OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer retrospektiven Studie wurde bei 24 Patienten mit Milchfrontzahninstrusionen im Alter zwischen 13 und 60 Monaten die Häufigkeit der spontanen Reeruption der traumatisierten Zähne untersucht. Über einen Beobachtungszeitraum zwischen 3 und 60 Wochen erfolgte die therapiefreie Rückführung der intrudierten Zähne in 21 Fällen (87%). Nur bei 3 (13%) Patienten bedurfte es wegen ausgebliebener Reeruption oder posttraumatischer Komplikationen der operativen Entfernung der betroffenen Zähne. Der hohe Anteil an erfolgreichen Reeruptionen berechtigt zu der Empfehlung, bei Milchfrontzahnintrusionen im Kleinkindalter zunächst von chirurgischen Interventionen abzusehen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Untersuchung sollte die Verbundfestigkeit lichthärtender Verblendkunststoffe zu Titan untersucht werden. Im Mittelpunkt des Interesses stand die Klärung der Frage, inwieweit die Verbundsysteme Kevloc und Rocatec als universelles Oberflächenkonditionierungsverfahren einsetzbar sind. Gußtechnisch hergestellte Titanzylinder wurden nach dem Entfernen der alpha-case entweder mit Rocatec oder mit Kevloc konditioniert und anschließend mit den Kunststoffen Artglass, Herculite, Licupast, Luxadur, Spectrasit, Sinfony oder Visiogem beschichtet. Die Verbundfestigkeit wurde nach Kurzzeitlagerung und nach 3monatiger Lagerung mit 10000 Temperaturwechsellastzyklen in einem Druckscherversuch ermittelt. Unter Berücksichtigung aller Kunststoffe wurde nach Kurzzeitlagerung für Rocatec mit 26 MPa gegenüber Kevloc (22 MPa) ein geringfügig höherer Median ermittelt. Nach dem Thermocycling kam es bei Rocatec zu einem signifikanten Absinken der Festigkeiten auf 15 MPa. Für die mit Kevloc konditionierten Proben sank der Median auf 7 MPa, wobei die Kunststoffe Visiogem, Licupast und Sinfony zum größten Teil schon während des Thermocyclings versagten. Bei isolierter Betrachtung der einzelnen Kunststoffe wurden für Artglass (Rocatec: 28 MPa und Kevloc: 20 MPa) und Herculite (Rocatec: 35 MPa und Kevloc: 20 MPa) die mit Abstand höchsten Verbundfestigkeiten gemessen. Zusammenfassend kann das Rocatec-System zur Konditionierung von Titan für alle getesteten Verblendkunststoffe empfohlen werden. Das Kevloc-Verfahren gewährleistet nur in Verbindung mit Artglass und Herculite akzeptable Langzeitfestigkeiten.
OriginalarbeitSprache: DeutschRekombinantes BMP-2 wurde in E. coli exprimiert und anschließend renaturiert. Um seine osteoinduktive Potenz zu überprüfen, wurden 10µg BMP-2 mit unterschiedlichen Trägermaterialien kombiniert und in Unterkieferdefekte mit einer kritischen Größe von 5mm bei 32 Ratten (jeweils n = 4 pro Gruppe) implantiert (Testseite). Auf der kontralateralen Seite erfolgte die alleinige Implantation der entsprechenden Trägermaterialien (Kontrollseite). Nach 4 Wochen wurden die Tiere geopfert, das Ausmaß der Knochenneubildung volumometrisch bestimmt und die Unterkiefer radiologisch sowie histologisch untersucht. Die morphologische und radiologische Untersuchung der Kontrollseiten ergab keine signifikante Knochenneubildung. Die Trägermaterialien waren entweder fast vollständig resorbiert (Kollagen, ICBM [bovine Knochenmatrix], Co-Polymer [L-Laktid/Polyglycolid/Polydioxanon]) oder bindegewebig eingescheidet. Hingegen zeigten alle Proben mit BMP-2-Zusatz der Testseiten eine vollständige Reossifikation der Defekte. In Abhängigkeit von dem verwendeten Trägermaterial wurden unterschiedlich ausgeprägte