OriginalarbeitSprache: DeutschAls eine Alternative in der regenerativen Parodontaltherapie wurde in jüngster Zeit ein Schmelz-Matrix-Protein (Emdogain#174) entwickelt, über dessen Anwendung und Wirksamkeit es bisher nur wenige Informationen gibt. Ziel dieser Studie war es, klinische und radiologische Ergebnisse nach der Therapie intraossärer Knochentaschen mit Emdogain#174 darzustellen. Zwanzig zweiwandige intraossäre Knochentaschen bei 15 Patienten wurden mit Emdogain#174 behandelt. Die Effektivität der Therapie wurde 6 Monate postoperativ geprüft, indem Sondierungstiefen (ST), gingivale Rezessionen (GR) und klinische Attachmentverluste (PAL) registriert wurden. Die Knochenneubildung wurde anhand von konventionellen, nach der Paralleltechnik angefertigten Röntgenbildern untersucht. Die postoperative Heilungsphase verlief in allen Fällen komplikationslos. Es wurden weder schwere Entzündungen noch allergische Reaktionen oder Abszesse beobachtet. Die Ergebnisse zeigten eine mittlere Reduktion der Sondierungstiefe von 8,8mm auf 4,6mm (p 0,001) und eine mittlere Reduktion des klinischen Attachmentverlustes von 10,8mm auf 8,0mm (p 0,001). Die mittlere gingivale Rezession erhöhte sich von 2,0mm auf 3,4mm (p 0,001). Eine knöcherne Defektauffüllung wurde in 15 der 20 Defekte anhand der Röntgenbilder beobachtet. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, daß durch die Emdogain#174-Therapie bei intraossären Knochendefekten Verbesserungen der klinischen und radiologischen Parameter erreicht wurden. Weitere Studien sind allerdings notwendig, um Langzeitergebnisse bezüglich dieser Behandlungsalternative zu erhalten sowie um Vergleiche mit anderen regenerativen Therapiemaßnahmen ziehen zu können.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung des Einflusses eines begrenzten bakteriellen Microleakage auf den Zustand der Pulpa. Nach steriler Präparation und Reinigung von Klasse-V-Kavitäten am Schweinezahn wurden mit dem Glasionomerzement Ketac-Fil#174 Füllungen gelegt. In einer Kontrollgruppe (42 Zähne) wurden die Füllungen mit dem lichthärtenden Lack Ketac-Glaze#174 zusätzlich abgedichtet. In der Testgruppe (40 Zähne) wurde ein begrenztes bakterielles Microleakage durch Einlage eines sterilen Filterpapierstreifens an eine Kavitätenwand provoziert. An 34 Zähnen der Testgruppe und auch an 13 Zähnen der Kontrollgruppe wurden Bakterien gefunden. In beiden Gruppen bestand eine enge Korrelation zwischen der Stärke der Pulpareaktionen und der Präparationstiefe. An 24 Zähnen wurden bis in das Dentin reichende okklusale Abrasionen gefunden. Unter 21 dieser 24 Abrasionen wurden in den Dentintubuli Bakterien gefunden, jedoch war in keinem Fall eine schwere Pulpareaktion zu beobachten. Dies zeigt, daß das bakterielle Microleakage an Glasionomerzementrestaurationen speziell in tiefen Kavitäten nicht die Hauptursache moderater und schwerer Pulpareaktionen ist.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 148 dreigliedrigen Adhäsivbrücken einer Langzeitstudie wurde der Einfluß verschiedener Risikofaktoren ermittelt. Klebefläche und -umfang wurden besonders berücksichtigt. Die Flächen- und Umfangsbestimmung der Adhäsivflügel erfolgte auf der Basis von Modellen, auf denen die Adhäsivbrücken angefertigt wurden. Die geschätzte Verweildauer bis zur ersten Ablösung vom Pfeilerzahn betrug nach fünf Jahren 82,5% (95%-Konfidenzintervall: 75,8 bis 89,3%). Im Rahmen der multivariaten Cox-Regression konnte für die Faktoren Kieferlokalisation, Gerüstbehandlung, Lückenbreite und kleinere Klebefläche (der beiden Pfeilerzähne) ein signifikanter Einfluß auf die Verweildauer ermittelt werden. Bei größerer Lückenbreite oder reduzierter kleinerer Klebefläche war das Verlustrisiko für Adhäsivbrücken signifikant erhöht.