Seiten: 101, Sprache: DeutschErpenstein, H.Die plastische Parodontalchirurgie hat sich aus der mukogingivalen Chirurgie entwickelt. Nach dem World Workshop in Periodontics 1996 ist die plastische Parodontalchirurgie definiert als Mittel zur Verhütung oder Korrektur von Defekten der Gingiva, Alveolarmukosa und des Knochens, die anatomisch, traumatisch oder plaquebedingt entstanden sind. Nach dem derzeitigen Stand umfaßt die plastische Parodontalchirurgie folgende Methoden: 1. Verbreiterung der keratinisierten Gingiva mittels freien Schleimhauttransplantats, 2. Deckung von Rezessionen mittels Bindegwebstransplantats, 3. Chirurgische Kronenverlängerung, 4. Tuberplastik, 5. Kammplastik, 6. Kammaugmentation und 7. Membrangeschützte Heilung von Extraktionswunden (MHE). Diese Methoden werden bei natürlicher Bezahnung, bei Kronen-/Brückenversorgungen und bei Implantatversorgungen eingesetzt.
Schlagwörter: Plastische Parodontalchirurgie, mukogingivale Chirurgie, freies Schleimhauttransplantat, Bindegewebetransplantat, Kammaugmentation, Heilung von Extraktionswunden (MHE)
Seiten: 123, Sprache: DeutschZuhr, O. / Schenk, G.Die Ergebnisse der rekonstruktiven Parodontalchirurgie nach dem Prinzip der gesteuerten Geweberegeneration (GTR) sind von verschiedenen Einflußfaktoren abhängig. Eine ausgezeichnete Mundhygiene und ein geringes Auftreten von Sondierungsblutungen in der gesamten Dentition sind Grundkriterien bei der Patientenauswahl. Aktive Raucher sprechen deutlich schlechter auf die regenerative Therapie an als Nichtraucher. Der Nachweis bestimmter Mikroorganismen, z. B. A. actinomycetem comitans, hat ebenfalls einen negativen Einfluß auf das mögliche Ergebnis. Eine mikrobiologische Untersuchung und eine begleitende Therapie mit einem entsprechend ausgewählten Antibiotikum können daher sinnvoll sein. Der Indikationsbereich umfaßt vertikale Knochendefekte, Furkationsbefall bis Grad II im Unterkiefer und bukkal im Oberkiefer sowie gingivale Rezessionen. Nach konsequenter Vorbehandlung zur Kontrolle der parodontalen Entzündung sollte im Rahmen des chirurgischen Eingriffs größter Wert auf eine atraumatische Vorgehensweise, eine gründliche Defektreinigung und einen spannungsfreien Wundverschluß gelegt werden. Eine ungestörte Einheilung möglichst ohne Membranexposition im Rahmen einer engmaschigen Nachsorge und eine langfristig optimale Plaquekontrolle sind weitere Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche GTR-Behandlung. Zur Erhöhung der Erfolgswahrscheinlichkeit der regenerativen Therapie erscheint die Integration der im einzelnen beschriebenen Einflußfaktoren in das Behandlungskonzept sinnvoll.
Schlagwörter: Parodontale Regeneration, Wundheilung, gesteuerte Geweberegeneration, resorbierbare Membranen, infraossäre Knochendefekte, Furkationsbefall
Seiten: 141, Sprache: DeutschDavarpanah, M. / Mattout, C. / Kebir-Quelin, M. / Martinez, H.Der Zahnarzt steht häufig vor der Frage, ob er einen Zahn extrahieren oder erhalten soll. Die verschiedenen klinischen und radiologischen Parameter, der Wunsch des Patienten und die Prognose der unterschiedlichen therapeutischen Optionen ermöglichen es, die geeignete Entscheidung zu treffen. Bei einer fortgeschrittenen oder schnell fortschreitenden Parodontitis ist die Entscheidung für eine Therapie noch schwieriger. Der Allgemeinzustand des Patienten, die Entwicklung der Krankheit, die Dauer der Behandlung und die Zuverlässigkeit der Therapie sind bei der Entscheidungsfindung ausschlaggebend.
Schlagwörter: Behandlung, Diagnose, Prognose, Extraktion, Zahnerhaltung
Seiten: 157, Sprache: DeutschHägewald, St. / Bernimoulin, J.-P.Die chirurgische Deckung von Rezessionen mit vorhersagbaren Behandlungsergebnissen stellt eine hohe Herausforderung für den Zahnarzt dar. In der Literatur wurde über verschiedene Methoden berichtet, oftmals mit sehr guten Erfolgen in bezug auf prozentuale Rezessionsdeckung. Lokale Faktoren wie die Beschaffenheit der keratinisierten Gingiva oder das Ausmaß der Rezession sowie die Erfahrung des Behanders bestimmen die Vorgehensweise im Einzelfall. Ein kritischer Punkt bei allen Techniken liegt in der Vaskularisierung des Gewebes auf der Wurzeloberfläche, so daß generell gestielten Lappen der Vorzug gegeben werden sollte. Diese können in mehreren Modifikationen durchgeführt werden. Aber auch mit freien Transplantaten können mukogingivale Probleme zufriedenstellend behandelt werden. In diesem Artikel werden grundsätzliche Techniken erläutert und anhand klinischer Fälle gezeigt, wie Rezessionen mit hoher Erfolgsaussicht in der Praxis therapiert werden können.
Schlagwörter: Rezessionstherapie, koronale Verschiebeplastik, Bindegewebetransplantat, freies Schleimhauttransplantat, doppelt gestielter Brückenlappen