MaterialkundeSeiten: 623, Sprache: DeutschJungo, M. / Schmidli, F. / Wirz, J.Stark zerstörte, devitale Front- und Seitenzähne werden vor einer eventuell erforderlichen Überkronung häufig unter Zuhilfenahme von endodontischen Schrauben und/oder Stiften mit plastischen Materialien aufgebaut. Auch Füllungen an devitalen Zähnen benötigen oft eine Retention in Form von Schrauben oder Stiften. Eine optimale Wurzelkanalbehandlung bildet die Voraussetzung zur Verankerung eines endodontischen Halteelementes. Für den Langzeiterfolg ist jedoch nicht allein die endodontische Behandlung ausschlaggebend. Von ebenso entscheidender Bedeutung ist die Wahl des Werkstoffes der Verankerung. Korrosionsanfällige Schrauben und/oder Stifte können zu vermeidbaren Schäden an der Restauration, der Zahnhartsubstanz und dem Parodont führen. Umfangreiche Untersuchungen der Beratungsstelle für Zahnärztliche Materialfragen (BZM) am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Basel belegen, daß durch eine unsachgemäße Werkstoffwahl von Schrauben und Stiften, mehr Zähne verlorengehen als durch eine nicht lege artis durchgeführte Wurzelkanalbehandlung. Anhand eines Fallbeispiels soll die Problematik der endodontischen Stift-/Schraubenverankerung dargestellt werden. Ziel der Arbeit ist es, den Leser zur kritischen Materialauswahl zu bewegen.
Schlagwörter: Korrosion, endodontische Schrauben/Stifte, Wurzelkanalbehandlung, prothetischer Mißerfolg