Seiten: 379, Sprache: DeutschMihatovic, IljaSeiten: 383-393, Sprache: DeutschPassia, Nicole / Chaar, Sad / Kern, MatthiasZu Beginn der dentalen Implantologie postulierte Brânemark eine unbelastete Einheilphase der Implantate von 3 Monaten im Unter- und von 6 Monaten im Oberkiefer. Die Einheilphase und die hiermit verbundene provisorische Versorgung stellen für viele Patienten eine unkomfortable Zeit dar, häufig mit ästhetischen und funktionellen Einschränkungen. Die Einführung moderner Implantatdesigns und -oberflächen ebnete den Weg zu einer hohen Primärstabilität von Implantaten. Inzwischen liegen aus unterschiedlichen Untersuchungen positive Ergebnisse zu Implantatüberlebensraten bei einer Sofortbelastung der Implantate im zahnlosen Unterkiefer vor. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Sofortbelastung von Implantaten im zahnlosen Unterkiefer anhand einer Literaturübersicht darzustellen, um daraus Empfehlungen für die praktische Anwendung abzuleiten.
Schlagwörter: Dentale Implantate, Sofortbelastung, zahnloser Unterkiefer
Seiten: 395-402, Sprache: DeutschBauersachs, Anne / Saad, Najoua Ben / Hüsken, Oliver / Schlegel, Karl AndreasEin FallberichtDer Wunsch nach implantatgetragenem Zahnersatz nimmt bei zahnlosen Patienten stetig zu. Für den Behandler stellt die Versorgung zahnloser Kiefer aufgrund der Atrophie und der Änderung der intermaxillären Relation eine Herausforderung an die implantatprothetische Versorgung dar. In diesem Fallbericht wurde mithilfe der dreidimensionalen Bildgebung das genaue Ausmaß des Restknochenangebots dargestellt. Die dabei gewonnenen Daten wurden in eine Navigationssoftware für Implantate importiert. Somit konnte durch die virtuelle Planung ein augmentativer Eingriff vermieden werden. Im Sinne des "full guided"-Verfahrens konnte der zahnlose Ober- und Unterkiefer ohne Bildung eines Mukoperiostlappens implantologisch mit insgesamt 10 Implantaten versorgt werden. Aufgrund der gegebenen Primärstabilität wurden die Implantate in der gleichen Sitzung mit dem definitiven Zahnersatz sofort versorgt.
Schlagwörter: Sofortversorgung, Implantate, dreidimensionale Bildgebung, navigierte Planung, "full guided surgery", zahnloser Kiefer
Seiten: 403-417, Sprache: DeutschOberhansl, Fabienne / Wagner, Wilfried / Nölken, Robert3-JahresergebnisseZiel: Ziel der bizentrischen, prospektiven Kohortenstudie war es, Implantatüberleben, Hartgewebeerhalt und Weichgewebeästhetik von provisorisch sofortversorgten OsseoSpeedTM Profile Implantaten in der ästhetischen Zone über einen Beobachtungszeitraum von 3 Jahren zu evaluieren.
Material und Methoden: Bei 21 Patienten wurden 29 Implantate überwiegend als Sofortimplantat (n = 25) nach der Zahnextraktion inseriert. Simultan erfolgte eine Augmentation des fazialen Defekts mit autologen Knochenspänen vom Unterkieferwinkel und eine provisorische Sofortversorgung. Nach 3 Monaten erfolgte die definitive Versorgung. Die Patienten wurden 3 Jahre nachuntersucht und Implantaterfolg, Weichgewebeästhetik sowie Knochenniveau beurteilt.
Ergebnisse: Eines von 29 inserierten Implantaten ging verloren. 28 Implantate heilten komplikationslos ein. Ein Patient erschien nicht zur Kontrolle (Drop-out). Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 43,5 Monate. Die Überlebenswahrscheinlichkeit betrug 96,4 %. Der durchschnittliche Pink-Esthetic-Score (PES) verbesserte sich im Verlauf von 10,4 auf 11,9. Der PES war bei 74 % der Implantate stabil oder hatten sich verbessert. Das durchschnittliche Knochenniveau betrug bei der finalen Untersuchung -0,18 mm.
Zusammenfassung: Das stabile Knochenniveau und die guten ästhetischen Ergebnisse belegen, dass eine Sofortversorgung von Profile Implantaten in der ästhetischen Zone sowohl bei Sofort- als auch bei Spätimplantation in einem durch einen orofazialen Niveauunterschied geprägten Alveolarkamm voraussagbar möglich ist.
