OriginalarbeitLanguage: GermanDie Glasionomerzemente erlangten durch mehrfache Modifikationen und Verbesserungen im Bereich der Füllungsmaterialien weite Verbreitung insbesondere für die Klasse V sowie im Milchgebiss. Als Material für Fissurenversiegelungen blieben sie dagegen weniger beachtet. In den Jahren von 1980 bis 2000 sind insgesamt 91 Artikel erschienen, die sich mit dem Thema der Fissurenversiegelung mit Glasionomerzementen in vivo auseinandersetzten. Nur 14 davon können für eine Bewertung nach den gestellten Kriterien einer "Evidence based dentistry" herangezogen werden. Glasionomerzemente weisen im Gegensatz zu Kunststoffversieglern eine wesentlich geringere Retention auf, jedoch ist die Kariesinhibition trotz höherer Verlustrate ähnlich. Mit Ausnahme weniger Indikationen sollten die Kunststoff-Versiegler den Glasionomerzementen vorgezogen werden.
ÜbersichtenLanguage: GermanOriginalarbeitLanguage: GermanOriginalarbeitLanguage: GermanDas Corneometer CM 820 ist ein Instrument zur kapazitiven Messung des Feuchtigkeitsgrades der Haut. Erstmalig wurde das Gerät intraoral an der Mundschleimhaut bei 148 schleimhautgesunden Nichtrauchern, 27 Rauchern, 23 Totalprothesenträgern (Nichtraucher) und 15 Patienten nach Radiotherapie erprobt. Über 3 Wochen täglich wiederholte Messungen zeigten konstante Messergebnisse. Die strukturspezifischen Feuchtigkeitswerte der Schleimhaut sind abhängig von den Folgen äußerer Einflüsse durch Radiotherapie, Rauchen und Prothesenbedeckung. Die Methode scheint geeignet, strukturelle Unterschiede, die den Feuchtigkeitsgehalt der Schleimhaut beeinflussen, in vivo zu erfassen. Anwendungsmöglichkeiten zur Therapie- und Verlaufskontrolle von Mundschleimhauterkrankungen wären denkbar.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Lachgas-Exposition am Arbeitsplatz wurde während zahnärztlicher Lachgas-Inhalationssedierung bei 120 Kindern (3 bis 7 Jahre) gemessen. Das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch wurde über eine Nasenmaske aus einem Quantiflex MDM-Inhalationsapparat zugeführt. Die Messung der Umgebungs-Konzentration von Lachgas wurde kontinuierlich mit einem Infrarot-Spektrometer in der Nähe der Atemwege des Behandlers gemessen. Bei allen Kindern wurden Pulsfrequenz und arterielle Sauerstoffsättigung überwacht. Die Raumluft-Umwälzung wurde konstant gehalten. Bei jeweils 30 Kindern wurde nur Kofferdam, Kofferdam und zahnärztlicher Sauger, nur Sauger bzw. keine der zusätzlichen Maßnahmen eingesetzt. Zusätzlicher Sauger-Einsatz ermöglicht es, die vorgegebenen Arbeitsplatz-Höchstbelastungen (25 ppm) einzuhalten oder zu unterschreiten. Kofferdam alleine ist hierzu nicht ausreichend. Ohne zusätzliche Absaugung muss eine zeitliche Limitierung der täglichen Behandlungszeiten empfohlen werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanDas Ziel dieser Studie war es den Effekt unterschiedlicher Bildbearbeitungsmodi (Filter) auf die Reproduzierbarkeit und Validität der Detektion der Tiefe approximalkariöser Läsionen auf direkt digital hergestellten Röntgenaufnahmen zu untersuchen. Dabei wurden die Parameter Belichtungszeit und Weichgewebsstreuung variiert. Es wurden standardisierte Röntgenbilder direkt digital von 50 extrahierten Seitenzähnen angefertigt, von denen 42 eine klinisch feststellbare Approximalkaries aufwiesen. Bei 44 dieser Zähne konnte Karies histologisch nachgewiesen werden. Von jedem Zahn wurden 4 Röntgenbilder mit einem CCD-Sensor (Sidexis XIO) aufgenommen: 2 Röntgenbilder mit Weichgewebsstreuungsäquivalent (WGÄ) und 2 ohne, von denen jeweils eine Aufnahme bei optimaler Belichtungszeit (0,06 s) und eine unterbelichtet (0,01 s) aufgenommen wurde. Auf jedem der 200 Röntgenbilder wurde bei 21facher Vergrößerung beurteilt, ob die kariöse Läsion auf die äußere Schmelzhälfte beschränkt (D1), bis in die innere Schmelzhälfte (D2), die äußere (D3) bzw. innere Dentinhälfte (D4) reichte. Dies erfolgte auf dem Originalbild und nach Bearbeitung mit 2 Filtern (Rauschen mindern, Rauschen mindern und Inversion). Alle Messungen wurden nach einer Woche wiederholt, um die Reproduzierbarkeit bestimmen zu können. Histometrische Auswertungen dienten als Goldstandard für den Vergleich mit den röntgenologischen Ergebnissen. Keiner der untersuchten Parameter beeinflusste die Reproduzierbarkeit der röntgenologischen Klassifikation: alle gewichteten kappa-Koeffizienten lagen zwischen 0,467 und 0,678 (mäßige bis gute Übereinstimmung). Während sich bei optimaler Belichtung zwischen röntgenologischer Klassifikation und histologischem Goldstandard unabhängig von WGÄ und Filter kein signifikanter Unterschied feststellen ließ, unterschätzten die Bewertungen der unterbelichteten Bilder die histologische Ausdehnung statistisch signifikant (p 0,05). In dieser Studie konnte für die Anwendung grundlegender digitaler Bildbearbeitungsmodi keine statistisch signifikante Verbesserung von Reproduzierbarkeit bzw. Validität für die Detektion approximalkariöser Läsionen gezeigt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanVor einer Anwendung der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung in der klinischen Ausbildung ist eine Erprobungsphase in vitro erforderlich. In dieser Untersuchung wurden 108 Frontzähne von 27 Studierenden des Phantomkurses für Zahnerhaltung maschinell mit rotierenden NiTi-Feilen und manuell mit Edelstahlfeilen in vitro aufbereitet. Es konnte kein signifikanter Unterschied in der Anzahl der in korrekter Länge aufbereiteten Wurzelkanäle zwischen der manuellen (75,9%) und der maschinellen (81,2%) Technik gefunden werden (p> 0,05). Die maschinelle Aufbereitung führte jedoch signifikant häufiger (p 0,05) zu überinstrumentierten Kanälen als die manuelle Aufbereitung. Eine zu kurze Aufbereitung trat bei der maschinellen Aufbereitung hingegen (9,4%) signifikant seltener als bei der manuellen Aufbereitung (20,4%) auf. Der für die maschinelle Aufbereitung gemessene Zeitaufwand betrug nur 1/3 der für die manuelle Aufbereitung benötigten Zeit. Eine abschließende Befragung ergab, dass 63 % der Studierenden die maschinelle Aufbereitung einfacher durchführbar erschien.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie medizinische Datenbank Medline enthält nur einen Teil der publizierten Artikel zu randomisierten und nicht-randomisierten kontrollierten klinischen Studien (RCTs; CCTs). Aus diesem Grunde ist für eine vollständige Erfassung von Artikeln zu einer definierten klinischen Fragestellung eine zusätzliche manuelle Suche in relevanten Fachzeitschriften unumgänglich. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch eine Handsuche in vier führenden deutschsprachigen zahnmedizinischen Zeitschriften alle Publikationen zu kontrollierten Studien zu bestimmen, welche zu zahnärztlich-prothetischen und funktionstherapeutischen Fragestellungen veröffentlicht wurden. Zu diesem Zweck wurden die Jahrgänge 1970 bis 2000 von Deutscher Zahnärztlicher Zeitschrift, Deutscher Stomatologie/Stomatologie der DDR, Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin und Stomatologie manuell nach Artikeln über klinische