OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Studie war ein Vergleich von Genauigkeit und Wertigkeit einer visuellen, radiographischen und laseroptischen Methode zur Frühdiagnostik der Fissurenkaries. 224 Zähne mit klinisch gesunder und klinisch suspekter Fissur wurden gesäubert, fotografiert, skizziert und in Speichelersatzlösung aufbewahrt. Nach gründlicher Trocknung wurden ein mesiales und ein distales Fissurenareal von zwei Untersuchern unabhängig voneinander und nach vorangegangener Kalibrierung untersucht. Es erfolgte die Dokumentation der stärksten klinischen Veränderung jedes Areals unter Verwendung folgender nichtinvasiver Methoden: eines visuellen (Lupenbrille) und eines radiographischen Diagnostiksystems nach Ekstrand et al. sowie eines Laserfluoreszenzsystems (Diagnodent). Als Goldstandard diente die histologische Beurteilung von Schliffen im Areal der stärksten klinischen Veränderung anhand modifizierter Kriterien nach Ekstrand et al. Mit dem Kappa-Index (0,33 - 0,75) konnte eine gute Übereinstimmung zwischen beiden Untersuchern nachgewiesen werden. Für die Diagnostik der Schmelzkaries wurde für die visuelle und laseroptische Methode eine hohe Sensitivität bei gleicher Spezifität aller drei Methoden erzielt. Der Laser wies die höchste Sensitivität im Dentin auf. Der positiv prädiktive Wert aller Methoden war für die Schmelzkaries höher. Die multivariate Analyse zeigte, dass für die Kariesfrühdiagnostik im Schmelz sowohl die visuelle als auch die Lasermethode geeignet sind.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn früheren Untersuchungen konnten wir zeigen, dass eine effiziente Entfernung von subgingivalen Ablagerungen mit dem Er:YAG-Laser möglich ist. Nach Einsatz neuentwickelter Faserspitzen mit verbesserter Lichttransmission wurden laserbehandelte Wurzeloberflächen im Vergleich zu Wurzeln nach konventionellem mechanischem Scaling sowie zusätzlicher schallaktivierter Wurzelglättung morphologisch untersucht. Während der Laserbehandlung wurde auch die imtrapulpale Temperaturerhöhung gemessen. Mit den meißelförmigen Faserspitzen konnten mikrostrukturierte Oberflächen erzeugt werden. Anzeichen thermischer Veränderungen konnten nicht nachgewiesen werden. Es wurden moderate Temperaturerhöhungen im Wurzelkanal von 4K bei einer Pulsfrequenz von 10 Hz und 5,5K bei einer Pulsfrequenz von 15 Hz beobachtet. Somit ist eine schonende Entfernung von subgingivalen Ablagerungen möglich, die gleichzeitig mit einer Weichgewebskürettage und Keimreduktion kombiniert werden kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschJede Wurzelkanalaufbereitung führt zu einer Veränderung der Anatomie des Wurzelkanalsystems. Die Darstellung dieser Veränderungen erfolgte bisher meist zweidimensional unter Zerstörung der Kontinuität der Wurzelanatomie. In dieser Studie sollte die Genauigkeit von zerstörungsfreien dreidimensionalen Messungen der Wurzelkanalanatomie mittels hochauflösender Computertomographie (µCT) dargestellt werden. Mit einem µCT wurden 5 OK-Molaren je zweimal gescannt und dreidimensional rekonstruiert. Die technisch mögliche Auflösung stellte maximal kubische Voxel von 34 µm dar. Ein spezieller Halter ermöglichte die exakte Repositionierung der