OriginalarbeitLanguage: GermanCyclosporin-A (CsA) wird bei dem überwiegenden Teil nierentransplantierter Patienten zur immunsuppressiven Langzeittherapie eingesetzt. Bis zu 90 % der Patienten entwickeln unter dieser Medikation Gingivahyperplasien unterschiedlicher Ausprägung. Die Ätiologie ist unbekannt. Ziel der Arbeit war die Bestimmung der CsA-Konzentrationen in Mischspeichel und Blut eines entsprechenden Patientenkollektivs. Zur Analyse der Speichelproben wurde ein kommerziell angebotener Radioimmunoassay modifiziert. An der Untersuchung nahmen 21 Patienten teil. Über einen Zeitraum von 14 Stunden wurden bis zu 18 Speichel- und 8 Blutproben entnommen. Die Tagesprofile zeigen, daß CsA im Mischspeichel enthalten ist, die Konzentrationen aber entscheidend durch die Generik des CsA und den Tag/Nachtrhythmus des Patienten beeinflußt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanAn 32 Patienten mit generalisierter, fortgeschrittener Parodontitis marginalis wurde der diagnostische Aussagewert dre Reizblutung nach Sondierung durch Korrelation mit anderen etablierten Parametern einer parodontalen Entzündung bewertet. 14 Tage nach initialer subgingivaler Kürettage wurden Zähne, welche eine persistierende Reizblutung aufwiesen, erneut kürettiert und weitere zwei Wochen später folgende Parameter bestimmt: Reizblutung nach Sondierung, supragingivale Plaqueakkumulation, sondierbares Attachmentniveau, prozentualer Anteil beweglicher Stäbchen und Spirochäten an der subgingivalen Plaque sowie Anzahl der parodontopathogenen Keime A. actinomycetemcomitans, P. gingivalis und P. intermedia in der subgingivalen Plaque. Die Analyse der Daten zeigte nur sehr schwache, meist nicht signifikante Korrelationen zwischen der Reizblutung einerseits und den übrigen erfaßten Parametern andererseits. Die Eignung der parodontalen Reizblutung zur Identifizierung refraktärer parodontaler Taschen ist somit zweifelhaft.
OriginalarbeitLanguage: GermanDas Compugnath-System, ein elektronisches, computergesteuertes Registriersystem für Unterkieferbewegungen, wurde in einem Artikulatorversuch auf seine Präzision und auf seine Eignung für die klinische Anwendung geprüft. Das mathematische Rotationszentrum war in einem Streufeld von 1,9 x 1,7 mm bestimmbar. Die Registrierung der sagittalen Kondylenbahnneigung verlief durchschnittlich um 3,5° flacher als die Artikulationsjustierung. Der Fehler stieg mit zunehmendem Neigungswinkel bis 8,5°an. Bei der horizontalen Kondylenbahnneigung zeigte sich unabhängig von der Justierung rechts eine mittlere Abweichung von -2,8° und links von +15,1° zur Referenzmessung. Damit ergeben sich entgegen bisherigen Veröffentlichungen sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie Einschränkungen in der klinischen Anwendung. Diese gelten vor allem für die Analyse größerer sagittaler Kondylenbahnneigungen und der Mediotrusion der linken Seite.
OriginalarbeitLanguage: GermanIm Rahmen einer prospektiven klinischen Studie wurden 20 porzellanverblendete Glaskeramikkronen unter standardisierten Bedingungen an fünf Patienten im Oberkieferfrontzahngebiet (Zähne 12-22) eingegliedert und über 42 Monate in halbjährlichen Recallsitzungen kontrolliert. Bislang frakturierten 4 mittlere Schneidezahnkronen nach unterschiedlich langen Trageintervallen von 13 bis 31 Monaten, eine weitere wies nach 30monatiger Tragezeit im inzisalen Kronendrittel eine schräg über die Labialfläche verlaufende Initialfissur auf. Sämtliche Kronenbruchstücke wurden - soweit erhalten - fraktographisch analysiert und der mögliche Frakturverlauf rekonstruiert. Der wahrscheinliche Bruchausgang und das prinzipielle mechanische Verhalten non-adhäsiv befestigter Vollporzellanrestaurationen werden ausführlich diskutiert.