Schlagwörter: Sofortimplantation, Extraktionsalveole, ausgeheilter Kieferkamm, provisorische Sofortversorgung, abgeschrägtes Implantatdesign, ästhetische Zone, fazialer Knochendefekt, Knochenaugmentation, marginales Knochenniveau, Pink-Esthetic-Score
Seiten: 421-431, Sprache: DeutschStelzle, Florian / Wachtel, Hannes / Bolz, Wolfgang / Niedermaier, Robert / Schuh, Paul Leonhard / Weiß, Michael / Riemann, Max5-Jahres-Fallkohortenstudie der ImplantatüberlebensratenDie Behandlung von Patienten mit zahnlosen und stark atrophierten Kieferkämmen stellt eine anspruchsvolle Herausforderung für die zahnärztliche Praxis dar. Die Versorgung mit Implantaten ist häufig durch kompromittierte und volumenreduzierte knöcherne Verhältnisse erschwert. Durch die Verwendung von 2 axial gesetzten Implantaten in der frontalen und 2 anguliert gesetzten Implantaten in der distalen Region kann das vorhandene Knochenangebot der Prämaxilla im Oberkiefer und interforaminär im Unterkiefer optimal genutzt werden. In dieser Fallkohortenstudie resultiert die Sofortversorgung von 4 primärstabilen Implantaten mit einer festsitzenden Brücke, ausgehend von den Daten bis zu 5 Jahren und 130 Patienten (161 Kiefer, 644 inserierte Implantate), in einer implantären Überlebensrate von 95,4 %. Es zeigten sich weder signifikante Unterschiede zwischen Implantaten, die im Ober- oder Unterkiefer (p = 0,081) inseriert wurden, noch zwischen axial und schräg gesetzten Implantaten (p = 0,202). Das All-on-four-Konzept mit einem Sofortbelastungsprotokoll bietet eine Versorgung, die sicher vorhersagbare Ergebnisse liefert und in nur einem Eingriff erfolgen kann.
Schlagwörter: All-on-four, Implantation, Sofortbelastung, Sofortversorgung
Seiten: 433-441, Sprache: DeutschDegidi, Marco / Nardi, Diego / Sighinolfi, Gianluca / Piattelli, AdrianoEin FallberichtDieser Fallbericht stellt ein prothetisches Konzept zur Eingliederung qualitativ hochwertiger Sofortversorgungen am Tag der Implantation vor. Der Zahnersatz wird durch ein Titangerüst gestützt, das nach dem Prinzip des Widerstandspunktschweißens im Mund des Patienten gefertigt wird, ohne dass dabei die Gefahr thermischer Verletzungen besteht. Das Gerüst zeichnet sich durch einen passiven Sitz aus und bietet kostengünstig eine starre Verblockung der Sofortimplantate. Die Herstellung erfolgt chairside, unter Verwendung hochwertiger, passgenauer industriell vorgefertigter Komponenten. In diesem Bericht werden zwei Behandlungsoptionen vorgestellt: eine verschraubte Restauration auf Implantaten mit Innensechskantverbindung sowie eine auf Implantaten mit Konusverbindung abgestützte Restauration mit Konuskupplung.
Schlagwörter: Widerstandspunktschweißen, All-on-four, Sofortbelastung, Sofortrehabilitation, zahnloser Unterkiefer, Fallbericht
Seiten: 443-451, Sprache: DeutschSchuh, Paul Leonhard / Bolz, Wolfgang / Weiß, Michael / Niedermaier, Robert / Riemann, Max / Stelzle, Florian / Wachtel, HannesSofortimplantation mit simultaner Hart- und Weichgewebeaugmentation in der ästhetischen ZoneDie Einzelzahnversorgung in der ästhetischen Zone der Oberkieferfront mit einem Sofortimplantat erfordert die Kombination etablierter chirurgischer Techniken. Dazu gehören die Weichgewebeaugmentation mit einem subepithelialen Bindegewebe, welches aus der Tuberregion entnommen wird und die Hartgewebeaugmentation mit der Bone-Lamina-Technik. Die Multi-Layer-Technik ermöglicht eine minimalinvasive Versorgung der Einzahnlücke in nur einem Eingriff mit einem Sofortimplantat. Erste Fälle zeigen stabile Ergebnisse. Daten aus Langzeitstudien sind noch abzuwarten, um den klinischen Erfolg bestätigen zu können.
Schlagwörter: Multi-Layer-Technik, Bone-Lamina-Technik, Augmentation, Implantation, GBR, GTR, Sofortimplantation, Ästhetik, Einzelzahn
Seiten: 453-461, Sprache: DeutschBäumer, Daniel / Zuhr, Otto / Hürzeler, MarkusInnovationen für die Sofortimplantation in der ästhetischen ZoneSofortimplantationen gelten heutzutage als State-of-the-Art-Behandlung und erfreuen sich aufgrund der verkürzten Behandlungsdauer, der reduzierten Patientenmorbidität und der besseren Oberflächenqualität der Weichgewebe zunehmender Beliebtheit. Größter Nachteil ist nach wie vor das Risiko für postoperative Weichgeweberezessionen, vor allem im ersten Jahr nach Implantation. Selbst unterstützende Maßnahmen, wie regenerative Techniken, das Auffüllen mit Knochenersatzmaterial, Weichgewebeaugmentationen und Sofortprovisorien zur Ausformung, können postoperative Resorptionsvorgänge nicht komplett kompensieren. Mitverantwortlich für diese Umbauprozesse ist der Verlust des Bündelknochens. Um diesem entgegenzuwirken, wurde die "Socket-Shield"-Technik entwickelt, bei der ein Teil der Zahnwurzel im mid-bukkalen Bereich erhalten wird. Tierexperimentelle Untersuchungen und Einzelfallberichte zeigten dazu vielversprechende Resultate bezüglich Sicherheit und ästhetischem Potenzial. Wissenschaftlich dokumentierte Langzeitdaten sind jedoch noch erforderlich, um eine allgemeine Empfehlung auszusprechen.
Schlagwörter: Socket-Shield, Sofortimplantat, ästhetische Zone, bukkale Lamelle, "alveolar bone preservation", Extraktionsalveole
Seiten: 465, Sprache: DeutschDohlus, BirgitDGI Nexte Generation in Wien mit viel ProgrammSeiten: 473-478, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften