Ziel: In der vorliegenden Studie wurden die Spannungsverteilungsmuster, die Frakturbeständigkeit und die Bruchformen endodontisch behandelter, mit verschiedenen Höckerschutzoptionen restaurierter Molaren untersucht.
Material und Methode: Es wurden dreidimensionale Modelle von mit sechs verschiedenen Höckerschutztypen restaurierten unteren ersten Molaren generiert. T1: mesiobukkale Überkuppelung, T2: Überkuppelung aller bukkalen Höcker, T3: mesiolinguale Überkuppelung, T4: Überkuppelung aller lingualen Höcker, T5: mesiobukkale und mesiolinguale Überkuppelung, T6: Überkuppelung aller Höcker. Alle Restaurationen wurden aus zirkonoxidverstärkter Lithiumsilikatkeramik hergestellt. Die Spannungen und ihre Verteilung unter axialer und schräger Belastung wurden mit der Finiten-Elemente-(FE-)Methode analysiert. Darüber hinaus wurden sechzig humane untere Molaren randomisiert sechs Gruppen zugeordnet (n = 10), um die reale Anwendung der in der FE-Analyse untersuchten sechs Höckerschutzkonfigurationen zu simulieren, und anschließend einem Bruchlastversuch unterzogen. Alle gebrochenen Proben wurden fraktografisch untersucht. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte mittels einfaktorieller Varianzanalyse (ANOVA), Tukey-post-hoc-Test und dem exakten Fischer-Test (α = 0,05).
Ergebnisse: Die Gruppen T2 und T6 wiesen sowohl unter axialer als auch unter schräger Belastung günstigere Spannungsverteilungsmuster auf als die anderen Konfigurationen. Die Bruchlasten in den Gruppen T2 (1.627 ± 358 N) und T6 (1.639 ± 355 N) waren signifikant höher als in den anderen Gruppen (p < 0,05). Außerdem traten in den Gruppen T2 und T6 besser restaurierbare Bruchformen auf. Fraktografisch fanden sich in den Gruppen T3, T4 und T5 mehr Bruchflächen apikal der Schmelz-Zement-Grenze.
Schlussfolgerung: Onlay-Restaurationen mit Höckerschutz aller Arbeitshöcker führten auf wurzelbehandelten Molaren zu ähnlichen Ergebnissen, wie solche mit Überkuppelung sämtlicher Höcker. Beide Höckerschutz-Konfigurationen lieferten eine gleichmäßigere Spannungsverteilung, höhere Frakturbeständigkeit und günstigere Bruchformen unter hoher okklusaler Belastung als andere Höckerschutztypen.
Schlagwörter: Höckerschutz, Onlay, Endokrone, Wurzelkanalbehandlung, Finite-Elemente-Analyse, CAD/CAM