OriginalarbeitLanguage: GermanSeit der Entdeckung des Palladiums im Jahr 1803 wurde seine Verwendung in der Zahnmedizin sehr von ökonomisch-politischen Entwicklungen beeinflusst. Auch die Beurteilung der Biokompatibilität unterlag einem historischen Prozess. Dieser wurde durch verbesserte, sensitivere Untersuchungsmethoden zur biologischen Verträglichkeit ebenso geprägt wie durch stärkere öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber vermeintlichen oder potenziellen Nebenwirkungen. Trotz einer zunehmenden Zahl an Patienten mit einer Allergie gegen Palladium als Folge einer steigenden, industriell bedingten Palladium-Exposition der Bevölkerung sind die durch Zahnersatz verursachten Allergiefälle und lokalen Intoxikationen immer noch so selten, dass sie epidemiologisch keine Rolle spielen. Anhaltspunkte für systemische Palladium-Intoxikationen durch Zahnersatz konnten ebenso wenig gefunden werden wie Hinweise auf ein mutagenes oder karzinogenes Potenzial. Viele Studien belegten dagegen die Korrosionsfestigkeit und biologische Verträglichkeit von palladiumhaltigen Legierungen, insbesondere von Palladium-Silber- und Palladium-Silber-Gold-Legierungen. Ein Verzicht auf ihre Verwendung ist nach heutigem Wissensstand nur bei Patienten mit nachgewiesener Palladium- oder Nickelallergie erforderlich.