Seiten: 233-239, Sprache: DeutschEickholz, Peter / Dannewitz, BettinaEine Auseinandersetzung mit der vorläufigen Nutzenbewertung des IQWiGAuf Anregung der Patientenvertreter wurden im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vier Fragestellungen formuliert, welche in einer Nutzenbewertung vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bearbeitet werden sollten, die jetzt in einer vorläufigen Form vorliegt (Vorbericht). Für die strukturierte Nachsorge (unterstützende Parodontitistherapie - UPT) im Rahmen einer Parodontitistherapie konnte das IQWiG aufgrund fehlender "Primärstudien" keinen Nutzen erkennen. Aber unzweifelhaft gibt es Evidenz für den Nutzen der UPT. Die im Vorbericht getroffene Aussage, dass zu Fragestellung 4 - strukturierte Nachsorge - aktuell keine strukturierte Übersicht (SÜ) vorliegt, ist falsch. Unter Einbeziehung von 7 retrospektiven Kohortenstudien und einer prospektiven klinischen Studie zeigt eine Metaanalyse einen statistisch signifikanten Nutzen regelmäßiger UPT gegenüber unregelmäßiger UPT für den patientenrelevanten Endpunkt "Zahnverlust". Dies zu leugnen ist absurd und fahrlässig. Den Diskurs über die Bewertung der Belastbarkeit dieser Evidenz gilt es, im Interesse unserer Patienten, zu führen.
Schlagwörter: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA), Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), strukturierte Nachsorge (unterstützende Parodontitistherapie - UPT), randomisierte kontrollierte Studie (RCT)
Seiten: 241-254, Sprache: DeutschSchleich, Philipp / Kim, Ti-SunEin FallberichtZum Zeitpunkt der Erstvorstellung lässt sich häufig die Ätiologie einer Läsion, die parallel Endodont und Parodont betrifft, nicht zweifelsfrei klären. Insbesondere die zeitliche Abfolge des Behandlungsablaufes sowie die Prognose der betroffenen Zähne sind eng mit der Ursache bzw. mit dem Ursprung der Läsion verbunden. Der hier beschriebene Patientenfall zeigt die Behandlung einer generalisierten aggressiven Parodontitis sowie einer kombinierten parodontal-endodontalen Läsion.
Schlagwörter: aggressive Parodontitis, kombinierte parodontal-endodontale Läsion
Seiten: 255-267, Sprache: DeutschMoroni, Manuel M. / Säly, Christoph H. / Drexel, HeinzEine systematische Übersicht und Metaanalyse randomisierter kontrollierter StudienHintergrund: Um zu ermitteln, ob eine nichtchirurgische Parodontalbehandlung zu einer Reduktion des HbA1c bei Patienten mit Typ-2-Diabetes führt, wurde eine Metaanalyse von randomisierten klinischen Studien (RCT) durchgeführt.
Methoden: Die Literaturrecherche erfolgte vom 17.04.2016 bis zum 23.09.2016 in Pubmed, Livio und Cochrane. Bei den Studienpopulationen der RCTs handelte es sich ausschließlich um Patienten mit Diabetes Typ 2 im Alter ab 18 Jahren, die gleichzeitig an einer Parodontitis litten. Die Studienpopulationen wurden randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt. In den Interventionsgruppen erfolgte eine nichtchirurgische Parodontalbehandlung, d. h. Scaling und Wurzelglättung. Die Kontrollgruppen wurden nicht behandelt. Der HbA1c wurde bei beiden Gruppen für einen Zeitraum von mindestens drei Monaten ermittelt. Für die Metaanalyse wurden die gewichteten mittleren HbA1c-Differenzen der gepoolten Daten berechnet. Heterogenität und Publikationsbias wurden ebenfalls ermittelt. javascript:toggleusrprint('xmllinkbox')
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 268 Artikel identifiziert, aber nur 17 erfüllten die Einschlusskriterien. Die gepoolte Analyse schloss 833 Patienten in den Interventionsgruppen und 791 Patienten in den Kontrollgruppen ein. Die HbA1c-Veränderung unterschied sich hochsignifikant zwischen den Interventions- und Kontrollgruppen (p 0,0001), die Effektstärke betrug -085 % (95 % CI: -1,17 % bis -0,53 %).