Proben bei der zweiten Messung. Mittels spezieller Software wurden Kanalvolumen und Kanaloberfläche der einzelnen Wurzelkanäle vom apikalen Foramen bis zum Boden des Pulpenkavums bestimmt. Mit Wurzeldentinscheiben, die mit einer zylindrischen Bohrung (n = 3) versehen waren, wurde die Eichung des Systems geprüft. Die Messungen ergaben mittlere Volumina von 2,17 - 7,55 mm³ für palatinale, mesiobukkale und distobukkale Wurzeln. Die entsprechenden mittleren Kanaloberflächen betrugen 18,43 - 31,91 mm². Wiederholte Messungen zeigten sehr geringe systematische Messfehler hinsichtlich Volumina und Flächen. Die Analyse des Dentinstandards ergab eine hohe Übereinstimmung der berechneten und gemessenen Werte. Die vorliegenden Daten zeigen, dass sich die Darstellung von Wurzelkanälen mit dem µCT sehr gut zur dreidimensionalen Erfassung der Anatomie eignet. Die Veränderung der Kanalgeometrie durch die Kanalpräparation kann mit dem dargestellten System mit hoher Genauigkeit erfolgen. Daher erscheint der Vergleich verschiedener Aufbereitungstechniken mit dem vorgestellten System sinnvoll.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Arbeit wurde der Verlauf der Temperaturentwicklung im Pulpakavum eines extrahierten menschlichen Zahnes bei der Applikation von achtzehn zur Zeit auf dem Markt verfügbaren Materialien zur Provisorienherstellung mit drei verschiedenen Applikationsmedien (Alginat- bzw. Silikonabformungen und laborgefertigte Tiefziehschiene) untersucht. Bestimmte Material-Applikationsmedien-Kombinationen gaben durch die Höhe der erreichten Temperaturen einen Hinweis darauf, dass sie einen schädigenden Einfluss auf die Vitalität des Pulpagewebes der behandelten Zähne haben könnten. Generell zeigten die Kunststofe aus der Stoffgruppe der Methacrylate höhere Reaktionstemperaturen als die der Bis-GMA-Kunststoffe. Je nach Material- und Methodenwahl konnte im Pulpakavum eine Temperaturzunahme um bis zu 13,7°C auf 49,7°C gemessen werden. Aufgrund der großen Temperaturzunahmen bei der Applikation mit einer Tiefziehschiene bis in für die vitale Pulpa kritische Temperaturbereiche ist von dieser Methode zur Provisorienherstellung abzuraten. Abformungen aus Alginat bzw. Silikon sind in der Lage, die entstehenden exothermen Reaktionstemperaturspitzen in ausreichendem Maße abzuführen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der Diagnostik persistierender (chronischer) Schmerzen kommt der Erfassung schmerzbedingter Beeinträchtigung/Behinderung eine bedeutende Rolle zu. Zwei im englischen Sprachraum für diesen Zweck häufig verwendete Instrumente sind der Pain Disability Index (PDI) und der Graded Chronic Pain Scale (GCPS). In der vorliegenden Studie kamen deutsche Versionen des PDI (PDI-D) und der GCPS (GCPS-D) an einem Patientenkollektiv von 70 Patienten (51 Frauen, 19 Männer, Durchschnittsalter: 38 Jahre) mit schmerzhaften Myoarthropathien des Kausystems zur Anwendung. Die Befragung der Patienten, die nach Abschluss der Initialtherapie stattfand, erfolgte im Abstand von zwei Wochen per Telefon. Der durchschnittliche Gesamtwert des PDI-D betrug 24,9 (Erstbefragung) bzw. 26,7 (Zweitbefragung) [möglicher Höchstwert: 70]. Die Test-Retest-Reliabilität lag für den PDI-D bei rS = 0,87, für