Seiten: 193-213, Sprache: Englisch, DeutschBias, Frank / Kordaß, BerndJaw Motion Analyzer® und CADIAX®diagnosticIn dem vorliegenden Beitrag wird die Bestimmung der terminalen Scharnierachse mit zwei unterschiedlichen elektronischen Achsiographiesystemen dargestellt. Die terminalen Scharnierachsenpunkte wurden an 26 Probanden (männlich: 5, weiblich: 21; Alter: 38 ± 10,8 Jahre), die aus einem mit Okklusionsschienen versorgten Patientenkollektiv ausgewählt wurden, mit einem gelenknah auf die Scharnierachse zeichnenden System (CADIAX®diagnostic, Gamma dental, Klosterneuburg, Österreich) und einem gelenkfern aufzeichnenden System (Jaw Motion Analyzer ®, zebris Medical, Isny) bestimmt und gegenübergestellt. Zur statistischen Berechnung der Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Bestimmungsverfahren der terminalen Scharnierachsenpunkte wurde der Korrelationskoeffizient nach Pearson bestimmt. Im Mittel zeigten die Mittelwerte der mit den beiden Systemen bestimmten terminalen Scharnierachsenpunkte eine gute bis sehr gute Übereinstimmung. Der für die jeweiligen Koordinaten festgelegte Korrelationskoeffizient nach Pearson spricht für eine mittlere (x-Wert links: 0,53) bis gute (y-Wert links: 0,9) Korrelation der Werte. Die mit dem CADIAX®diagnostic ermittelten Scharnierachsenpunkte wiesen eine höhere Reproduzierbarkeit auf als die mit dem Jaw Motion Analyzer® ermittelten. Die Streubreite scheint von dem Ausmaß der Translationsbewegung und deren Kontrollmöglichkeit bei der Scharnierachsenbewegung abzuhängen. Das CADIAX®diagnostic ermöglicht eine solche Rotationskontrolle bei der dynamischen Achsenlokalisation. Dem Jaw Motion Analyzer® sollte ein solches Kontrollsystem hinzugefügt werden. Nicht alle Kiefergelenke sind in der Lage, translationsfreie Scharnierachsenbewegungen auszuführen.
Schlagwörter: terminale Scharnierachse, Scharnierachsenbewegung, CADIAX®diagnostic, Jaw Motion Analyzer®
Seiten: 215-228, Sprache: Englisch, DeutschRuge, Sebastian / Quooß, Alexandra / Kordaß, BerndDie Aufgabe der Artikulatoranalyse besteht in der detaillierten visuellen Darstellung der funktionellen Okklusion. Da die mechanische Modellsituation die individuellen biologischen Bedingungen jedoch nur annähernd wiedergeben kann, soll in diesem Beitrag ein neues computerbasiertes System vorgestellt und dessen Arbeitsweise anhand von Beispielen erläutert werden. Im Rahmen der Studie wurden die Kauflächen von Unter- und Oberkieferzahnreihen zunächst mit einem 3-D-Scanner (Smart optics Sensortechnik, Bochum) digitalisiert und die reale Unterkieferbewegung mit dem Ultraschallmesssystem Jaw Motion Analyser [JMA (zebris Medical, Isny)] aufgezeichnet. Ein Kopplungshilfsteil des JMA-Systems, das klinisch am Patienten eingesetzt wurde, sorgte für die präzise räumliche Erfassung der Unterkieferlage und eine Referenzierung beider Informationsarten. Ein besonderes Merkmal der hier vorgestellten Methode bestand darin, dass sich die Visualisierungsergebnisse "live" zur Unterkieferbewegung des Patienten darstellen ließen. So konnte die Kiefersituation bei der Kautätigkeit dreidimensional dargestellt und aus allen Perspektiven heraus betrachtet werden. Zur Analyse der Interkuspidation wurden dynamische Bilder generiert und in ihnen die Annäherungs- und Kontaktbereiche markiert. Anhand von Schnittbildern war es möglich, die Zahnkontaktbeziehungen darzustellen. Auf diese Weise konnten Ausmaß, Lage und Anzahl der dynamischen Kontaktareale angezeigt werden, und darüber hinaus auch die Häufigkeit, mit der die Kontaktareale der Kauflächen okkludierten.
