OriginalarbeitSprache: DeutschOrale Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis sind in Deutschland sehr weit verbreitet und verursachen hohe Kosten im Gesundheitssystem. Unklar ist jedoch, wie hoch der Anteil an den Ausgaben ist, der durch kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) verursacht wird, eine Gruppe von oralen Erkrankungen, die ebenfalls häufig in der zahnärztlichen Praxis auftritt. Das Ziel des Beitrags war, anhand verschiedener Szenarien die direkten Kosten für die Diagnostik und Therapie von CMD in Deutschland zu schätzen. Diese Szenarien basieren auf bereits vorhandenen Daten zur Prävalenz, zum subjektiven Behandlungsbedarf sowie auf Angaben aus der Literatur über die Häufigkeit diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen für CMD. Als untere Grenze der Ausgaben ergeben sich je nach Modell Beträge zwischen 170 und 880 Millionen € jährlich, das sind 1,3 % bis 6,5 % der Gesamtausgaben im zahnärztlichen Bereich. CMD besitzen aufgrund der durch sie verursachten direkten Kosten eine erhebliche gesundheitsökonomische Bedeutung.