär im Unterkiefer waren die geringsten Verlustraten mit Minischrauben von 2 mm Durchmesser zu verzeichnen. Lingual im Unterkiefer fiel die Verlustrate von Miniimplantaten derart hoch aus, dass diese Lokalisation nach anfänglicher Erprobung nicht mehr benutzt wurde. Unter Beachtung dieser Kriterien sind nur wenige Misserfolge zu erwarten.
Schlagwörter: Implantate, Mikroschrauben, Minischrauben, Verankerung
Quintessenz Zahnmedizin, 8/2002
Kinderzahnheilkunde und KieferorthopädieSprache: DeutschThalheim, Andrea/Piffkó, József/Conlé, Klaus/Wiechmann, DirkBei einer erwachsenen Patientin wurde aufgrund von ausgeprägten Zahnfehlstellungen und einer deutlichen mandibulären Retrognathie eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung unter Verwendung einer lingualen Multibandapparatur durchgeführt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde dann noch durch eine prothetische Versorgung vervollständigt.
Schlagwörter: Lingualbehandlung, Angle-Klasse-II-Dysgnathie, interdisziplinäre Zusammenarbeit, präprothetische Kieferorthopädie