Im vorliegenden Artikel werden zwei Möglichkeiten zur digitalen Herstellung von abnehmbaren Retainern vorgestellt: additive versus subtraktive Konstruktionen. Zudem sollen deren bisher bekannte Vor- und Nachteile aufgezeigt werden. Die digitale Entwicklung im Fach Kieferorthopädie ermöglicht es, nahezu jede gewünschte Konstruktion der hier zur Diskussion stehenden herausnehmbaren Retentionsgeräte vorzulegen. Die Planung der individuell notwendigen Retentionsmaßnahmen erfolgt in Art und Umfang im Abgleich vom Ausgangs- zum Endbefund und in Relation zur durchgeführten kieferorthopädischen Therapie. Dabei gilt es prognostisch alle Retentionskriterien zu berücksichtigen, denen das Kauorgan durch den skelettalen wie dentalen Aging-Wandel fortlaufend unterworfen ist. Die Herstellung der Retentionsgeräte wird beim additiven (3-D-Druck) Verfahren durch die spröde Materialeigenschaft der handelsüblichen Materialien (beispielsweise Dental Clear LT) begrenzt. Eine gute Alternative bietet das subtraktive Verfahren (Fräsen). Derzeit werden vermehrt 3-D-Druckmaterialien auf dem dentalen Markt vorgestellt, welche möglicherweise bald den Materialeigenschaften des subtraktiven Verfahrens gleichkommen.
Manuskripteingang: 01.11.2022, Annahme: 11.11.2022
Schlagwörter: 3-D-Druck, digitaler Workflow, Kieferorthopädie, Retention, Retainer