Exostosebildungen auf den bukkalen Flächen beobachtet. Berechnungen der induzierten Knochenvolumina an den Testseiten ergaben für ICBM 792 #177 367mm³, für Algipore#174 312 #177 162mm³, für TCP 303 #177 124mm³, für HA 253 #177 47mm³, für Bioglas 252 #177 38mm³, für Bio-Oss#174 206 #177 66mm³, für resorbierbares Co-Polymer 181 #177 19mm³ und für Kollagen 151 #177 13mm³. Aus den Untersuchungen ergibt sich die Forderung, daß für den zukünftigen therapeutischen Einsatz rekombinanter osteo-induktiver Proteine in der rekonstruktiven Knochenchirurgie das Mengenverhältnis zwischen den eingesetzten rhBMP und dem Trägermaterial jeweils für das verwendete Knochenersatzmaterial definiert sein muß. Des weiteren muß die biomechanische Stabilität des Trägermaterials gegenüber dem Druck im Weichteillager beachtet werden. Eine Dislokation des mit BMP augmentierten Trägermaterials sollte vermieden werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschOsteoinduktion bezeichnet den Vorgang der Differenzierung von pluripotenten, mesenchymalen Zellen in Knorpel- und Knochengewebe unter dem Einfluß spezieller Wachstumsfaktoren, den Bone morphogenetic proteins (BMPs). Einige der BMPs sind natürlicherweise als organische Bestandteile in geringer Konzentration im Knochengewebe enthalten. Sie können aus demineralisierten, allogenen Knochenimplantaten in das Implantatlager diffundieren und induzieren dort die Bildung von neuem Knochengewebe. In den letzten Jahren werden osteoinduktive Knochenimplantate mit zunehmender Häufigkeit bei einer Vielzahl von Indikationen in der Parodontologie, der zahnärztlichen Chirurgie, der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Orthopädie und der Neurochirurgie eingesetzt. Bis heute sind mehr als 40 BMPs identifiziert worden. Einige von ihnen regulieren das Wachstum und die Differenzierung von skeletalen Zellen während der Embryogenese. Andere wirken als Signalmoleküle bei der embryonalen Entwicklung verschiedenartiger Organe und Gewebearten. Dabei übermitteln die BMPs ihre Signale über heterodimere Komplexe zweier unterschiedlicher Rezeptoren. Die humanen BMP-2 bis 7 besitzen in vivo osteoinduktive Aktivität. BMP-2 und 7 sind bereits in zahllosen Tiermodellen eingesetzt worden und werden gegenwärtig in einigen klinischen Studien zur Knochenrekonstruktion überprüft. Auf Grund gentechnischer Herstellungsverfahren werden die induktiven BMPs bald in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen und zu unverzichtbaren Arzneimitteln in der Knochenchirurgie werden. Hierdurch ergeben sich vollständig neue therapeutische Möglichkeiten in der zahnärztlichen sowie in der rekonstruktiven Chirurgie.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Überlebenswahrscheinlichkeiten von totalen Prothesen des Ober- (OK, n = 61) und Unterkiefers (UK, n = 35) wurden bei 67 psychiatrisch erkrankten Patienten untersucht. Nach 6 Jahren lagen die Werte zwischen 85% (OK) und 30% (UK). Bei geistig Behinderten waren nach 6 Jahren noch 91%, bei den Schizophrenen nur noch 70% der Oberkieferprothesen in situ. Nach rund 4 Jahren waren rund 50% aller Prothesen mindestens einmal repariert worden. Die totale Prothese im Oberkiefer kann auch bei psychiatrisch erkrankten Patienten mit gutem Erfolg eingesetzt werden. Bei Schizophrenen sollte allerdings die Indikation eng gestellt werden. Im Unterkiefer ist eine zusätzliche Retention notwendig, um den Patienten langfristig erfolgreich helfen zu können.