OriginalarbeitLanguage: GermanSechzig zahnlose Patienten (Alter 65 – 75 Jahre) erhielten im Rahmen einer randomisierten klinischen Studie neue herkömmliche Totalprothesen im Oberkiefer sowie implantatgestützte Unterkiefer-Deckprothesen an zwei osseointegrierten Implantaten (ITI) mit Kugelkopfankern (IDP; n = 30) oder schleimhautgetragene Unterkiefervollprothesen (TP; n = 30). Eine ressourcenbasierte Mikrokostenerfassung der direkten und indirekten Kosten (in kanadischen Dollar von 1999, CAN $) aller planmäßigen und unplanmäßigen Besuche der Patienten wurde bis zu einem Jahr nach Behandlungsbeginn durchgeführt. Die mittleren direkten Kosten für planmäßige Behandlungstermine in der Implantatgruppe (IDP) betrugen CAN $ 2.332 (SD = 112) und CAN $ 814 (SD = 51) für Totalprothesen (TP). Die indirekten Kosten für planmäßige Termine lagen bei CAN $ 1.150 (SD = 54) für IDP und CAN $ 810 (SD = 73) für TP. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war jeweils signifikant (p 0,001; t-Test). Bei jeweils 26 Patienten beider Gruppen wurden außerplanmäßige Behandlungen notwendig. Die mittleren Gesamtkosten betrugen somit CAN $ 4.245 (95 % CI = 4.037/4.454) für IDP und CAN $ 2.316 (95 % CI = 2028/2.603) für TP (p 0,001, t-Test). Die direkten Kosten einer Behandlung mit Implantatdeckprothesen waren somit etwa 2,4-mal so hoch wie die Kosten für herkömmliche Totalprothesen. Bei Betrachtung der Gesamtkosten unter Berücksichtigung direkter und indirekter Kosten reduzierte sich dieser Faktor auf etwa 1,8, da bei Patienten mit Totalprothesen höhere indirekte Kosten auftraten. Diese Studie zeigt, dass die Behandlung mit IDP somit teurer ist als mit konventionellen TP, aber kostengünstiger, als in bisherigen Studien dargestellt.