OriginalarbeitSprache: DeutschREM-Vorversuche zeigten Veränderungen der Oberflächenmorphologie von Kalziumhydroxidlinern nach Anwendung selbstkonditionierender Adhäsive. Ziel dieser Untersuchung war es, eine mögliche Beeinflussung der Scherhaftkraft solcher Adhäsivsysteme bei gleichzeitiger Anwendung von Kalziumhydroxidlinern an humanem Dentin zu untersuchen. Dazu wurden in 12 Versuchs- und 4 Kontrollgruppen (n = 10) 160 kariesfreie Molaren approximal plan geschliffen und mit einer 0,5 mm tiefen und 1 mm breiten Mulde versehen. Bei einer Hälfte wurde in die Vertiefung ein Kalziumhydroxidliner (Dycal), bei der anderen ein Glasionomerzement (Ketacfil) appliziert. Nach Auftragen der Adhäsivsysteme (AdheSE, Xeno III, Futurabond NR und Syntac (Kontrolle)) über die Fläche erfolgte die Polymerisation korrespondierender Komposite. Die Hälfte der Probekörper wurde nach Lagerung in NaCl (24 h), die andere nach Thermocycling (20000 Zyklen) dem Abscherversuch (Vorschub 1 mm / min) zugeführt und die Frakturen im REM untersucht. In der Kontrolle zeigten sich jedoch signifikante Auswirkungen (26,0 MPa ± 5,0 vs. 16,2 ± 3,2 MPa und nach TC 17,0 ± 8,3 MPa vs. 23,9 ± 7,8 MPa; p 0,0001). Es konnte kein Einfluss der Kalziumhydroxidliner auf die Scherhaftkraft der übrigen Adhäsivsysteme festgestellt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Kalziumhydroxidliner die Haftwerte selbstkonditionierender Adhäsivsysteme nicht signifikant herabsetzen.