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie minimale Hemmkonzentration (MHK) von Amoxicillin, Ciprofloxacin, Clindamycin, Doxycyclin, Metronidazol und Penicillin wurde bei 159 Bakterienstämmen aus der subgingivalen Plaque von 66 Patienten mit einer progressiven Form der marginalen Parodontitis (darunter 38 Prevotella intermedia, 26 Porphyromona gingivalis, 22 Campylobacter rectus, 18 Fusobacterium nucleatum, 16 Actinobacillus actinomycetemcomitans, 14 Prevotella nigrescens) bestimmt. Alle untersuchten Porphyromonas-, Prevotella- und Fusobacterium-Stämme wiesen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Clindamycin und Metronidazol auf. 2 P.-gingivalis- und 4 P.-intermedia-Stämme bildeten Betalaktamasen. Die Bestimmung der Resistenz gegenüber Ciprofloxacin ergab sehr niedrige MHK-Werte bei A. actinomycetemcomitans und E. corrodens. Gegen diese beiden Spezies ist auch im Gegensatz zu einigen Porphyromonas- und Prevotella-Stämmen Doxycyclin ausreichend wirksam. Schlußfolgernd sollte deshalb die antibiotische Therapie bei progressiven Verlaufsformen der marginalen Parodontitis in Abhängigkeit vom mikrobiologischen Befund erfolgen.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 21 Patienten mit fortgeschrittener adulter Parodontalerkrankung erfolgten Lappenkürettageoperationen unter stystemischer antimikrobieller Medikation mittel Amoxicillin und Metronidazol. Über 12 Monate führten wir eine klinische und bakteriologische Verlaufskontrolle der subgingivalen Infektion mit A. actinomycetemcomitans (A.a.) durch. Patienten mit früher subgingivaler Reinfektion nach drei Monaten wurden als gefährdete Testpersonen mit ungünstigem Infektionsverlauf ausgewählt (n = 10). Als Kontrolle dienten 11 Patienten mit postoperativer Elimination und negativem A.a.-Befund nach einem Jahr. Bei 10 der 21 behandelten Patienten mit adulter Parodontitis (52%) war eine frühe subgingivale Reinfektion mit A.a. 3 Monate postoperativ zu beobachten. Beide Patientengruppen wiesen über einen Kontrollzeitraum von einem Jahr eine ähnliche Entwicklung der klinischen Parodontalbefunde auf. Die subgingivale Reinfektion bei behandelten Parodontalpatienten, die möglicherweise auf eine intrafamiliäre Transmission zurückzuführen war, zeigte Konzentrationen von A. actinomycetemcomitans zwischen 10³ bis 1000000 KBE/ml. Daher sollte bei Patienten mit behandelter fortgeschrittener Parodontalerkrankung und pathologisch klinischen Veränderungen im postoperativen Recall ein quantitativer Nachweis von A. actinomycetemcomitans erfolgen, um Risikopatienten anhand auffällig hoher Keimbelastungen von mehr als 100000 KB/ml frühzeitig zu erkennen.