EditorialSeiten: 111-112, Sprache: DeutschLudwig, Björn / Bock, Jens JohannesSeiten: 115-127, Sprache: DeutschKinzinger, GeroTeil 1 – Gerätedesign und Behandlungsbeispiele zur bilateralen Molarendistalisation im OberkieferDer konventionelle Verankerungsaufbau des intraoral verankerten Pendulum K zur kooperationsunabhängigen Molarendistalisation im Oberkiefer erfolgt kombiniert in Form einer der palatinalen Schleimhaut anliegenden Kunststoffpelotte sowie über die Parodontien von Ankerzähnen. Die Verankerungsqualität der Gaumenpelotte ist ungewiss – sie wurde bislang nicht in wissenschaftlichen Studien quantifiziert. Der vorliegende Artikel beschreibt mit der ausschließlich dental/parodontal verankerten Pendulum-K-Apparatur eine Modifikation zur bilateralen Molarendistalisation, bei der auf eine Gaumenpelotte – und somit auf eine temporäre Teilbedeckung des Gaumens – verzichtet werden kann, um eine bessere Hygienefähigkeit der palatinalen Mukosa zu ermöglichen.
Schlagwörter: Pendulum K, bilaterale Molarendistalisation, Gaumenpelotte, dental/parodontale Verankerung
Seiten: 129-135, Sprache: DeutschRatzka, Philipp / Jost-Brinkmann, Paul-GeorgBracketumfeldkaries ist eine häufige Komplikation der Multibrackettherapie. Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen sind ein probates Mittel, um Risikopatienten bei der Kariesprophylaxe zu unterstützen. Bei der Anwendung von Pulver-Wasser-Strahlgeräten können Pulver mit unterschiedlicher Abrasivität und Reinigungseffizienz verwendet werden. Ziel dieser In-vitro-Untersuchung war es, die benötigte Reinigungsdauer verschiedener Pulver für das Entfernen gleichwertiger Verschmutzungen zu vergleichen. Hierzu wurden Typodonten hergestellt, mit Brackets beklebt und mit Plaqueersatz beschichtet. Die Modelle wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde mit dem AIR-FLOW Pulver Classic (Natriumbicarbonat) und die andere mit AIR-FLOW Pulver Plus (Erythritol) (beide Fa. EMS, München) bestrahlt. Das Prophylaxehandstück wurde dabei von einem Spindelapparat geführt. Es konnte gezeigt werden, dass bei der Anwendung des AIR-FLOW Pulvers Plus 23,1 % mehr Zeit benötigt wurde als bei der Anwendung des AIR-FLOW Pulvers Classic.
Schlagwörter: AIR-FLOW, Reinigungswirkung, Prophylaxe, Erythritol, Natriumbicarbonat
Seiten: 137-151, Sprache: DeutschRoth, Alexander / Fakher, Zohal / Wagner, MichaelEine prospektive klinische StudieIn einer Split-Mouth-Studie an 67 jugendlichen Patienten wurde der während der durchschnittlich 1,5-jährigen MB-Phase an den Zähnen 14–24 aufgetretene Versieglerverlust ermittelt. Hierzu wurden nach Bracketabnahme vor der Kleberentfernung die versieglerfreien Areale mittels Phosphorsäurekonditionierung dargestellt. Die durch visuelle Schätzung quantifizierten Bezirke wurden für die Versiegler Maximum Cure (MC, Fa. Reliance, Itasca, USA) bzw. Fissurit FX (FX, Fa. Voco, Cuxhaven) verglichen. Zähne, die ca. zweimal pro Quartal mit einem Glycinpulver-Wasserstrahl-Gerät gereinigt wurden, wiesen einen durchschnittlichen Versieglerverlust von 78,14 % (MC) bzw. 80,52 % (FX) auf. Für die Zähne aus den Vergleichsgruppen ohne PZR ergaben sich lediglich Werte von 39,25 % (MC) bzw. 44,7 % (FX). Die Unterschiede zwischen Zähnen mit und ohne PZR waren für beide Versiegler jeweils hochsignifikant. In den Gruppen ohne PZR war der Unterschied zwischen MC und FX signifikant. Signifikante Korrelationen zwischen MB-Dauer und Versieglerverlust ergaben sich nicht. White Spots wurden nach einem dreistufigen Index zahnbezogen nach ihrem Schweregrad erfasst. Sie traten zu selten auf, als dass Signifikanztests hätten ausgeführt werden können.
Schlagwörter: Glattflächenversiegelung, vestibuläre Multibracketapparatur, Demineralisation, Pulver-Wasser-Strahlgerät, White-Spot-Läsion
Seiten: 153-164, Sprache: DeutschPancherz, HansBezüglich der Effekte der Herbst-Apparatur auf das Kiefergelenk bei der Therapie des Distalbisses sind folgende mögliche Behandlungseffekte von Interesse: Umbau des Condylus mandibulae und der Fossa glenoidalis, Lageveränderungen des Kondylus in Relation zur Fossa, Lageveränderungen des Discus articularis in Relation zum Kondylus sowie Schäden der Kiefergelenke. Wissenschaftliche Untersuchungen führen zu folgenden Ergebnissen: Das posteriore Kondyluswachstum und das Knochenwachstum an der hinteren Fossawand werden durch die Herbst-Behandlung angeregt. Dadurch wird der Unterkiefer verlängert und nach anterior verlagert. Die Relativposition des Kondylus zur Fossa ändert sich nicht durch die Behandlung. Tendenziell bewirkt die Herbst-Therapie eine relativ mehr retrusive Position des Diskus zum Kondylus. Dieses Phänomen kann bei einer partiellen anterioren Diskusverlagerung zu einer Reposition des Diskus führen. Die Herbst-Apparatur führt kurz- und langfristig zu keiner Beschädigung des Kiefergelenks.
Schlagwörter: Herbst-Apparatur, Kiefergelenke, Kondylus- und Fossaumbau, Kondylus- und Diskusverlagerung, Gelenkschäden
BiomechanikSeiten: 165-171, Sprache: DeutschSchwindling, Franz-PeterEin Zahn erhält über eine orthodontische Apparatur ein Drehmoment – und was geschieht? Die Zahnkrone wandert in Richtung des Drehmoments und die Wurzel bleibt stehen. Warum bewegen sich nicht Krone und Wurzel? Dieses verblüffende Phänomen unter zweiter und dritter Ordnung, das auch unter dem Namen "Ruderbooteffekt" bekannt ist, und das nebenbei bemerkt für einen Teil des Verankerungsverlusts verantwortlich zeichnen soll, wird in diesem Biomechanikbeitrag näher beschrieben.
Schlagwörter: Ruderbooteffekt, Verankerungsverlust, Kronenbewegung, Kronentorque, Einspannung, Isotropie, Drehmoment, Raumkoordinaten, Tip, Schwerpunkt, Parodontalligament, Torqueachse, Widerstandszentrum, kontrolliertes Kippen, Zahnbewegung, Lückenöffnung
TechnobytesSeiten: 173-179, Sprache: DeutschGavrilov, GalinMehr Hygienesicherheit in der ZahnmedizinEs werden Konzepte zur Vermeidung von infektiösen Aerosolen vorgestellt und technische Lösungen vorgeschlagen. Mithilfe eines speziell konstruierten Schutzschilds am Patientenstuhl und durch aktives Absaugen kann ein zusätzlicher Schutz während eines zahnärztlichen Eingriffs erreicht werden.
Schlagwörter: zahnärztliche Hygiene, Schutzschild für zahnärztliche Behandlungen
Die zertifizierte PatientenpräsentationSeiten: 181-190, Sprache: DeutschSilli, Silvia / Sohani, Ali / Lorenz, AndreaBehandlung mit lingual-median inseriertem Minipin im parodontal vorgeschädigten GebissDer folgende Fallbericht wurde im Rahmen der GBO-Zertifizierung 2016 vorgestellt. Es handelt sich um eine Behandlung mittels Lingualtechnik (2-D) im parodontal vorgeschädigten Gebiss. Die durch die parodontale Vorerkrankung aufgefächerten Frontzähne wurden mithilfe skelettaler Verankerungen sowohl intrudiert als auch retrudiert, um einen frontalen Lückenschluss und ein korrektes Verhältnis der Frontzähne zu erreichen. Dabei erfolgte die Insertion von zwei Minipins im Oberkiefer im anterioren Gaumen. Im Unterkiefer wurde die skelettale Verankerung an einer besonderen Stelle positioniert. Der Minipin wurde im lingualen Alveolarkamm des Unterkiefers zwischen den Zähnen 31 und 41 eingebracht. Die aktive Intrusionsmechanik wurde über vier Wochen mittels elastischer Ketten durchgeführt. Nach knapp zehnmonatiger orthodontischer Behandlung konnten wesentliche Behandlungsziele erreicht werden: Verbesserung der Schneidezahnrelationen, Korrektur einzelner Fehlstände (v.a. Zahn 11), Harmonisierung des Gingivaverlaufs.
Schlagwörter: Minipin, skelettale Verankerung, Intrusionsmechanik, Lingualtechnik, 2-D-Lingualbrackets
Abrechnung und forensische KieferorthopädieSeiten: 191-199, Sprache: DeutschBläser, Jasmin / Fuhrmann, Robert A. W.Der informierte Patient gibt sich zunehmend nicht mehr mit einer Erstberatung zufrieden, sondern holt sich verschiedene Meinungen im Rahmen der KFO-Therapieplanung ein. Die Auseinandersetzung mit einer abweichenden fachlichen Einschätzung und alternativen Therapiewegen sollte den Erstuntersucher nicht emotional herausfordern. Das forcierte Angebot von Zweitmeinung zusammen mit Therapieversprechungen, insbesondere dem generellen Angebot einer Non-Extraktionstherapie zum Abwerben potenzieller Patienten ist fragwürdig.
Schlagwörter: Zweitmeinung, Zweitberatung, Herausgabe von Behandlungsunterlagen, Marketing, Wettbewerb
ZeitschriftenreferateSeiten: 201-209, Sprache: DeutschMiethke, Rainer-ReginaldDie differenzialdiagnostisch interessante KasuistikSeiten: 211-213, Sprache: DeutschBinger, Thomas / Reiter, Jennifer