OriginalarbeitLanguage: GermanVergleichende inzisale, axiographische und röntgenologische Bestimmungen der Unterkiefermobilität an Patienten, die mit einer chirurgischen Unterkiefer-Vorverlagerung behandelt wurden, erweiterten bestehende Auffassungen über Kriterien zur Diagnostik physiologischer und pathologischer Funktionsabläufe bei der habituellen Mundöffnung. Demzufolge liefern inzisale Messungen u.U. nur sehr begrenzte Informationen über die kondyläre Translation im Gelenk. Im besonderen scheint das Kriterium "40 mm Schneidekantendistanz (SKD) bei maximaler Mundöffnung" nicht zu garantieren, daß die Mobilität im Gelenk physiologisch ist. Es zeigte sich, daß die Kondylenbewegung bei einer habituellen Mundöffnung auch bei klinisch unauffälligen Patienten auf eine reine Rotationsbewegung reduziert sein kann. In der Umkehrung bedeutet dies, daß die initiale kondyläre Rotation mit inzisalen Mundöffnungswerten von deutlich mehr als 20 mm einhergehen kann. Inwieweit diese Erkenntnisse auch bei Funktionsuntersuchungen von nicht operierten Patienten Berücksichtigung finden müssen, kann derzeit noch nicht mit Sicherheit entschieden werden.