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer tierexperimentellen Untersuchung unter Verwendung des Göttinger Miniaturschweines überprüften wir unter standardisierten experimentellen Bedingungen die Leistungsfähigkeit von Gore-Tex#174-, Gore-Resolut#174-, Vicryl#174- und Ethisorb#174-Folien sowie von autologem Periost bezüglich der Fähigkeit zur gesteuerten Knochenregeneration. Die Reossifikationstendenz der erzeugten desmalen Knochendefekte war unter den verwendeten resorbierbaren Membranen nicht überzeugend. Hingegen fanden wir die beste Knochenregeneration unter den e-PTFE-Folien (Gore-Tex#174). Diese erwiesen sich jedoch als zelldurchlässig und zeigten zeitabhängig Auflösungserscheinungen. Eine gute Knochenregeneration war ebenfalls unter den mit Periost abgedeckten Defekten regelhaft nachzuweisen, wobei wir zwischen freiem und gestieltem Periost nach achtwöchigem Beobachtungsintervall keine Unterschiede feststellen konnten.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden tierexperimentellen Untersuchung wird im Unterkieferkontinuitätsdefekt die spontane regenerative Potenz der beiden Resektionsstümpfe quantitativ ermittelt. Hierzu wurden bei 10 adulten Göttinger Miniaturschweinen im linken horizontalen Unterkieferast Kontinuitätsdefekte kritischer Distanz von 32-34mm Länge angelegt, mit autogenen Spongiosachips in Kombination mit einem resorbierbaren Kunststoff-Tray aufgefüllt und die Kieferstümpfe mit einer Überbrückungsplatte kompressionsfrei stabilisiert. Die Standzeiten reichten von 2 bis 62 Wochen. Wegen einer retrograden Blutversorgung aus dem intakten Unterkiefer-Mittelstück erwies sich der vordere Resektionsstumpf gegenüber dem hinteren Kieferstumpf qualitativ überlegen. Fluorometrisch erstreckte sich die Regenerationskraft des anterioren Stumpfes hierbei ca. 5 bis 6mm, die des posterioren Unterkieferstumpfes nur 2 bis 3mm in das eingeheilte Spongiosatransplantat. Somit beschränkte sich das osteo-reparative Potential der seitlichen Unterkieferstümpfe lediglich auf die direkte Nachbarschaft der Knochentransplantate. Die zentripetale Revaskularisation und nachfolgende knöcherne Substitution der transplantierten Spongiosachips erfolgte daher größtenteils aus den peritransplantären Weichteilen. Die mittlere knöcherne Substitutionsstrecke beträgt fluorometrisch ca. 0,7mm/Woche.
OriginalarbeitSprache: DeutschUm Restaurationen mit Stiftaufbauten ästhetisch ansprechender gestalten zu können, sind seit kurzem Wurzelstifte aus Zirkonoxid (ZrO2) am Markt. Wie alle keramischen Bauteile sind ZrO2-Stifte sprödbruchanfällig. Ziel dieser Studie war deshalb die Ermittlung der Beanspruchbarkeit von Zirkonoxid-Wurzelstiften am Beispiel des Typs CosmoPost#174 (Ivoclar, Schaan, FL). Dazu wurden unterschiedlich vorbehandelte ZrO2-Stifte beider angebotener Größen (Durchmesser 1,4 und 1,7mm) im Drei-Punkt-Biegeversuch getestet. Als Parameter wurden die Einflüsse des Silikatisierens der Stiftoberfläche mit dem Rocatec#174-Verfahren und der Wärmeexposition beim Applizieren der Aufpreßkeramik gemäßt der sog. indirekten Methode untersucht. Zur Interpretation der Ergebnisse wurden Weibullanalysen vorgenommen. Die ZrO2-Stifte zeigten sehr hohe Biegefestigkeiten. Die Festigkeit wurde durch die Wärmebehandlung nicht beeinflußt. Durch das Strahlen beim Silikatisieren wurde die Festigkeit sogar gesteigert. Die hohe Beanspruchbarkeit der filigranen Zirkonoxid-Stifte kann mit dem sog. Größeneffekt erklärt werden. Durch das Silikatisieren werden in die Werkstoffoberfläche Silikat- und Al2O3-Partikel verankert. Dadurch werden Druckspannungen induziert, die bei Belastung auftretende kritische Zugspannungen teilweise kompensieren können.