PubMed-ID: 31463485Seiten: 211-213, Sprache: Deutsch, EnglischReiss, BerndPubMed-ID: 31463486Seiten: 217-230, Sprache: Deutsch, EnglischTezulas, Emre / Yildiz, Coskun / Kucuk, Ceren / Kahramanoglu, ErkutZiele: Delaminierung und Absplittern sind die wichtigsten Komplikationen von Verblendmaterial auf zirkonhaltigen Vollkeramikrestaurationen. Die digitale Verblendtechnik wurde eingeführt, um diese Komplikationen zu überwinden, indem das Zirkongerüst und die Verblendkeramik mitttels Computer-aided Design (CAD) und Computer-aided Manufacturing (CAM) angefertigt werden. Der vorliegende Review berichtet über alle veröffentlichten Artikel, die sich mit in digitaler Verblendtechnik hergestelltenzirkonhaltigen Vollkeramikrestaurationen befassen. Insgesamt fanden sich drei digitale Verblendtechniken: das Lava Digital Veneering System (Fa. 3M ESPE, Landsberg am Lech, Deutschland), die Rapid Layer Technology (Fa. Vita Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) und die CAD-on-Technik (Fa. Ivoclar Vivadent, Ellwangen, Deutschland). Außerdem gibt es in der Literatur Berichte über Modifikationen dieser Techniken.
Materialien und Methoden: Für diesen Review wurde eine ausführliche Literaturrecherche durchgeführt. Aus den ermittelten Studien wurden Angaben zu Frakturresistenz, Biegefestigkeit, Verschleißverhalten, Scherhaftfestigkeit, Mikrozugfestigkeit, mechanischen Eigenschaften der Restaurationen auf den Implantatabutments, Passgenauigkeit, Reproduzierbarkeit der Farbe und dem klinischen Erfolg aller digitaler Verblendtechniken zusammengetragen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Ein anatomisches Design des Dentalgerüsts und eine digitale Verblendtechnik mit Verwendung von Lithiumdisilikat und schmelzendem Keramikmaterial reduziert vermutlich das Risiko für Absplitterungen und Delaminierung der Verblendkeramik von zirkongelagerten Vollkeramikrestaurationen. Da diese Ergebnisse jedoch überwiegend durch In-vitro-Daten gestützt werden, sind weitere klinische Studien mit größeren Populationen und längeren Beobachtungszeiten sowie mit verschiedenen festsitzenden dentalen Prothesentypen erforderlich.
Schlagwörter: Digitalverblendung, Zirkon, CAD-on, Rapid Layer, Sintertechnik
PubMed-ID: 31463487Seiten: 231-237, Sprache: Deutsch, EnglischReymus, Marcel / Lümkemann, Nina / Stawarczyk, BognaZiel: In der vorliegenden Untersuchung sollte geklärt werden, welchen Einfluss die Schichtstärke des 3-D-Drucks und die Nachbelichtung auf die Konversionsrate (DC) eines 3-D-gedruckten Materials für provisorische Restaurationen haben.
Materialien und Methoden: Mit einem DLP-Drucker wurden additiv in drei verschiedenen Schichtstärken (25 µm, 50 µm und 100 µm) 120 Proben aus Kunstharz NextDent C&B hergestellt und mit entweder Labolight DUO (LL), Otoflash G171 (OF), LC-3-D-Print Box (PB) oder PCU LED (PCU) nachgehärtet. Jede Gruppe umfasste 10 Proben. Die Raman-Spektren wurden für den flüßigen Zustand des Harzes gemessen (n = 10), direkt nach dem Drucken (Rprint) sowie nach der Nachbelichtung (Rcured) der Flüssigzustand des Kunstharzes (n = 10) gemessen. DC und ΔDC wurden berechnet. Die Daten wurden statistisch mit dem Kolmogorov-Smirnov-Test, einem allgemeinen linearen Modell mit partiellem Eta-Quadrat (ηP²), dem Kruskal-Wallis-Test und dem Mann-Whitney-U-Test (p 0,05) ausgewertet.
Ergebnis: Die mittels OF nachgehärteten Proben wiesen das höchste ΔDC auf gefolgt von Proben mit Nachbelichtung mittels PB, PCU und LL (p 0,001). Die Nachbelichtung mit PB, PCU und LL erzeugte denselben ΔDC-Wertbereich (p = 0,076-0,209). Die Schichtstärke des Drucks von 100 µm und 50 µm (p = 0,931) wies eine höhere ΔDC auf als die Schichtstärke von 25 µm (p 0,001).
Schlussfolgerung: Die Wahl der Nachbelichtung wirkt sich stark auf die Konversionsrate der untersuchten 3-D-Druckmaterialien aus, gefolgt von der Schichtstärke. Insgesamt wiesen die mittels OF nachgehärteten Proben die höchsten DC- und ΔDC-Werte auf.