die GCPS-D bei rS = 0,92. Für die Summe der beiden Befragungen betrug der Spearmansche Korrelationskoeffizient von PDI-D zu GCPS-D rS = 0,88. Cronbachs Alpha, ein Maß für die Kohärenz, ergab für den PDI-D Werte von 0,88 bzw. 0,87 (Erst- bzw. Zweitbefragung) und für die GCPS-D Werte von jeweils 0,92 (Erst- bzw. Zweitbefragung). Die Anwendung sowohl des PDI-D als auch des GCPS-D kann bei Patienten mit Myoarthropathien zur Abschätzung der schmerzbedingten Beeinträchtigung empfohlen werden, wobei mit letzterem Instrument auch Informationen zur Schmerzstärke gewonnen werden. Bei Patienten mti einer gemäß der GCPS-Klassifizierung hohen Beeinträchtigung (Grad III oder IV) sollte eine weiterführende Schmerzdiagnostik durch einen entsprechend geschulten klinischen Psychologen durchgeführt werden. Von dieser Maßnahme wären im untersuchten Patientenkollektiv 26 bzw. 28 (Erst- bzw. Zweitbefragung) der 70 Patienten betroffen gewesen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDiese In-vitro-Untersuchung sollte zeigen, inwieweit es mit Hilfe der Subtraktionsradiografie möglich ist, eine röntgenologisch darstellbare, progrediente Karies zu dokumentieren. Für die Versuche wurden an 14 Zähnen approximale kariöse Läsionen simuliert und für einen Zeitraum von 42 Tagen in Abständen von 7 Tagen mit standardisierten Röntgenaufnahmen aufgenommen. Die Röntgenbilder des 7., 14., 21., 28., 35. und 42. Tages wurden vom Ausgangsbild subtrahiert. Vor der Subtraktion wurden Fehler der Bilder, die aus Projektionsunterschieden während der Röntgenaufnahme resultierten, durch grafische Bildbearbeitungsmethoden weitgehend kompensiert. Der mittlere Grauwert der subtrahierten Röntgenbilder wurde berechnet und mit einem ANOVA-Test für Messwiederholungen auf statistisch signifikante Unterschiede, die im Verlauf der Demineralisation auftraten, überprüft. Die Untersuchung zeigte, dass die Kariesprogression innerhalb des Untersuchungszeitraumes zu signifikanten Änderungen der Grauwertverteilungen der Subtraktionsbilder führt. Bei weitestgehender Standardisierung der Röntgenaufnahmetechnik ist es mit der vorgestellten Methode möglich, eine fortschreitende approximale Karies, unabhängig von interindividuellen Unterschieden bei der Kariesbeurteilung, zu dokumentieren.
OriginalarbeitSprache: DeutschKombinierte endodontal-parodontale Läsionen (Endo-Paro-Läsionen) imponieren klinisch durch lokalisierte hohe Sondierungstiefen und zeigen röntgenologisch eine ausgedehnte inter- und/oder periradikuläre Osteolyse. Retrospektiv lässt sich nicht differenzieren, ob eine Läsion rein endodontischen Ursprungs ist oder zusätzlich eine parodontale Komponente aufweist. Hinweise zur Pathogenese ergeben sich aus der Anamnese des Zahnes und dem Vergleich der Befunde des Einzelzahnes mit der Situation des Restgebisses. Rein endodontisch bedingte Läsionen weisen ein erstaunliches Heilungspotential auf, wie die vorliegende, 10 untere Molaren umfassende Untersuchung bestätigt. Allein durch rein endodontische Behandlung konnte in allen Fällen eine vollständige Ausheilung des knöchernen Defektes erzielt werden, wie klinische und röntgenologische Kontrollen sechs und zwölf Monate nach Abschluss der endodontischen Behandlung zeigen.