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel der vorliegenden Untersuchung war es, den möglichen Einsatz der direktradiographischen Vergrößerungstechnik im Hinblick auf die Einführung in die Zahnärztliche Radiologie zu untersuchen. Für die direktradiographischen Röntgenaufnahmen wurden Microfocus-Röntgenröhren mit elektromagnetischer Focussierung verwendet, die eine Reduktion der Focusgröße auf bis zu 5 µm ermöglichen. Im Rahmen der Studie wurden direktradiographische Vergrößerungsaufnahmen von unterschiedlichen anatomischen Präparaten durchgeführt. Dabei wurden die Parameter Belichtungszeit, Focus-Objekt-Film-Abstand, Focusgröße, Röhrenstromstärke und Film-Folien-Kombinationen variiert. Durch eine Optimierung der Aufnahmeparameter war es möglich, die Belichtungszeiten der direktradiographischen Aufnahmen bei Vergrößerungsfaktoren zwischen 1:4 und 1:7 auf klinisch akzeptable Werte um 0,2s zu reduzieren. Dosismessungen ergaben für die direktradiographische Vergrößerungstechnik im Vergleich mit konventionellen Zahnfilmaufnahmen vergleichbare bzw. sogar reduzierte Eintrittsdosen zwischen 1,5 und 6mSv. Als Referenz dienten konventionelle Röntgenaufnahmen mit folienlosen Zahnfilmen. Der qualitative Vergleich beider Techniken anhand identischer Bildausschnitte zeigt die überlegene Detailwiedergabe der direktradiographischen Vergrößerungsaufnahmen gegenüber der Abbildung mit konventionellen Zahnfilmen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Gegensatz zu anderen Ländern liegen für Deutschland nur wenige epidemiologische Daten aus dem Bereich der Endodontie vor, so daß eine Standortbestimmung der deutschen Endodontie im internationalen Vergleich kaum möglich ist. Das Fehlen entsprechender Basisdaten über einen längeren Zeitraum verhindert darüber hinaus eine Bewertung möglicher Fortschritte im Standard der endodontischen Versorgung der Bevölkerung. In der vorliegenden Untersuchung von je 100 Orthopantomogrammen aus acht Jahrgängen zwischen 1976 und 1993 sollte daher der Frage nachgegangen werden, ob es im Verlauf dieses Zeitraums nachweisbare Veränderungen in bezug auf Häufigkeit und Qualität der endodontischen Versorgung gegeben hat. Es zeigte sich, daß weder im Hinblick auf die Häufigkeit wurzelkanalgefüllter Zähne noch auf die Qualität der endodontischen Versorgung kontinuierliche quantitative oder qualitative Veränderungen im Untersuchungszeitraum von 1976 bis 1993 nachweisbar waren. Der endodontische Behandlungsbedarf unterlag ebenfalls nur geringen Schwankungen ohne eine kontinuierliche Entwicklung. Auffällig war der hohe Anteil an notwendigen Revisionen insuffizienter Wurzelkanalfüllungen am gesamten endodontischen Behandlungsbedarf.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn anantomischen und zahnmedizinischen Lehrbüchern wird die Topographie des Discus articularis typischerweise so dargestellt, daß bei maximaler Interkuspidation der Zähne der hintere Anteil des Diskus die Fossa mandibularis ausfüllt, sein mittlerer Bereich zwischen dem Kieferköpfchen und der Hinterfläche des Tuberculum articulare liegt und sich der anteriore Diskusbereich unterhalb des Tuberculum articulare befindet. Abweichungen von diesem Schema werden in der zahnmedizinischen Literatur in der Regel als "Diskusverlagerungen" bezeichnet. In jüngerer Zeit wurde jedoch deutlich, daß die Gelenkscheibe hinsichtlich ihrer Lage eine große Variabilität aufweisen kann. So sind bei Personen ohne Beschwerden im Kausystem Diskusverlagerungen in rund einem Drittel der Fälle vorzufinden. Ebenso wird die verbreitete Auffassung, ein anterior positionierter Diskus münde unweigerlich in eine Kiefergelenkkarthrose, durch neuere Studien angezweifelt. Zudem besteht, von Fällen akuter Diskusverlagerungen