Schlagwörter: Konversionsrate, Raman-Spektroskopie, Nachbelichtung, 3-D-Druck, additive Herstellung, Schichtstärke
PubMed-ID: 31463488Seiten: 239-249, Sprache: Deutsch, EnglischVág, János / Nagy, Zsolt / Simon, Botond / Mikolicz, Ákos / Kövér, Evelin / Mennito, Anthony / Evans, Zachary / Renne, WalterZiele: In dieser Studie wurden zwei etablierte Methoden und ein neues Verfahren zur Messung der Verzerrung von 3-D-Modellen verglichen, die anhand von digitalen Kieferabformungen gefertigt wurden. Außerdem wurde die Präzision verschiedener Abtastmuster beim Einsatz dieser Verfahren ermittelt.
Materialien und Methoden: Modelle von Ober- und Unterkiefer wurden mit dem Planscan Intraoral Scanner unter Verwendung von vier verschiedenen Abtastmustern abgebildet. Präzision und Verzerrung wurden durch den Vergleich der Meistermodelle mit den intraoralen Aufnahmen nach folgenden Verfahren überprüft:
1. Die mittlere Oberflächenabweichung wurde nach dem Übereinanderlegen des gesamten Zahnbogens gemessen.
2. Auf den Referenz- und Studienmodellen wurden 28 identische Punkte ausgewählt. Die Abweichung der identischen Punkte wurde nach Übereinanderlegen des gesamten Kiefers ermittelt.
3. Bei der neuen Technik wurde die Überlagerung nur am Startpunkt des Scans durchgeführt, danach wurden dieselben 28 Punkte verglichen.
Ergebnisse: Unabhängig vom Kiefer und vom Abtastmuster wurden signifikante Unterschiede zwischen den drei Methoden ermittelt. Am höchsten war die mittlere Gesamtabweichung beim Übereindanderlegen der Modelle am Ursprung (am Startpunkt) des Scans zwischen identischen Punkten und am niedrigsten zwischen nicht identischen Punkten. Bei der neuen Methode fanden sich zwischen den Abtastmustern lokale Unterschiede bei einzelnen Zähnen sowie ein mit Abstand vom Ursprung/Startpunkt des Scans zunehmender Modellfehler.
Schlussfolgerungen: Die neue Methode weist die kumulative Abweichung durch Stitching bei intraoralen Kiefer-Scans besser nach und kann sensitiv den Effekt des Abtastmusters untersuchen.
Schlagwörter: digitale Abformung, intraorale Aufnahme, Präzision, Abtastmuster, Abweichung, Stitching, Registrierung, Verzerrung
PubMed-ID: 31463489Seiten: 251-260, Sprache: Deutsch, EnglischWu, Qin / Zhao, Yi-Min / Bai, Shi-Zhu / Li, XiangDer Einsatz der Robotertechnik bei oralen Behandlungsverfahren reduziert nicht nur die Arbeitsbelastung des Zahnarztes, sondern verbessert auch die Präzision der Behandlung. Der vorliegende Artikel liefert einen Review des Applikationsstatus und des aktuellen wissenschaftlichen Status der Robotertechnik in der Stomatologie.
Schlagwörter: Robotertechnik, Stomatologie, digitale Medizin
PubMed-ID: 31463490Seiten: 263-271, Sprache: Deutsch, EnglischZimmermann, Moritz / Mörmann, Werner / Mehl, Albert / Hickel, ReinhardZiel: Die Verbreitung der CAD/CAM-Technologie hat in der restaurativen Zahnmedizin deutlich zugenommen und sollte daher an den zahnmedizinischen Fakultäten der Universitäten intensiver unterrichtet werden. Die vorliegende Studie beschreibt die Evaluation eines neuen Lehrkonzeptes für restaurative CAD/CAM-Technologie.
Methoden: Die CAD/CAM-Technologie wurde im vierten klinischen Jahr des Studentenkurses nach dem Pyramidenprinzip nach Miller implementiert. 58 Studenten ohne klinische Erfahrung nahmen an einem zweitägigen theoretischen und praktischen Einführungskurs teil und bewerteten zunächst das didaktische Konzept (Fragebogen 1). Die Studenten wählten während eines fünfmonatigen Kurses zur Patientenbehandlung die Herstellungsmethode für indirekte Einzelzahnrestaurationen selbst aus. 54 konventionell gefertigte (e.max Press) und 68 CAD/CAM gefertigte (indirekte Cerec-Methode, Lava Ultimate) indirekte Restaurationen wurden hergestellt und adhäsiv befestigt (Syntac, Variolink II). Der Erfolg der CAD/CAM-Technologie Integration wurde in den drei Gruppen gemäß der von den Studenten gewählten Fertigungsmethode analysiert (Fragebogen 2): Gruppe A (CAD/CAM, n = 18), Gruppe B (konventionell und CAD/CAM, n = 17), Gruppe C (konventionell, n = 23).
