Seiten: 3, Sprache: DeutschLudwig, ElmarSeiten: 7-13, Sprache: DeutschGötz, WernerIm Rahmen der systemischen Knochenalterung, die beim Menschen schon ab der dritten Lebensdekade einsetzt, kommt es auch an den Kieferknochen zu Veränderungen wie Trabekelverdünnungen oder kortikalen Porosierungen. Allerdings sind aufgrund der biologischen, anatomischen und funktionellen Sonderstellung des "oralen Knochens" Besonderheiten zu erwarten, die bisher nur wenig erforscht sind. Dabei müssen der bezahnte Alveolarfortsatz und der sog. Basalknochen gesondert betrachtet werden. Durch eine mögliche Zahnlosigkeit im Alter kommt es im Zusammenspiel mit der Alterung der Gesichtsknochen zu Modifikationen des anatomischen und biologischen Alterungsprozesses. Systemische Einflüsse z. B. durch Alterskrankheiten können sich auf den Kieferknochen auswirken. In diesem Zusammenhang sind vor allem Diabetes und Osteoporose von klinischem Interesse.
Seiten: 15-21, Sprache: DeutschLudwig, ElmarFür die zahnärztliche Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf gibt es nicht den einen richtigen Weg. Vielmehr wird sich in Deutschland nach und nach ein buntes Mosaik geeigneter Versorgungskonzepte entwickeln. Heute schon haben einzelne Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit auf regionale Herausforderungen z. B. in Ballungszentren bzw. im ländlichen Raum oder auch auf spezielle Patientengruppen wie z. B. Menschen mit Behinderung oder demenziell erkrankte Menschen abgestimmt. Dieser Artikel stellt unterschiedliche Konzepte gegenüber und will so Mut machen, auch mit der eigenen Praxis den ersten Schritt zu wagen bzw. das eigene Konzept weiterzuentwickeln. Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit - alle Kolleginnen und Kollegen waren mit ihren Konzepten in den letzten Jahren in Fachzeitschriften, auf Kongressen oder einfach durch persönliche Kontakte aufgefallen. Ein zuvor zugesandter Fragebogen wurde im Rahmen eines Besuches vor Ort zusammen abgearbeitet. Nach Auswertung des Fragebogens hatten alle Teilnehmer nochmals die Gelegenheit, ihre Angaben zu prüfen bzw. im Vergleich zu ergänzen. Alle hier vorgestellten Kolleginnen und Kollegen stehen ausdrücklich und gerne für Rückfragen zur Verfügung.
Seiten: 23-27, Sprache: DeutschRommel, Wolf / Held, StephanBei geriatrischen Patienten stellt die Mangelernährung das kritische Zusammentreffen multipler negativer Faktoren dar. Insbesondere die Mundgesundheit wird durch die etablierten Gesundheitsberufe in der Geriatrie und Altenpflege oft nachrangig beachtet. Im Rahmen der Prävention fehlt bisher eine spezialisierte Berufsgruppe, die zwischen Pflege, Human- und Zahnmedizinern qualifiziert Schnittstellen ausfüllt und die beteiligten Fachberufe entlastet. Mit dem international etablierten Beruf der Medizinassistenten/Physician Assistants setzt sich in Deutschland zunehmend ein auf Bachelorniveau akademisierter Beruf durch, der diese Voraussetzungen erfüllt. In diesem Zusammenhang ergibt sich ein entsprechender Bedarf an interdisziplinärer Versorgungsforschung.
Seiten: 29-33, Sprache: DeutschGernhardt, Christian R.Eine Übersicht über Ätiologie, Epidemiologie und das klinische Erscheinungsbild der WurzelkariesBei Betrachtung epidemiologischer Daten erkennen wir, dass das Risiko, kariöse Läsionen im Wurzelbereich zu entwickeln, mit zunehmendem Alter ansteigt. Angesichts der Tatsachen, dass immer mehr ältere Patienten einen Großteil ihrer Zähne bis ins hohe Alter erhalten können, kann mit einer Zunahme der Problematik gerechnet werden. Gerade auch die Entwicklungen im Pflegebereich und andere sozidemographische Entwicklungen, die eine Zunahme von älteren und pflegebedürftigen Menschen in Pflege- und Betreuungseinrichtungen zeigen, können das Auftreten der Wurzelkaries begünstigen, da Mundhygienemaßnahmen nur begrenzt oder bisweilen nur insufizient durchgeführt werden können. Aber vor allem im Alter auftretende Allgemeinerkrankungen können die Mundhygienefähigkeit deutlich herabsetzen. Durch Einschränkung des Sehvermögens, der manuellen Geschicklichkeit in Folge von Alterserscheinungen und Krankheit, durch Verlust der Mobilität, geistige Verwirrtheit etc. sind ältere Patienten oft nicht in der Lage, die Mundhygiene in einer Form durchzuführen, die von den Zahnärzten empfohlen und gefordert wird. Daher ist eine grundlegende Kenntnis der Wurzelkaries unerlässlich.
Seiten: 34, Sprache: DeutschEinfeldt, ThomasDie Zahnärztekammer-Vorstandsreferenten für den Bereich Alterszahnmedizin, Dr. Inga Holstermann, Bremen, Dr. Martina Walther, Schleswig-Holstein, Dr. Angela Löw, Mecklenburg-Vorpommern und Dr. Thomas Einfeldt, Referent aus Hamburg, trafen sich Ende des Jahres 2013 in Hamburg, um Ideen und Vorschläge zur Bewältigung der Aufgaben im Bereich der Alterszahnmedizin zu erörtern.