Schlagwörter: virtueller Artikulator, virtuelle Okklusion, dynamische Okklusion, okklusale Kontakte, Okklusion
Seiten: 229-239, Sprache: Englisch, DeutschMüller, Matthias / Ruge, Sebastian / Kordaß, BerndVon 18 Probanden, die über eine naturgesunde Zahnstruktur verfügten, wurden die Modelle der Oberkieferzahnbögen dreidimensional eingescannt (Activity, Smart optics, Bochum) und vermessen. Dabei wurden die Höckerneigungen der Prämolaren und Molaren sowie die Neigungen der palatinalen Führungsfläche der Eckzähne bestimmt. Die gelenkbezüglichen Funktionswerte wurden mit Hilfe des Cadiax Compact (Gamma dental, Klosterneuburg, Österreich) aufgezeichnet. Im Ergebnis zeigte sich bei den erfassten Zahnwinkeln eine von den Eckzähnen bis zu den zweiten Molaren abnehmende Sequenz der palatinalen Neigungen bukkaler Höcker, wohingegen die bukkalen Winkel der palatinalen Höcker von mesial nach distal anstiegen. Der innere Winkel zwischen den zur Fissur hin abfallenden Höckerneigungen öffnete sich bei allen Modellen von mesial nach distal. Dadurch wurde das Okklusionskonzept einer Eckzahndominanz mit sequentieller Führung durch die generelle Verteilung der Höckerneigungen prinzipiell bestätigt. Ein direkter Zusammenhang zwischen den Höckerneigungen und den kondylären Funktionswerten, wie er bei der horizontalen Kondylenbahnneigung und dem Bennett-Winkel besteht, war nicht nachweisbar (r 0,6 p > 0 gemäß Spearmans Rangkorrelationskoeffizient). Dagegen wurden Hinweise auf andere komplexe Zusammenhänge deutlich. Bei einer steilen Gelenkbahn und Eckzahnführung wurden stets auch steile seitliche Zahnhöcker vorgefunden. Ein großer Bennett-Winkel resultierte in flachen Höckerneigungen. Berücksichtigt man die Tatsache, dass nicht einzelne Höckerneigungen, sondern die Gesamtheit einer dreidimensionalen Verwindung sequentieller Höckerneigungen beeinflusst wird, so ergeben sich deutliche rechtslinks- symmetrische Abhängigkeiten (mit r >= 0,6 und p 0,05). Diese bestehen zwischen einem Index aus dem Quotienten der Summen bukkaler und palatinaler Höckerneigungen und einem Index aus der Addition des Eckzahnneigungswinkels mit der kontralateralen Kondylenbahn und der Subtraktion des jeweiligen Bennett- Winkels.
Schlagwörter: Höckerneigung, Kondylenbahn, Bennett- Winkel
Open AccessSeiten: 241-250, Sprache: Englisch, DeutschAhlers, M. OliverEin verbessertes VerfahrenIm Rahmen der mechanischen oder elektronischen Achsiographie erfolgt die Aufzeichnung der Unterkieferbewegung unter Verwendung eines Schreibbogens, der an der Unterkieferzahnreihe befestigt ist. Diese Fixierung kann paraokklusal oder periokklusal erfolgen. Bei der paraokklusalen Befestigung war traditionell zunächst die zahntechnische Vorbereitung mit Laborkunststoff erforderlich, danach erfolgte die paraokklusale Befestigung des Löffeladapters mittels geeigneter Zemente. Das in diesem Beitrag vorgestellte Verfahren ermöglicht es, ohne die zahntechnische Vorbereitung auszukommen und gewährleistet eine flexiblere Durchführung der paraokklusalen Achsiographie.
Schlagwörter: Achsiographie, paraokklusal, periokklusal, Löffeladapter, Befestigung