Das Phänomen der Dentinhypersensibilität (DHS) stellt im zahnärztlichen Alltag ein häufig anzutreffendes und auch zunehmendes Problem unserer Patientinnen und Patienten dar. Anamnestisch wird häufig ein heller, impulsartiger und ziehender Schmerz auf mechanische, thermische oder chemische Einflüsse beschrieben. DHS treten dort auf, wo Dentin durch Schmelzverlust und/oder Rezessionen der Gingiva exponiert ist. Durch das Einwirken von Reizfaktoren kommt es – entsprechend der hydrodynamischen Theorie – zu Flüssigkeitsverschiebungen in den Dentintubuli und schließlich zur Stimulation von Nervenfasern, welche letztendlich zur Schmerzempfindung führt. Zwei zentrale therapeutische Wirkmechanismen werden aktuell in der zahnärztlichen Praxis angewendet. Das eine Behandlungsprinzip basiert auf dem aktiven Verschluss von Dentintubuli, während das andere Konzept das Ziel verfolgt, die neurale Empfindlichkeit herabzusetzen. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die eingesetzten Wirkstoffe sowie ihre unterschiedlichen Wirkprinzipien und ordnet diese entsprechend aktueller Studienergebnisse hinsichtlich ihrer Wirksamkeit ein.
Manuskripteingang: 23.02.2022, Manuskriptannahme: 11.03.2022
Keywords: Dentinhypersensibilität (DHS), nichtkariogener Zahnhartsubstanzverlust, Zahnpasta, Mundspüllösung, Desensitizer