Seiten: 35-38, Sprache: DeutschPrimas, NicoleSoeben fiel in Sachsen-Anhalt der Startschuss für zwei neue Modellprojekte, die sich der Verbesserung der Zahn- und Mundgesundheit von alten Patienten widmen, die in Altenpflegeheimen leben.
Seiten: 39-41, Sprache: DeutschFinger, KerstinGrundsätzliche Überlegungen und Erfahrungen nach 4-jähriger TätigkeitSeit 29 Jahren ist unsere Praxis in Templin in der Uckermark tätig. Die Uckermark ist etwa so groß wie das Saarland und gilt mit einer städtischen Bevölkerungsdichte von 33-44 Einwohnern/qkm und einer ländlichen von 18 Einwohnern/qkm nach Kriterien der UNESCO als unbewohnt. Die Bevölkerungsdichte ist halb so groß wie durchschnittlich im Land Brandenburg; ein Zehntel einer Stadt wie Frankfurt/O.; ein Zwanzigstel der Landeshauptstadt Potsdam. Die damit verbundenen infrastrukturellen Probleme nehmen zu, die finanzielle Lage vieler Menschen (25 % erhalten Mittel aus der Grundsicherung) sowie die demografische Entwicklung verschärfen die Lage exponentiell.
Seiten: 42, Sprache: DeutschEckardt, RahelSeiten: 43-44, Sprache: DeutschEinfeldt, ThomasUnter dem Arbeitstitel LAGP hat der Vorstand der Zahnärztekammer Hamburg im Sommer 2010 ein Konzept für eine Landesarbeitsgemeinschaft für die zahnmedizinische Betreuung von Pflegebedürftigen entwickelt und in einer Anhörung der Bürgerschaft "Zur Situation von Pflegebedürftigen in Hamburg" präsentiert und auch den Krankenkassenverbänden in Hamburg zur Diskussion gestellt. Das Konzept ist eine Mischung aus dem bewährten Schema der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege in Hamburg (LAJH) und dem Vorbild des "Teamwerk-Konzeptes" aus Bayern. (Details des Konzeptes werden an dieser Stelle nicht vorgestellt, aber auf Anfrage kann der Autor diese versenden.)
Seiten: 45-47, Sprache: DeutschLammert, UlrichIm Rahmen einer konsiliarischen Erstuntersuchung wurde uns eine 91-jährige Patientin vorgestellt. Als betreuende Zahnarztpraxis des Seniorenheims vor Ort hat sich diese zahnärztliche Anfangsuntersuchung im Laufe der immer intensiveren Zusammenarbeit etabliert. So werden alle Patienten bei Aufnahme in das Heim - neben den üblichen ärztlichen Routinechecks - auch zahnmedizinisch untersucht. Die Patientin, die sich in einem guten physiologischen Zustand befand und sich auch geistig sehr rege darstellte, räumte zunächst ein, dass sie keinerlei zahnärztliche Betreuung und Untersuchung wünsche. Ihre Prothesen, die im Laufe der Jahre von teleskopierenden zu totalen Prothesen umgearbeitet wurden, trage sie schon seit vielen Jahren und sie habe nie über funktionelle oder ästhetische Probleme geklagt. Nach einem längeren persönlichen Gespräch und mit Unterstützung der Pflegekraft willigte die Patientin zu einer eingehenden Untersuchung ein.
Seiten: 49-51, Sprache: DeutschGlenz, Fabienne / Marinello, Carlo PaoloAuch in der Behandlung von älteren Patienten kann die CAD/CAM-Technologie sinnvoll eingesetzt werden. Der folgende Fallbericht illustriert ein mögliches Vorgehen bei der Herstellung von prothetischen, festsitzenden Rekonstruktionen auf Zähnen und Implantaten, die mit Hilfe von digitalen Abformsystemen und den entsprechenden Fräseinheiten (CEREC-System) realisiert wurden.
Seiten: 53-56, Sprache: DeutschDębicka-Bidziński, Paulina / Nitschke, InaAuch in Polen nimmt der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung zu, sodass die zahnmedizinische Betreuung dieser wachsenden Altersgruppe anzupassen ist. Um der Nachfrage nach einer spezialisierten zahnärztlichen Behandlung der älteren Menschen nachzukommen, wurde in den letzten Jahren in Polen in der prägradualen zahnärztlichen Ausbildung das selbstständige Fach Gerostomatologie eingeführt. Es ist anzunehmen, dass die Lösung der zahnärztlichen Problematik bei den Patienten im Alter in der Gründung von alterszahnmedizinischen Zentren besteht, die im Rahmen von gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen auch individuell angepasste Leistungen anbieten sollten. Erforderlich wäre allerdings auch eine Verbesserung des Postgraduate-Programms im Bereich Alterszahnmedizin mit der Möglichkeit einer Spezialisierung in Gerostomatologie.
Seiten: 57-58, Sprache: DeutschPrimas, NicoleSeiten: 59-60, Sprache: DeutschMittermeier, DirkAnforderungen aus der Sicht älterer und hochaltriger Menschen