Seiten: 380-396, Sprache: DeutschMankoo, TiduDie Restauration eines hoffnungslosen Frontzahns mit einer implantatgetragenen Versorgung stellt eine große klinische Herausforderung dar, besonders wenn Knochen oder Weichgewebe oder beides schon signifikant geschädigt sind. Erzielt werden soll ein Ergebnis, bei dem die Konturen der Gewebe, die Papillen und insbesondere das labiale Weichgewebe langfristig stabil bleiben. Hierzu werden verschiedene Techniken beschrieben. Die Socket Preservation (Erhalt und die Versiegelung der Alveole) in Kombination mit einer sofortigen oder verzögerten Implantatinsertion kann ein sinnvolles Behandlungsprotokoll sein. Diese Technik wird hier am Beispiel zweier schwieriger Fälle von Patienten mit hoher Lippenlinie vorgestellt.
Seiten: 398-416, Sprache: DeutschHegenbarth, Ernst A. / Holst, StefanUm den steigenden Ansprüchen gut informierter Patienten gerecht zu werden, ist eine Zusammenarbeit als Team unerlässlich, um bei komplexen Versorgungen eine optimale Ästhetik und Funktion zu erzielen. Eine kieferorthopädische Vorbehandlung stellt eine sinnvolle Möglichkeit dar, die klinische Situation vor einer restaurativen Behandlung zu verbessern. Ein individuelles diagnostisches Wax-up kann zum einen dazu verwendet werden, die Patienten über Behandlungsoptionen aufzuklären und unrealistische Erwartungen abzubauen. Darüber hinaus dient es dem Techniker als Vorgabe für ein ideales Gerüstdesign. Die neu entwickelten Dentalmaterialien und die Computertechnik haben sowohl bei den konventionellen als auch bei den implantatgetragenen Restaurationen zu neuen Behandlungsoptionen geführt. Dank der in den letzten zehn Jahren weiter verbesserten Computertechnik haben mit CAD/CAM gefertigte Copings, Gerüste und Abutments für konventionelle und implantatgetragene Versorgungen die Behandlungsprotokolle für Zahnärzte und Zahntechniker signifikant bereichert. CAD/CAM-gefertigte Oxidkeramikkomponenten können bei entsprechender Indikation in jedem Bereich des Mundes eine optimale Funktion und Ästhetik erzielen.
Seiten: 418-433, Sprache: DeutschZucchelli, GiovanniWenn man weiß, welche Behandlungsfaktoren ein regeneratives chirurgisches Verfahren prognostizierbarer machen, kann man die parodontale Behandlung scheinbar hoffnungsloser Zähne vielleicht eher in Erwägung ziehen. In diesem Fallbericht wird das langfristige klinische Ergebnis eines parodontalen Defekts (15 mm Verlust des klinischen Attachments) im Zusammenhang mit einer periapikalen Läsion an einem oberen lateralen Schneidezahn beschrieben. Die junge Patientin war systemisch gesund und wünschte ein ästhetisches Behandlungsergebnis. Nach der endodontischen Behandlung des beherdeten Zahns wurde eine ursachenbezogene Therapie mit dem Ziel begonnen, blutungs- bzw. entzündungsfreie Verhältnisse in der gesamten Mundhöhle zu schaffen. Vier Monate nach Abschluss der Initialtherapie wurde eine regenerative chirurgische Technik angewandt. Dabei wurden eine einfache Papillenerhaltung, die Anwendung von Schmelzmatrix-Proteinen, bovinem porösem Knochenersatzmaterial und ein koronaler bukkaler Verschiebelappen an den Nachbarzähnen miteinander kombiniert. Die klinische Nachuntersuchung zeigte nach einem Jahr eine Zunahme des klinischen Attachments (8 mm) mit einer geringen verbliebenen Sondierungstiefe (3 mm) und eine leichte (1 mm) Zunahme der gingivalen Rezession. Das ästhetische Erscheinungsbild des behandelten Zahns hatte sich durch die odontoplastische Behandlung und die adhäsive Versorgung mit Komposit verbessert. Drei Jahre nach dem Eingriff waren die Ästhetik und die parodontale Gesundheit noch vollständig erhalten. Aus diesem Fall lässt sich schließen, dass nach der regenerativen Behandlung eines scheinbar hoffnungslosen Zahns mit initial äußerst schwierigen parodontalen Verhältnissen gute parodontale und ästhetische Ergebnisse zu erzielen sind, die sich mindestens drei Jahre lang aufrechterhalten lassen.
Seiten: 434-446, Sprache: DeutschRicci, AndreaIn diesem Artikel stellen wir ein System für standardisierte Fotoaufnahmen in den verschiedenen Behandlungsphasen vor. Anhand dieser Fotos können objektive Messungen vorgenommen werden, sodass die verschiedenen Therapiephasen objektiv miteinander verglichen werden können. Für dieses System wird eine Digitalkamera in eine feste Position an Gipsmodellen von vorab ausgewählten klinischen Situationen gebracht. Anschließend werden die Fotos in eine Computersoftware importiert. Dann können Linien und Punkte bewertet und von einem Bild auf ein anderes übertragen werden. Die Technik ermöglicht es, das Ergebnis eines bestimmten Verfahrens mit einem linearen Fehler von 0,1 mm zu vergleichen. Das System kann dazu genutzt werden, vertikale Veränderungen der Weichgeweberänder zu analysieren, zu vergleichen und zu messen. So ist eine objektive, reproduzierbare Auswertung möglich. Es ist nicht nur für den Behandler, der seine Kenntnisse erweitern und seine klinischen Verfahren verbessern will, wichtig, dass er seine Ergebnisse messen kann. Auch in der Forschung kann so die Situation vor, während und nach der Behandlung verglichen werden, um festzustellen, wie wirksam verschiedene Techniken sind.
Seiten: 448-456, Sprache: DeutschCalvani, Lino / Michalakis, Konstantinos / Hirayama, HiroshiImplantatgetragene Totalrekonstruktionen gelten als eine gut dokumentierte therapeutische Option für völlig unbezahnte Patienten und ermöglichen eine biologische und funktionelle Versorgung. In vielen Fällen werden damit auch die ästhetischen Ansprüche der Patienten umfassend erfüllt. Dazu sollten sowohl die dentalen als auch die fazialen ästhetischen Komponenten wiederhergestellt werden. Allerdings kann eine implantatgetragene Totalrekonstruktion manchmal die Abstützung der Oberlippe und die Ästhetik im unteren Gesichtsbereich des Patienten negativ beeinflussen. In dieser vorläufigen Beobachtung wurden 412 Patienten untersucht. Es wurde analysiert, ob bestimmte Faktoren in Bezug zu einer speziellen geringfügigen Veränderung der morphologischen fazialen Charakteristika stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bei Patienten, die eine implantatgetragene Totalrekonstruktion erhalten und bei denen bestimmte ätiologische Faktoren vorliegen, ein Weichgewebedefekt im Philtrumbereich der Oberlippe entwickeln kann.