Ergebnisse: Die Fragebogenauswertungen werden als Prozentsatz der Anzahl der Antworten der Studenten ausgedrückt und sind in Diagrammen dargestellt. 95 % aller Studenten (Gruppe A, B, C) wollten die CAD/CAM-Technologie in den anschließenden klinischen Kurs im fünften Jahr integrieren. Die Bewertung für den CAD/CAM-Einführungskurs auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (schlecht) betrug durchschnittlich 1,86 für den theoretischen und 2,20 für dçn praktischen Teil. Statistisch signifikante Unterschiede wurden zwischen den Technologiegruppen festgestellt (Pearson Chi-Quadrat-Test, p 0,05).
Schlussfolgerungen: Die CAD/CAM-Technologie wurde von den Studenten sehr positiv bewertet und konnte erfolgreich in den klinischen Studentenkurs eingeführt werden. Die Studenten tendierten dazu, die Technologie entsprechend dem Ausmaß der klinischen Anwendung zu bevorzugen.
Schlagwörter: Zahnärztliche Weiterbildung, CAD/CAM, Cerec, klinische Umsetzung, Lehrplanentwicklung, Lehrplanevaluation, Lehrplaninnovation, Evaluation der klinischen Leistungsfähigkeit, Selbstbeurteilung, Lehrbeurteilung, Lehrmethode, Lehre im Grundstudium
Digitaler SonderdruckPubMed-ID: 31463491Seiten: 273-281, Sprache: Deutsch, EnglischTchorz, Jörg Philipp / Wrbas, Karl-Thomas / Hellwig, ElmarEin FallberichtDer vorliegende Fallbericht beschreibt die dreidimensionale Planung und den Behandlungsablauf einer geführten endodontischen Zugangskavität an einem Unterkiefer Schneidezahn mit ausgeprägter Wurzelkanalobliteration. Der Zugang zum verbliebenen Wurzelkanallumen wurde virtuell mit Hilfe der digitalen Volumentomographie (DVT) und der Sicat Endo Software (Fa. Sicat, Bonn, Deutschland) geplant. Sicat erstellte den entsprechenden Accessguide nach Überlagerung eines digitalisierten Modells mit dem virtuellen Behandlungsplan. Der klinische Zugang erfolgte anschließend mit einem Hartmetallbohrer mit einem Durchmesser von 1,2 mm. Nachdem der Wurzelkanal erfolgreich lokalisiert werden konnte, wurde er chemo-mechanisch desinfiziert, getrocknet und unter Verwendung einer warmen vertikalen Kompaktionstechnik obturiert.
Schlagwörter: DVT, geführter endodontischer Zugang, Obliteration, Wurzelkanalbehandlung, Sicat Endo
Digitaler SonderdruckPubMed-ID: 31463492Seiten: 283-292, Sprache: Deutsch, EnglischKühnöl, Conrad / Kordaß, BerndEs wird ein Patientenfall mit arthrogenen CMD-Beschwerden vorgestellt, bei dem neben der klinischen eine Instrumentelle Diagnostik mit Sicat Function (Fa. Sicat, Bonn, Deutschland) durchgeführt wurde. Dazu wurden Bewegungen der Unterkieferfunktion mit einem ultraschallbasierten Messsystem (JMT+) aufgezeichnet und mit DVT-Bilddaten in Beziehung gesetzt. Ein Kopplungslöffel (Fusionbite) sicherte die räumliche Übereinstimmung. Zusätzlich wurden Ganzkieferscans (IO-Scanner Omnicam, Fa. Dentsply Sirona, Bensheim, Deutschland) mit den DVT-Daten "gematched". Aus den Bewegungsdaten wurde eine biomechanisch optimale Gelenkposition ermittelt, in der eine gefräste Aufbissschiene angefertigt wurde. In der Folge wurde das erzielte funktionelle Ergebnis mit CAD/CAM-gefertigten Provisorien und Tabletopps gesichert und bis zur definitiven Rekonstruktion mit Sicat Function kontrolliert. Dafür wurde die Bewegungsfunktion mit dem JMT+ nach jedem Behandlungsschritt erneut aufgezeichnet. Der Kopplungslöffel wurde sukzessive angepasst und ergänzt, wodurch die ursprüngliche Kieferrelation im Fusionbite beibehalten werden konnte, was die Vergleichbarkeit mit der Ausgangssituation garantierte, ohne dass ein weiteres DVT angefertigt werden musste. Sicat Function erweist sich als ein exzellentes System für den digitalen Workflow, wenn eine kontrollierte Bisslageänderung bei Patienten mit arthrogenen CMD-Beschwerden angestrebt wird.
Schlagwörter: Instrumentelle digitale Funktionsdiagnostik, Sicat Function, CAD/CAM, Cerec, Digitaler Workflow, CMD-Diagnostik, digitale Bisslageänderung