Studien durchsucht. Der Studientyp wurde bestimmt; anschließend wurde ein Vergleich mit Medline durchgeführt. Insgesamt wurden 13016 Artikel überprüft. Es wurden 178 RCTs und 368 CCTs identifiziert, welche die Einschlusskriterien erfüllten; 25 RCTs (14,0%) und 19 CCTs (5,2%) stammen aus dem Gebiet der zahnärztlichen Prothetik und der Funktionsdiagnostik/Funktionstherapie. Neun der 25 RCTs sind nicht in Medline registriert. Die Aufnahme der gefundenen Artikel in das Cochrane Controlled Trials Register der Cochrane Library trägt dazu bei, das Risiko von Verzerrungen bei der Literatursuche (sog. Selektionsfehler) zu vermindern.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der Studie war die Überprüfung der dreidimensionalen Positionierung des Kauansatzes fertiggestellter Totalprothesen, um daraus evtl. Rückschlüsse für die Gestaltung zahnreihenanaloger Kunststoffwälle auf Funktionsabformlöffeln zu erhalten. Dazu wurden 104 neu hergestellte Totalprothesen an je 22 unterschiedlichen Punkten mit der orthodontischen Visiermessplatte nach Schmuth und mit Hilfe des Zirkels nach Gutowski / Meyding vermessen. Darüber hinaus wurden Front- und Seitenzahnaufstellung, Lippenauspolsterung und vertikale Kieferrelation an den Patienten klinisch beurteilt. Die Resultate geben u.a. erstmals Auskunft über die vertikale, mittelwertige Gestaltung von zahnreihenanalogen Wachs- oder Kunststoffwällen im posterioren Seitenzahnbereich des Unter- und Oberkiefers sowie über die vertikalen Abstände der Kieferkämme in maximaler Interkuspidation. Bei diesen für die Kieferrelationsbestimmung im Vordergrund stehenden vertikalen Messstrecken konnten wir Standardabweichungen zwischen ± 2 und ± 4 mm berechnen. Wegen der ausgeprägten Streuung der Messwerte ist eine mittelwertige Vorbereitung der zahnreihenanalogen Wälle im zahntechnischen Labor nicht ideal und sollte nur vorgenommen werden, wenn keine individuellen Messdaten vorliegen. Besser ist es, ästhetisch noch akzeptable alte Ober- und Unterkieferprothesen zu vermessen, in den Werten nach Wunsch zu korrigieren und die Wälle im zahntechnischen Labor entsprechend ausformen zu lassen. Mit so vorbereiteten Funktionslöffeln können zahnlose Kiefer abgeformt und anschließend in der gleichen Sitzung registriert werden. Die früher notwendige Sitzung der Relationsbestimmung kann auf diese Weise ohne Verlust an Präzision übersprungen werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanIn einer longitudinalen Studie wurde die klinische Bewährung von Teilprothesen, die über individuell gefräste Geschiebe mit einem Feder-Riegel-Element (FR-Chip) verankert wurden, verfolgt. Bei ursprünglich 50 Patienten wurden 58 Teilprothesen eingegliedert. Nach einer Tragedauer von 5 Jahren konnten noch 34 Patienten mit 40 Teilprothesen hinsichtlich biologischer und technischer Probleme kontrolliert werden. Von den insgesamt 115 Retentionselementen mussten im Studienverlauf 20 ausgetauscht werden, bei 15 war ein Federbruch der Auslöser. Die nach der Methode von Kaplan-Meier berechnete mittlere Überlebensrate der Teilprothesen betrug nach 5 Jahren 86,1%. Die Überlebensrate bezogen auf einen Misserfolg des Geschiebeelementes war erheblich geringer (71,2%). Die Analyse der Zufriedenheit der Patienten mit Hilfe eines Fragebogens zeigte eine leicht rückläufige, aber dennoch relativ hohe Akzeptanz der Prothesen hinsichtlich Funktion, Komfort und Ästhetik. Offensichtlich hat das Feder-Riegel-Geschiebe keinen positiven Einfluss auf die Überlebensrate der Teilprothesen.
EbM-SplitterLanguage: German