OriginalarbeitSprache: DeutschDie Trigeminusneuralgie ist durch paroxysmal einschießende, durch Triggerfaktoren auslösbare Gesichtsschmerzen gekennzeichnet. Als häufigste Neuralgie der Hirnnerven tritt sie besonders im Alter auf. Bei jüngeren Patienten und bei begleitenden neurologischen Störungen ist von einer symptomatischen Neuralgie, z.B. durch Multiple Sklerose, auszugehen. Bei den meisten Trigeminusneuralgien liegt ursächlich ein vaskuläres parapontines Kompressionssyndrom ohne begleitende neurologische Ausfälle vor. Durch eine Magnetresonanztomographie ist eine sichere ätiologische Abklärung und häufig auch der Nachweis des neurovaskulären Kompressionssyndroms möglich. Am Anfang der Behandlung steht die konservative Therapie, Mittel der Wahl ist Carbamazepin. Bei ungenügender Wirkung kann alternativ Phenytoin eingesetzt werden. Baclofen wird als Zusatzmedikation verwendet. Clonazepam und Pimozid gelten als Mittel der 2. Wahl. Operative Therapiemöglichkeiten sind die mikrovaskuläre Dekompression nach Janetta und die perkutane Thermokoagulation des Ganglion Gasseri. Alle operativen Behandlungen sollten von speziell erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden, um ernste Nebenwirkungen zu vermeiden.