AllgemeinmedizinPages 813-822, Language: GermanKollei, Ines/Martin, AlexandraUnter der körperdysmorphen Störung (KDS) versteht man eine übermäßige Beschäftigung mit einem subjektiv wahrgenommenen Makel in der äußeren Erscheinung, wobei der Makel für andere Menschen nicht wahrnehmbar oder nur gering ausgeprägt ist. Die übermäßige Beschäftigung verursacht bei betroffenen Menschen Leid und beeinträchtigt den normalen Lebensvollzug. Meist drehen sich die Sorgen um Aspekte des Gesichtes wie z. B. Nase, Haut, Haare und Zähne. Oft versuchen Betroffene, ihr Aussehen durch medizinische Behandlungen zu korrigieren, und wenden sich diesbezüglich an Dermatologen, plastische Chirurgen, Zahnärzte oder Kieferorthopäden. Kosmetische Korrekturen sind in der Regel jedoch nicht geeignet, die körperdysmorphe Symptomatik zu verbessern. Der Beitrag beschreibt das Störungsbild der KDS, geht auf diagnostische Möglichkeiten ein und gibt Hinweise, wie bei Verdacht auf eine KDS in der zahnärztlichen Praxis verfahren werden kann.
Keywords: Körperdysmorphe Störung, Dysmorphophobie, psychische Störung, Sicherheitsverhaltensweisen, kosmetisch-medizinische Behandlung