KinderzahnheilkundeSeiten: 949, Sprache: DeutschSchupp, Werner / Zernial, P.Durch die Veränderung der Okklusion und der Kondylenlage nimmt die Kieferorthopädie unmittelbar Einfluß auf das kraniosakrale System, auf reaktive Muskelketten und das neurophysiologische System. Unter dieser Prämisse ist Kieferorthopädie per se eine gesamtheitliche Therapie und läßt sich nicht auf das stomatognathe System begrenzen. Mit Hilfe kieferorthopädischer und zahnärztlicher Maßnahmen können viele Erkrankungen wie z. B. Kopfschmerzen, Migräne, Nacken- und Rückenschmerzen, Lernstörungen, Legasthenie, funktionelle Kardiopathie, Blasenschwäche, hormonelle Störungen, Tinnitus oder Vertigo beeinflußt werden. Ziel der kieferorthopädischen Diagnose und Therapie sollte daher sein, eben solche chronischen Erkrankungen, die ihre Ursache im stomatognathen System haben können, präventiv zu vermeiden. Der Beitrag stellt die komplexen Beziehungen der Okklusion und der Kiefergelenkposition zum Gesamtorganismus dar. Die Diagnose gründet sich auf diesen Verbindungen und wird durch die Untersuchung mittels Applied Kinesiology unterstützt. Ein kurzer Überblick über die therapeutischen Möglichkeiten in der Kieferorthopädie und bei der Behandlung chronischer Schmerzen ergänzt den Beitrag. Die Ergebnisse einer Untersuchung bestätigen den erfolgreichen Einsatz dieser Therapie bei Schmerzpatienten.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion, kraniosakrales System, Neurophysiologie, reaktive Muskelkette, Applied Kinesiology