Endodontie, 01/2015

Eine der Hauptursachen für nicht erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen stellt die Persistenz einer Infektion des Wurzelkanalsystems dar, die weniger mit bestimmten Mikroorganismen als vielmehr mit der Fähigkeit von Bakterien zusammenhängt, sich an die durch eine Wurzelkanalbehandlung verursachten Veränderungen innerhalb des endodontischen Systems anzupassen. Eine intraradikuläre Infektion kann im komplexen anatomischen System eines Wurzelkanals mit seinen Unregelmäßigkeiten, Deltas, Isthmen und akzessorischen Kanälchen persistieren. Die Bakterien in diesen unbearbeiteten Nischen sind primär als Biofilme organisiert: geschützte adhäsive Strukturen, in denen die Mikroorganismen in einen hydratisierten Polymerkomplex eingebettet sind. Zahlreiche Studien konnten diesen Biofilm in wurzelkanalbehandelten Zähnen mit persistierender Parodontitis apicalis nachweisen. Mikroorganismen entwickeln im Biofilm eine erhöhte Toleranz gegenüber antimikrobiellen Agenzien und ein gesteigertes pathogenes Potenzial. Diese Übersicht soll die Rolle des Biofilms in der Ätiologie endodontischer Misserfolg und die Notwendigkeit seiner Berücksichtigung im endodontischen Behandlungskonzept darstellen, um das Risiko von Misserfolgen zu reduzieren. Schlagwörter: Biofilm, endodontischer Misserfolg, intraradikuläre Infektion, persistierende Parodontitis apicalis

Die Instrumentierung und die Füllung des Wurzelkanals sollen 0 bis 2 mm koronal des radiologischen Apex enden. Zahlreiche klinische Studien haben gezeigt, dass das Überfüllen der Wurzelkanäle einen negativen Einfluss auf die Prognose der endodontischen Behandlungen aufweist. Eine chirurgische Entfernung überfüllten Materials ist indiziert, wenn klinische Symptome auftreten oder die benachbarten anatomischen Strukturen (Sinus maxillaris, Canalis mandibularis) betroffen sind. Der folgende Beitrag präsentiert eine Übersicht über die Ätiologie, die Symptomatik und das Management apikaler Extrusionen von Füllungsmaterialien. Schlagwörter: Überfüllung, Häufigkeit, Resorption, Management, Prävention

Für eine erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung ist eine sorgfältige chemo-mechanische Bearbeitung des gesamten Wurzelkanalsystems unerlässlich. Insbesondere der Erhaltung der Integrität der Wurzelkanalanatomie und der Beibehaltung der Lokalisation des apikalen Foramens kommt im Rahmen der mechanischen Präparation größte Bedeutung zu. Trotz der Einführung moderner Nickel-Titan- Legierungen und der Anwendung drehmomentbegrenzter Antriebssysteme stellt die Präparation stark gekrümmter Wurzelkanäle nach wie vor eine Herausforderung dar. Nicht selten kommt es zu Kanalbegradigungen oder zur Ausbildung anderer Präparationsfehler. Die vorliegende Übersicht beleuchtet verschiedene Parameter, die einen möglichen Einfluss auf die Entstehung von Wurzelkanalbegradigungen haben. Schlagwörter: Wurzelkanalverlagerung, Zentrierungseigenschaften, Aufbereitungsfehler, Begradigung

Kombinierte Endo-Paro-Läsionen entstehen aufgrund der engen Verbindungen zwischen dem Pulpagewebe und dem Parodont. Das apikale Foramen, laterale und akzessorische Kanäle und die Dentintubuli sind hierbei die Hauptverbindungsstellen. Eine Vielzahl von diagnostischen Überlegungen und Untersuchungen sind notwendig, um zu einer am Anfang nicht immer klaren Differenzialdiagnose von endodontalen und parodontalen Läsionen zu kommen. Der Beitrag fasst die Grundlagen der kombinierten endodontal-parodontalen Erkrankungen zusammen und stellt Diagnostik und Therapie am Beispiel klinischer Fälle vor. Schlagwörter: Pulpo-parodontale Läsion, Diagnostik, interdisziplinäre Therapie, Wurzelkanalbehandlung, Parodontalbehandlung

Eine 43-jährige Patientin stellt sich im Oktober 2009 vor und klagt über starke Schmerzen in der linken Gesichtshälfte. Sie bittet um Überprüfung, ob die Schmerzen eine odontogene Ursache haben und - falls ja - um die Einleitung von Therapiemaßnahmen zur Schmerzbeseitigung.

Wurzelkanalbehandlungen gehören zu den anspruchsvollsten Therapiemaßnahmen des Zahnarztes. Kommt es infolge von Sekundär- und Tertiärdentinablagerungen zur Kalzifizierung des Wurzelkanalsystems, so sind das Auffinden und Instrumentieren aller Kanalanteile häufig noch weitaus komplizierter. Zahlreiche Hilfsmittel und Techniken ermöglichen es auch unter schwierigsten Bedingungen, alle sondierbaren Anteile des Wurzelkanalsystems aufzufinden und zu bearbeiten. In erster Linie ist dabei die uneingeschränkte Sicht in die Tiefe der Zugangskavität von Bedeutung. Schlagwörter: Zusätzliche Wurzelkanäle, Anatomie, Vergrößerung, Ultraschall, präendodontisches Röntgenbild, White-Line-Test

In dieser neuen Rubrik werden für die Endodontie wichtige und interessante Röntgenaufnahmen vorgestellt und besprochen.

Unter der Überschrift "All Time Classics" werden Studien vorgestellt, die als "Klassiker" der endodontischen Literatur gelten und die Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten Endodontie wesentlich beeinflusst haben. Da nicht alle Zeitschriften auch ihre frühen Jahrgänge digitalisiert haben, sind viele dieser Arbeiten nicht jedermann zugänglich.