OriginalarbeitSprache: DeutschDas Medikament Nifedipin zur Therapie von Hypertonien und Herz-Kreislauferkrankungen bewirkt oft eine Gingivahyperplasie. Deren Häufigkeit und Intensität sowie mögliche Zusammenhänge mit Alter, Geschlecht, Dosierung und Einnahmedauer sollten in einer Studie abgeklärt werden. 99 Patienten, die ein nifedipinhaltiges Medikament einnahmen, und 30 Probanden ohne solche Medikation wurden hinsichtlich ihres Parodontalzustandes untersucht. Bei einem Drittel der Patienten konnte eine Hyperplasie nachgewiesen werden. Der Plaqueindex war in der Nifedipin- und der Kontrollgruppe gleich, SBI, Sondierungstiefe und SFFR waren jedoch in der Nifedipingruppe signifikant stärker ausgeprägt als in der Kontrollgruppe. Dosierung und Einnahmendauer hatten kaum Einfluß auf die Ausbildung einer Hyperplasie, wohl aber das Patientenalter. Bei jüngeren Patienten ist das Auftreten einer Gingivahyperplasie häufiger. Im Rahmen der Therapie ist seitens des Zahnarztes der Kontakt mit dem medizinischen Behandler anstrebenswert.