OriginalarbeitSprache: DeutschMundhygienemaßnahmen mit der Zahnbürste führen zu einer Abschilferung der obersten Epithelschichten, was auf Grund der Verhornung der alveolären Gingiva in der Regel klinisch ohne Folgen bleibt. Die Auswirkungen des Zähneputzens auf die Epithelzellen der Gingiva sollten in einer Cross-over-Studie bei Anwendung dreier verschiedener Zahnbürstensysteme (Handzahnbürste, elektrische Bürste der Fa. Braun und Sonicare) und zum Vergleich beim Kauen fester, harter Nahrungsmittel (Zwieback, Möhren) quantitativ bewerten werden. 20 gesunde männliche Jugendliche beteiligten sich an der Studie. Von der befestigten Gingiva der oberen Eckzähne wurden vor und unmittelbar nach dem Putzen bzw. Kauen, 1 und 8 Stunden später Abstriche entnommen und nach Papanicolaou gefärbt. Keratininsations- und Karyopyknoseindex (KI, KPI) wurden errechnet. Unmittelbar nach dem Zähneputzen ergaben sich für alle Untersuchungen Reduktionen von KI und KPI mit der Reihenfolge Handzahnbürste, Sonicare, Plak-Control, Möhren, Zwieback. Die Handzahnbürste zeigte die ausgeprägteste Reduktion für den KI von 34,2%. Bereits nach einer Stunde gab es auf Grund er Zellregeneration keine signifikanten Unterschiede mehr. Zellabrasion ist ein normaler Vorgang und bedeutet wegen der Dynamik der zellulären Regenerationsfähigkeit keine Störung der epithelialen Integrität.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer Fallkontrollstudie wurde postoperativ an 411 Wurzelkanälen (170 Zähne, 111 Patienten) die röntgenologische Länge der definierten Wurzelkanalfüllungen (WKF) bewertet. In allen Fällen war die endodontische Arbeitslänge ausschließlich mit Hilfe eines elektrischen Apexlokalisators (Root ZX, Morita, Dietzenbach) bestimmt worden. Bei 213 der 286 erstbehandelten Wurzelkanäle (74%) endete die WKF 0-1 mm vor dem röntgenologischen Apex, bei 48 Kanälen (17%) 1-3 mm und bei 7 Wurzelkanälen (3%) 3 mm oder mehr vom röntgenologischen Apex entfernt. 18 Kanäle (6%) zeigten eine Überfüllung. Demgegenüber endeten in der Gruppe der Revisionen 78 von 125 Wurzelkanalfüllungen (62%) 0-1 mm vor dem röntgenologischen Apex, 20 Kanäle (16%) wiesen eine WKF bis 1-3 mm vor dem Apex auf und bei 12 Kanälen (10%) betrug die Distanz zwischen WKF und Apex mehr als 3 mm, 15 Kanäle (12%) waren überfüllt. Die statistische Auswertung (2 x 4-Felder-Test, p 0,05) ergab, dass in den Kategorien I (Abstand vom röntgenologischen Apex 0-1 mm) und II (1-3 mm) ein signifikanter Unterschied zwischen den Erstbehandlungen und den Revisionen nicht erkennbar war. Die Revisionsbehandlungen waren jedoch in den Kategorien III (Abstand > 3 mm) und IV (Überfüllung) gegenüber den Erstbehandlungen signifikant häufiger vertreten. Die schlechteren Resultate bei Revisionen lassen zur (zusätzlichen) Anfertigung einer Röntgenmessaufnahme zur Längenbestimmung raten.
OriginalarbeitSprache: DeutschUnzulänglichkeiten der mechanischen Gebissreinigung lassen die Anwendung antibakterieller Wirkstoffe sinnvoll erscheinen. Darüber hinaus ist deren Einsatz in bestimmten Situationen oder für einige Personengruppen indiziert. Die Empfehlung eines Präparates zur chemischen Plaquekontrolle muss neben dem Anwendungszweck auch die Anwendungsdauer sowie mögliche Nebenwirkungen berücksichtigen. Während in therapeutisch geprägten Situationen, vorwiegend zur kurzfristigen Anwendung, Chlorhexidin das Mittel der Wahl darstellt, ist für längerfristige, vorwiegend präventiv geprägte Anwendungen der Einsatz der Substanzkombinationen Aminfluorid/Zinnfluorid oder Triclosan/Hilfsstoff zu empfehlen.