OriginalarbeitSprache: DeutschDer häufige Genuss von Soft Drinks und anderen Getränken kann zu gravierenden Defekten der Zahnhartsubstanz führen. In einer In-vitro-Studie sollte das erosive Verhalten verschiedener säurehaltiger Getränke auf die Schmelzoberfläche untersucht werden. Für die Untersuchung kamen ausschließlich vollretinierte Weisheitszähne junger Patienten (21 – 24 Jahre) zur Anwendung. Die Zahnscheiben (n=6 pro Zahn) wurden über einen Zeitraum von 6 Stunden bei 37°C mit verschiedenen Getränken (Cola pH=2,3, Eistee mit Zitrone pH=2,9; Apfelsaft pH=3,3, Weißwein pH=3,3) und die Kontrollen mit 0,9% Kochsalzlösung (pH=6,5) inkubiert. Mit Hilfe der Elektronenstrahl-Mikrosonde (Jeol JXA 8900 RL) erfolgte die quantitative Elementanalyse für CaO, P2O5, Cl, F, MgO, SrO, Ce2O3 und SiO2 in Schmelzschichttiefen von 5 bis 50 µm. Die Untersuchung zeigte einen substratabhängigen Mineralverlust der obersten Schmelzschichten bis in Tiefen von 30 µm insbesondere bei den Hauptbestandteilen CaO und P2O5. Aus den chemischen Analysen konnten z.B. für die Tiefe von 10 µm folgende Mineralverluste berechnet werden: Weißwein (16 %), Cola (14,5 %), Apfelsaft (6,5 %), und Eistee mit Zitrone (6,5 %). Ein linearer Zusammenhang zwischen den Mineralverlusten und dem pH der Getränke war nicht erkennbar. Eine Umrechnung der Gewichtsprozente der chemischen Analysen von Ca und P auf deren Atomprozente zeigte, dass diese Hauptkomponenten nicht in signifikant unterschiedlichen Anteilen bei der Erosion aufgelöst werden. Das Verhältnis Ca- und P-Elemente blieb nahezu gleich. Der in der Studie nachgewiesene Mineralverlust belegt die relativen erosiven Eigenschaften der getesteten säurehaltigen Getränke. Da unter In-vivo-Bedingungen jedoch zahlreiche modifizierende Faktoren die Schmelzoberfläche beeinflussen, muss eine direkte Übertragung der In-vitro-Studie zurückhaltend betrachtet werden.