International OrthodonticsSeiten: 115-132, Sprache: DeutschFarret, Marcel M.Eine Technikbeschreibung mit zwei KasuistikenDie Intrusion von Zahngruppen mit dem Ziel, eine Rotation des Unterkiefers gegen den Uhrzeigersinn zu erreichen, stellt den Kieferorthopäden immer vor eine Herausforderung. Bei hyperdivergentem Wachstumsmuster und in anderen Fällen, in denen solche Zahnbewegungen normalerweise durchgeführt werden müssen, waren die ästhetischen und funktionellen Ergebnisse früher meist durchwachsen. Mit dem Aufkommen der skelettalen Verankerung konnten jedoch einige Grenzen verschoben und der Umfang der mit kieferorthopädischer Biomechanik möglichen Intrusion vergrößert werden. Einige Patienten, bei denen früher eine chirurgische Korrektur durchgeführt worden wäre, können in jüngerer Zeit durch eine Intrusion mittels skelettaler Verankerung auf weniger invasive Weise behandelt werden. Miniplatten sind eines der temporären Verankerungselemente (TAD), die inzwischen erfolgreich für die Intrusion eingesetzt werden. Da die die Biomechanik bei der kieferorthopädischen Intrusion eine entscheidende Rolle spielt und es wichtig ist, alle Phasen einer solchen Behandlung genau zu kennen, hat der vorliegende Artikel das Ziel, eine mögliche Technik für die Intrusion des gesamten Kiefers zu beschreiben. Zusätzlich werden zwei Kasuistiken gezeigt, in denen Miniplatten als leistungsfähiges Verankerungselement bei der Intrusion zum Einsatz kamen und damit zur Rotation des Unterkiefers gegen den Uhrzeigersinn beitrugen.
Schlagwörter: skelettale Verankerung, Miniplatten, offener Biss, Hyperdivergenz, dolichofaziales Wachstumsmuster, Erwachsene, Unterkieferrotation