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie membrangeschützte Knochenregeneration führte zur Erweiterung der Indikation enossaler Implantate bei Alveolarfortsatzdefekten. Bei bislang eingesetzten Membranen wird eine Barrierefunktion über einen Zeitraum von etwa 4 Monaten angestrebt. In dieser Zeit können vorzeitige Expositionen und bakterielle Infektionen der porösen Membranen auftreten und zu Augmentationsmißerfolgen führen. Eine neue nichtresorbierbare Membran (TefGen-FD#174) aus verdichtetem Polytetrafluorethylen kommt ohne primäre Weichteildeckung über dem Defekt zur Anwendung, verbleibt lediglich 3 Wochen in situ und wird dann entfernt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Beurteilung dieser Membran bezüglich des Erhalts der Dimensionierung des Kieferkamms nach Zahnextraktionen in einer randomisierten prospektiven Studie an 39 Patienten. Zu vergleichende Zielparameter waren dabei die Differenzen aus den Ausgangswerten vor der Extraktion und den nach 4 Monaten gemessenen Werten der Alveolarkammhöhe, -breite sowie der Breite der vestibulären fixierten Gingiva. Signifikante Unterschiede (0,001 p 0,006) dieser Parameter vor und nach Zahnextraktion zwischen der Kontrollgruppe und der Patientengruppe unter Behandlung mit der TefGen-FD#174-Membran zeigten, daß nach Zahnextraktionen die Kieferkammkonfiguration und die Breite der vestibulären fixierten Gingiva bei Anwendung der TefGen-FD#174-Membran erhalten bleibt.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Studie sollte unter Verwendung der nicht-invasiven Ultraschallmessung untersucht werden, ob ein Zusammenhang zwischen parodontalen Rezessionen und der Dicke der vestibulären Schleimhaut besteht. Vorab konnte eine Beeinträchtigung der Meßergebnisse durch unterschiedliche Meßbedingungen (die Schleimhautdicke mußte sowohl über Zahnhartsubstanz als auch über Knochen bestimmt werden, der Ultraschall-Sondenkopf wurde teilweise am Gingivarand positioniert) ausgeschlossen werden. An 89 Zähnen von 20 Probanden wurde die Dicke der vestibulären Schleimhaut gemessen. Es lagen klinisch entzündungsfreie parodontale Rezessionen bis zu 4mm vor. Mit zunehmender Ausprägung der parodontalen Rezessionen wurden statistisch signifikant kleinere Werte der vestibulären Schleimhautdicke gemessen. Bei drei Probanden mit parodontalen Rezessionen bis zu 1, 3 und 4mm wurde eine Abnahme der vestibulären Schleimhautdicke an allen betrachteten Zähnen mit stärkerer Rezessionsausprägung im Gesamtgebiß beobachtet. Durch die vorliegende Studie konnte eine Beziehung zwischen Gingivadicke und Rezessionsausprägung nachgewiesen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei der gesteuerten Geweberegeneration werden verschiedene Membranen verwendet, um nach Auffüllen von Defekten mit Knochentransplantaten das Einwachsen von Bindegewebezellen zu verhindern. Es stellt sich die Frage, ob das Periost als natürliche Membran nicht den gleichen Zweck erfüllt. In einer tierexperimentellen Studie wurden bei Wistar-Ratten Rippentransplantate gemeinsam mit Folien und dem Periost als quasi biologische Folie dem Unterkiefer aufgelagert. Die Ergebnisse zeigten, daß sich die Menge Knochen unter dem Periost nicht unterschied. Somit bringt der Einsatz von Membranen gegenüber dem Periost keinen wesentlichen Vorteil.