OriginalarbeitLanguage: GermanKonventionelle Zahnfilme und die hochauflösende CT-Technik wurden im Hinblick auf die Identifikation und metrische Bewertung der vertikalen Ausdehnung von infraalveolären Knochenläsionen miteinander verglichen. An 6 nativen Ober- und Unterkieferpräparaten wurden zusätzlich 55 artifizielle infraalveoläre Knochendefekte gesetzt. Danach erfolgte eine radiologische Darstellung der Kiefer mi Einzelzahnfilmen und mit axialen CT-Schnittbildern (1,0 mm). Anschließend wurden die Präparate analog der axialen CT-Schichtung aufgetrennt und histologische Dünnschliffe angefertigt. In den Röntgenstaten waren 38 (69 %) der Knochendefekte zu identifizieren, wobei die vertikale Ausdehnung im Vergleich zu den objektiven Kieferbefunden um durchschnittlich 2,2 mm unterschätzt wurde. Dagegen ließen sich in den axialen CT-Bildern alle artifiziellen Knochenläsionen erkennen (100 %). Die vertikale Ausdehnung wurde in den CT-.Schnitten um durchschnittlich 0,5 mm unterschätzt. Die CT-Technik erlaubt im Gegensatz zu den konventionellen Zahnfilmen eine überlagerungsfreie dreidimensionale Interpretation und Klassifikation vertikaler Knochendefekte nach der Anzahl der bestehenden Knochenwände in Einwand-, Zweiwand- und Dreiwand-Knochentaschen.
OriginalarbeitLanguage: GermanBei profunden Parodontitiden ist mit konventionellen Röntgentechniken die Ausdehnune intraalveolärer vestibulärer oder oraler Knochentaschen nur schwer zu erfassen. Alternativ dazu bieten moderne CT-3D-Techniken die Möglichkeit, die Strukturen des Alveolarfortsatzes dreidimensional darzustellen. Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob ein zusätzlicher Informationsgewinn für Diagnose, Prognose und OP-Planung durch die 3D-Rekonstruktion der Kiefer mit Hilfe der Computertomographie erzielt werden kann. Aufgrund der dreidimensionalen Darstellung des Alveolarkamms wurden bei allen untersuchten Patienten die Einschätzung der Einzalzahnprognose und der Behandlungsvorschlag geändert. Die CT-3D-Rekonstruktion des Kiefers bietet für den Arzt im Vergleich zu konventionellen Röntgentechniken zusätzliche Informationen über das Ausmaß der parodontalen Defekte. In progredienten Fällen können CT-Aufnahmen als zusätzlicher Entschiedungshilfe z.B. für die Planung von umfangreichen Lappenoperationen, Hemisektionen und Amputationen dienen.
OriginalarbeitLanguage: GermanBei 100 Molaren von 25 Patienten mit profunder marginaler Parodontitis wurden die horizontalen Sondiertiefen (HST) in den Furkationen präoperativ zweimal innerhalb von 14 Tagen gemessen. Der HST-Meßfehler wurde als Standardabweichung der Einzelmessungen berechnet. Die Messungen wurden introperative wiederholt und mit den präoperativ bestimmten Furkationsbefall-Graden verglichen. Die Standardabweichung der Einzelmessungen für alle Furkationen betrug 0,739 mm. Bukkal lag sie bei 0,602 mm, lingual bei 0,559 mm, mesiopalatinal bei 0,759 mm und distopalatinal bei 1,099 mm. Der Meßfehler in bukkalen und lingualen Furkationen war signifikant geringer als in distopalatinalen (p 0,001). Die Übereinstimmung der jeweiligen Doppelmessungen der Befallsgrade war ausgezeichnet für bukkale, linguale bzw. mesiopalatinale (gewichtete kappa-Koeffizienten bei 0,776, 0,814 bzw. 0,944), jedoch mäßig für distopalatinale Furkationen (kappa W = 0,706). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen prä- und intraoperativ gemessenen Furkationsbefall-Graden (Stuart-Maxwells #x#178 zwischen 2,4 und 4,4).
