Seiten: 675, Sprache: DeutschDortmann, J.Im Bereich der allogenen Transplantationen ist bekannt, daß Transplantate nach verschieden langen postoperativen Zeiträumen aufgrund von Gewebeunverträglichkeiten zwischen Spender und Empfänger abgestoßen werden, wobei sie durchaus mehrere Jahre beschwerdefrei und funktionstüchtig in situ geblieben sein können.Der hier vorgestellte Behandlungsfall zeigt die allogene Transplantation eines aus kieferorthopädischen Gründen extrahierten Prämolaren auf. Dieser Zahn wurde der Schwester der Patientin, bei der je ein Prämolar im linken und rechten Unterkiefer nicht angelegt waren, am 20. Dezember 1984 eingepflanzt. Das Transplantat wurde extraoral endodontisch versorgt und apikal mit einem Titanstift verschlossen. Es befand sich fast 11 Jahre in situ, bevor es im Oktober 1995 alio loco entfernt wurde. Im Januar 1995 wurde die letzte Röntgenkontrolle vorgenommen. Das Transplantat war zu diesem Zeitpunkt klinisch unauffällig und beschwerdefrei, auch wenn röntgenologisch erstmals deutlich Resorptionen sichtbar waren.Der vorgestellte Behandlungsfall zeigt, daß die allogene Transplantation bei richtiger Indikationsstellung eine gute Alternative zu bekannten prothetischen, chirurgischen oder kieferorthopädischen Behandlungslösungen sein kann. Bei hinlänglicher zahnärztlich-chirurgischer Erfahrung läßt sich ein solcher Eingriff problemlos auch in der zahnärztlichen Praxis durchführen.
Schlagwörter: Allotransplantation, allogene Transplantation, Homotransplantation, homologe Transplantation, endodontisch-enossales Transplantat, Prämolarentransplantation