OriginalarbeitSprache: DeutschIn den drei Berliner Bezirken Wedding, Neukölln und Steglitz wird eine vielerorts als vorbildlich angesehene Gruppenprophylaxe praktiziert. Um herauszufinden, ob sich dies in einer besonders guten Zahngesundheit niederschlägt, wurden die Kariesprävalenz und der Versorgungsgrad bei allen Kindern ermittelt, die im Schuljahr 1991/92 Schüler der zweiten Grundschulklasse waren. Die Prävalenz der Milchzahnkaries bei den insgesamt 5353 8jährigen Kindern lag mit einem dmft von 4,06 im Bundesdurchschnitt, die der bleibenden Zähne mit einem DMFT von 0,82 etwas günstiger. Der Versorgungsgrad lag sowohl im Milch- (48,4 %) als auch im bleibenden Gebiß (53,3 %) höher als im Bundesdurchschnitt. Angesichts der Intensität der gruppenprophylaktischen Betreuung ist die Zahngesundheit in den untersuchten Bezirken schlechter als erwartet. Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß die praktizierten Maßnahemn zur Motivierung und Instruktion zur häuslichen Mundhygiene sowie Ernährungsempfehlungen zu einer effektiven Kariesprophylaxe nicht ausreichen und durch flächendeckende Fluoridierungsprogramme ergänzt werden müssen.