Schlussfolgerungen: Die Metaanalyse ergab, dass eine nichtchirurgische Parodontalbehandlung mit einer deutlichen Verringerung des HbA1c Wertes verbunden war.
Schlagwörter: Diabetes mellitus Typ 2, HbA1c, Parodontitis, Scaling, Wurzelglättung
Seiten: 269-279, Sprache: DeutschHamad, Chaman / Hoffmann, Thomas / Noack, BarbaraEin FallberichtDie medikamentöse Immunsuppression kommt bei Organtransplantationen, verschiedenen entzündlichen und Autoimmunerkrankungen zum Einsatz. Die zahnärztlichen Maßnahmen bei immunsupprimierten Patienten müssen mit Blick auf den allgemeinen Zustand des Patienten und die potenziell erhöhte Infektanfälligkeit geplant werden. Vor allem verlangen sie nach einer engen Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt. Die vorliegende Falldokumentation beschreibt die erfolgreiche nichtchirurgische Parodontitistherapie einer generalisierten, schweren chronischen Parodontitis mit ausgeprägtem entzündlichen Infiltrat der Gingiva bei einem Patienten mit Autoimmunhepatitis unter immunsuppressiver medikamentöser Therapie. Die Parodontitistherapie in Form von Deep Scaling und Root Planing mit adjunktiver systemischer Antibiotikagabe reichte zur Reduktion der Sondierungstiefen und Erzielung entzündungsfreier und stabiler parodontaler Verhältnisse aus.
Schlagwörter: schwere chronische Parodontitis, Immunsuppression, Autoimmunhepatitis, antiinfektiöse Therapie, systemische Antibiose, unterstützende Parodontitistherapie
Seiten: 281-296, Sprache: DeutschPetsos, Hari / Korte, Jörg / Fleckenstein, Frank / Eickholz, PeterZusammenarbeit zwischen Spezialist und GeneralistEine 58-jährige Patientin mit einer generalisierten schweren chronischen Parodontitis wies bei ihrer Erstvorstellung einen Befund vor, welcher einen multidisziplinären Behandlungsansatz mit dem Ziel des Zahnerhalts notwendig machte. Sie wünschte sich einen festsitzenden Ersatz der verlorengegangenen Stützzone im Unterkiefer rechts und eine ästhetisch ansprechende Neuversorgung der bereits überkronten Zähne. Dieses Behandlungsziel konnte aufgrund einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit vom Spezialisten und Generalisten erreicht werden.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, Implantattherapie, antiinfektiöse Therapie, unterstützende Parodontitistherapie, Zusammenarbeit
LeserbriefSeiten: 299-300, Sprache: DeutschThiesen, Irene / Maag, AxelZum Beitrag "Delegation in der Zahnarztpraxis aus rechtlicher Sicht" von Axel Maag, erschienen in der PARODONTOLOGIE 2017;28:59-64, erreichte uns ein Leserbrief von Frau Irene Thiesen. Er wird an dieser Stelle ergänzt durch eine Stellungnahme von Herrn Axel Maag. Für den Inhalt sind allein die Autoren verantwortlich.
DG Paro NewsSeiten: 305-307, Sprache: DeutschHierse, LisaDer Bonner Parodontologe und DG PARO-Vorstandsmitglied PD Dr. Moritz Kebschull (Poliklinik für Parodontologie, Zahnerhaltung und Präventive Zahnheilkunde, Universitätsklinikum Bonn) wurde auf der Jahrestagung der International Association for Dental Research (IADR) in San Francisco als erster Deutscher nach Anton Sculean mit dem IADR Sigmund S. Socransky Young Investigator Award (bis 2012: Anthony A. Rizzo Award) - einem der renommiertesten internationalen Forschungspreise in der Parodontologie - ausgezeichnet.
ZeitschriftenreferateSeiten: 313-317, Sprache: DeutschRüdiger, StefanZusammenfassungen von interessanten parodontologischen Artikeln aus internationalen Zeitschriften und DissertationenIn dieser Ausgabe: Die Rolle der Parodonitits ber Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Parodontits und Schlaf.