Die Zähne als widerstandsfähigste Struktur des menschlichen Körpers zeigen individuelle Ausprägungen in ihren Merkmalen sowie charakteristische Besonderheiten durch zahnärztliche Therapiemaßnahmen, weshalb sie für rechtsmedizinische Fragestellungen eine herausragende Rolle spielen. Aufgrund der Häufigkeit der Fälle ist die forensische Odontologie mit ihrer zentralen Aufgabe der Identitätsfeststellung unbekannter Toter in der Bundesrepublik Deutschland von größerer Relevanz als die forensische Anthropologie (Osteologie), da hier - anders als in Krisengebieten - weniger häufig Skelettmaterial untersucht werden muß. In der praktischen Arbeit kommt es auf eine enge Kooperation zwischen den involvierten Wissenschaftlern (Rechtsmediziner, Zahnmediziner, Anthropologen u. a.), aber auch mit Gerichten und Vollzugsorganen an. Wegen der besonderen Bedeutung der Zähne für die Feststellung der Identität spricht man in Anlehnung an die Identifizierung über die Hautleisten der Fingerkuppen (Fingerabdrücke) und das in den letzten Jahren praktizierte "DNA Fingerprinting" für den Bereich der Zähne auch vom "Dental Fingerprinting". Schlagwörter: Forensische Odontologie, Forensische Anthropologie, Osteologie, Rechtsmedizin, Identitätsfeststellung