OriginalarbeitLanguage: GermanRasch fortschreitende, mit Actinobacillus actinomycetemcomitans (Aa) assoziierte marginale Parodontitiden bedürfen einer zusätzlichen antibiotischen Therapie. In der vorliegenden Studie sollte zur Frage des klinischen Procedere Stellung genommen werden. Bei 10 Patienten mit Aa-assoziierter RPP führten wir an 2 Parodontien Lappen-OPs (Gruppe L), and 2 anderen subgingivale Scaling-Maßnahmen (Gruppe S) durch. Nach 6 Wochen erfolgte eine systemische Antibiose mit 1000 mg Tetrazyklin über 14 Tage sowie Lappenoperationen in der Gruppe S. In der Gruppe L zeigte sich zunächst eine Reduktion der Sondiertiefen von 6,4 mm auf 4,1 mm, in der Gruppe S von 6,5 mm auf 5,4 mm, 3 Monate nach Antibiose auf 3,3 mm (S). Aa wurde durch beide Therapievarianten eliminiert. Sollte eine erst nach Lappen-OP durchgeführte mikrobiologische Diagnostik den Nachweis von Aa erbringen, kann ein Behandlungserfolg durch eine systemische Antibiose ohne gleichzeitig durchgeführte chirurgische Maßnahmen erreicht werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der vorliegenden Untersuchung war es, Zusammenhänge zwischen Alter und Adaptationsverhalten sowie der oralen motorischen Koordinationsfähigkeit und Stereognosis darzustellen. 114 zahnlosen Patienten im Alter von 39 bis 87 Jahren, denen 2-3 Wochen zuvor neuer Zahnersatz eingefügt worden war, nahmen an der Untersuchung teil. Zur Ermittlung der oralen motorischen Koordinationsfähigkeit wurde der MA-Test nach Berry und Mahood modifiziert. Die Aufgabe der Patienten bestand im Zusammenfügen zweiteiliger Testkörper im Mund. Zur Ermittlung des Formerkennungsvermögens wurden unbekannte Testkörper in den Mund gegeben, die anhand einer Vorlage identifiziert werden sollten (Landt). Die Ergebnisse zeigen, daß die orale Sterognosie eine stärkere Altersabhängigkeit als die orale Motorik aufweist. Diesbezüglich wird ein Trainingseffekt durch das Tragen von Vollprothesen diskutiert. Eine gute orale muskuläre Koordinationsfähigkeit scheint die Adaptation an neuen Zahnersatz zu erleichtern.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn der vorliegenden Untersuchung wurden künstliche Wurzelkanäle unter standardisierten Prüfbedingungen (analog zur manuellen Aufbereitung) mit drei neuartigen Wurzelkanalinstrumenten aufbereitet. Die dabei auftretenden Formveränderungen des ursprünglichen Kanalverlaufs wurden dokumentiert und verglichen. Die Instrumente der drei Hersteller tragen ausnahmslos auf der Außenseite der Krümmung des Kanals Material ab. Es kommt dabei zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten bauchförmigen Verformung des ursprünglichen Kanalverlaufs, verbunden mit einer gleichzeitigen Begradigung auf der Innenseite der Krümmung. Dagegen gelingt es mit keinem der Instrumente, über die gesamte Länge an der Innenseite des gekrümmten Kanalabschnitts Material abzutragen.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn der überwiegenden Zahl der Fälle verhindert eine normale, systematisch durchgeführte Diagnostik, daß endodontisch bedingte, marginale Parodontaldefekte mit plaqueinduzierten Zahnfleischtaschen verwechselt werden. Allerdings kann die Erhebung bzw. die Eindeutigkeit der notwendigen klinischen Befunde - und hier nimmt der Sensibilitätstest eine Schlüsselrolle ein - durch die Zahnanatomie, durch pathologische Veränderungen wie auch durch therapeutische Maßnahmen (Überkronung von Zähnen) Einschränkungen erfahren. In diesen kritischen diagnostischen Situationen können die Anamnese, die Bewertung sonstiger klinischer Befunde und zusätzliche Tests wie die Dunkelfeldmikroskopie wertvolle Hinweise geben. In Zweifelsfällen sollte man der Wurzelkanalbehandlung das Primat vor der chirurgischen Parodontalbehandlung einräumen mit der Aussicht auf vollständige oder teilweise Heilung des parodontalen Defekts im Sinne einer Diagnosis ex iuvantibus. Endodontische Komplikationen wie Wurzellängsfrakturen und Perforationen können ebenfalls zu einer lokalisierten Aufhebung des dentogingivalen Verschlusses führen. Oft sichert erst die explorative Aufklappung die Verdachtsdiagnose. Nach peripher durchbrechende interne Resorptionen können ebenfalls Zahnfleischtaschen simulieren. Die primär parodontalen Probleme bei Wurzelanomalien können eine zusätzliche endodontale Komponente erfahren.
OriginalarbeitLanguage: GermanOb Lacke/Liner einen ausreichenden Pulpaschutz gegenüber den unterschiedlichen, von restaurativen Materialien ausgehenden Noxen gewährleisten, ist keineswegs sicher. Zwar gibt es zu diesem Thema zahlreiche Publikationen, jedoch kaum relevante, umfassende, experimentelle Arbeiten, da, infolge der Komplexität der Fragestellung, Tierversuche erforderlich sind. Zur vorliegenden Untersuchung wurden 5 handelsübliche Lacke/Liner bei Affen in 192 Zahnhalskavitäten geprüft und Pulpareaktionen histologisch ausgewertet. Einige der untersuchten Lacke/Liner verursachten selbst Pulpareaktionen und konnten die Penetration von AgNO3 nicht verhindern. Gegenüber dem abbindenden Phosphat-Zement kam es meist nur zu einem relativen, eher unzureichenden Schutz. Die Schutzwirkung gegenüber abbindendem Autopolymerisat war bei einem der untersuchten Lacke derart unzureichend, daß dieser Versuchsteil nicht weitergeführt wurde.