ohne Reposition abgesehen, nur ein schwacher Zusammenhang zwischen Diskuslage und Schmerzen bzw. funktionellen Einschränkungen. Da Begriffe wie "Verlagerung" und "Dislokation" das Vorhandensein eines pathologischen Geschehens und damit einen Behandlungsbedarf suggerieren, wird vorgeschlagen, stattdessen die Bezeichnungen "Diskuslage" oder "Diskusposition" zu verwenden. Diese Begriffe sind in ihrer Bedeutung neutral und lassen Raum sowohl für anatomische und physiologische Variationen als auch für als unphysiologisch anzusehende Zustände.
OriginalarbeitSprache: DeutschAn die medizinische Untersuchung des Greifswalder Einschulungsjahrganges 1995 (n = 950) wurde eine repräsentative Untersuchung der Mundgesundheit (n = 521) angeschlossen. Untersuchte Parameter: Kariesprävalenz, Sanierungsgrad, Gingiva- und Mundpflegebefund, Dysgnathien, Weichteilfehlfunktionen, Sigamtismus und multiple Interdentalität, Parameter der Befindlichkeit, des Gesundheitsverhaltens und des Sozialstatus der Kinder. Sozioökonomische und morphologische Faktoren beeinflußten die Kariesprävalenz, vergrößerter Overjet und offener Biß die Häufigkeit von Fehlfunktionen. Das engstehende Milchgebiß ist eine bedeutsame Risikogruppe der 1. Dentition hinsichtlich der Kariesprävalenz, Dysgnathieprävalenz und kieferorthopädischer Behandlungsbedürftigkeit.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei chronischer Immunsuppression mit Ciclosporin ist als Nebenwirkung die Gingivavergrößerung bekannt. Die Entwicklung und der Verlauf der Ciclosporin-induzierten Gingivavergrößerung (CyAOG) wurden unter parodontalen Kriterien in einem Zeitraum von 5,7 Jahren bei 28 Patienten untersucht. Es zeigte sich eine signifikante Zunahme der Inzidenz der CyAOG. In der Erstuntersuchung war ein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Gingivavergrößerung und dem Plaque-Index sowie dem Entzündungs-Index festzustellen, welcher sich zur Zweituntersuchung nicht bestätigte. Eine Korrelation der Zunahme der CyAOG mit dem Attachmentlevel, dem Entzündungs-Index, dem Plaque-Index, dem Zahnstein-Index, der pathologischen Zahnbeweglichkeit und der Breite der "attached" Gingiva konnte nicht gefunden werden. Lediglich die Sondiertiefe korrelierte mit der Zunahme der CyAOG. Es ist daher anzunehmen, daß Entstehung und Verlauf der CyAOG maßgeblich während der medikamentösen "Einstellungsphase" nach Transplantation beeinflußt werden. Eine parodontale Sanierung vor Transplantation ist somit unumgänglich.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn dieser Studie wurde untersucht, ob eine vollständige Rezessionsdeckung durch ein einzeitiges Verfahren mittels resorbierbarer Membranen zu erreichen ist und ob das Ausmaß der erreichten Deckung in Abhängigkeit zur Rezessionstiefe und -breite steht. Die Untersuchung erfolgte an 14 oberen Eckzähnen mit Rezessionen der Miller-Klasse I und II. Als OP-Technik kam die koronale Verschiebelappenplastik in Verbindung mit einer resorbierbaren Guidor-Membran (Typ PPS-regular und Straight large) zur Anwendung. 24 Wochen postoperativ waren durchschnittlich 90,4% der Rezessionstiefe gedeckt (Variation 62-100%). Nur bei Patienten mit einer Rezessionsbreite von >= 5mm konnte keine Deckung bis zur Schmelz-Zement-Grenze erreicht werden. Die Rezessionsbreite korrelierte negativ mit dem Ausmaß der erreichten Deckung. Die Rezessionstiefe hatte keinen Einfluß.