Seiten: 263-273, Sprache: DeutschFlisfisch, SoharRezessionsdeckungen in der Oberkiefer-Frontzahnregion müssen oft nicht nur biologischen Kriterien wie der Verdickung und Verbreiterung des Gewebes genügen, sondern auch ästhetische Erwartungen des Patienten erfüllen. Daher ist das Ziel einer solchen Rezessionsdeckung auch maßgeblich die narbenfreie Wundheilung bei idealer Anpassung an die umliegenden Gewebestrukturen hinsichtlich Farbe, Form und Textur. In der vorliegenden Falldokumentation wurde, in Anlehnung an die Technik von Zucchelli und De Sanctis für multiple Rezessionen, bei einer singulären Rezession auf vertikale Entlastungsinzisionen verzichtet und damit ein stabiles und ästhetisch ansprechendes Ergebnis erzielt.
Manuskripteingang: 05.12.2022, Annahme: 23.03.2023
Schlagwörter: Rezession, Rezessionsdeckung, laterale Entlastungsinzisionen, ästhetische Zone
Seiten: 275-288, Sprache: DeutschCyris, Miriam / Graetz, ChristianDiskussion klinischer Ergebnisse der parodontalen Therapie einer Parodontitis des lokalisierten Stadiums IV, Grad CDie vorliegende Falldokumentation beschreibt den systematischen Behandlungsablauf einer Parodontitistherapie bei einer zu Beginn der Behandlung 27 Jahre alten Patientin. Bei dieser wurde eine lokalisierte Parodontitis, Stadium IV, Grad C, diagnostiziert. Nach einer umfassenden Mundhygieneinstruktion und -motivation sowie einer professionellen mechanischen Plaqueentfernung (Phase 1) erfolgte die antiinfektiöse Therapie, welche mit einer adjuvanten systemischen Antibiose und einer semipermanenten adhäsiven Schienung der stark mobilen Zähne kombiniert wurde (Phase 2). Aufgrund der deutlichen Reduktion der Sondierungstiefen nach den ersten beiden Therapiestufen konnte auf weiterführende parodontal-chirurgische Maßnahmen verzichtet werden. Dafür schloss sich eine nach den verschiedenen parodontalen Befunden und sich verändernden allgemeinmedizinischen Umständen im Intervall angepasste unterstützende Parodontitistherapie (Phase 4) an. Dabei zeigte sich im Verlauf der Nachsorge (Follow-up von 36 Monaten), auch aufgrund einer sehr guten Mundhygiene und der hohen Adhärenz zu den UPT-Sitzungen, eine stabile und gesunde parodontale Situation, bei der auch im weiteren Verlauf die Prognose als gut einzuschätzen ist.
Manuskripteingang: 17.01.2023, Annahme: 21.03.2023
Schlagwörter: lokalisierte Parodontitis, Stadium IV, Grad C, systematische Parodontitistherapie, adjuvante systemische Antibiose, adhäsive Schienung
Seiten: 291-299, Sprache: DeutschJockel-Schneider, Yvonne / Schlagenhauf, UlrichHypophosphatasie – Ein unterschätztes Problem für die orale Gesundheit?Hypophosphatasie (HPP) ist eine seltene Erbkrankheit, die durch eine verminderte Aktivität der Gewebeunspezifischen Alkalischen Phosphatase (TNAP) gekennzeichnet ist. Diese kann zu schwerwiegenden Stoffwechsel- und Entwicklungsstörungen im Bereich des Knochens und der Zahnhartgewebe führen. Aktuell werden sechs Erkrankungsformen der HPP unterschieden, die in Ausprägung und Schwere der zu beobachtenden Gesundheitsprobleme eine große Variabilität zeigen. Sie reichen von schweren Mineralisationsstörungen, die bereits perinatal zu tödlichen Komplikationen führen können, bis hin zur Odontohypophosphasie, bei welcher nur Zähne krankheitsbedingte Veränderungen aufweisen. Leitsymptome aller Erkrankungsformen sind der vorzeitige Verlust von Milchzähnen sowie eine stark erniedrigte TNAP-Serumaktivität. Schwere HPP-Ausprägungsformen werden schon im Säuglings- oder Kleinkindalter durch Pädiater erkannt und einer Therapie zugeführt. Bei milden HPP-Ausprägungen hingegen ist häufig der vorzeitige Verlust der Milchzähne die erste, selbst für Laien erkennbare Krankheitsfolge, sodass auch Zahnärzte mit den Symptomen von HPP vertraut sein sollten, um eine Verdachtsdiagnose stellen zu können. Ziel dieser Übersicht ist es daher, Zahnärzten eine vertiefte Einsicht in die Ätiologie und Diagnose der HPP zu ermöglichen und darüber hinaus Hilfestellung bei der Planung und Therapie HPP-bedingter oraler Gesundheitsprobleme zu geben.
Manuskripteingang: 24.05.2023, Annahme: 26.07.2023
Schlagwörter: Hypophosphatasie, Milchzahn, Zahnverlust, alkalische Phosphatase, Erbkrankheit, seltene Erkrankung
Seiten: 345-351, Sprache: DeutschCores Ziskoven, Pablo / Hell, Charlott Luise / Buchinger, Max / Khoury, Raghib / Kafetzis, Tilemachos / Eppinger, Benjamin / Czapla, Marcin / Meyle, Jörg / Gröger, SabineDiskussionsbeitrag des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und DIUBekanntermaßen geht Parodontitis mit systemischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronischen Nierenerkrankungen einher. Ob zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen ein Kausalzusammenhang besteht, war das Ziel diverser wissenschaftlicher Untersuchungen. Bei der Parodontitis handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Veränderung des Zahnhalteapparates, die zu anhaltend erhöhten C-reaktives-Protein(CRP)-Serumspiegeln führen kann. Parodontitisinduzierte pathologisch erhöhte Entzündungsmarker könnten eine pathomechanische Erklärung für den Zusammenhang zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen darstellen. Um dieser Möglichkeit nachzugehen, wurden bestehende Querschnitt-, Längsschnitt- und/oder Fall-Kontroll-Studien in Metaanalysen überprüft. Ziel dieser Arbeit ist es, den aktuellen Stand der Wissenschaft zu überprüfen und einzuordnen.
Manuskripteingang: 25.01.2023, Annahme: 03.04.2023
Schlagwörter: Parodontitis, C-reaktives Protein, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Nierenerkrankungen