ParodontologieSeiten: 1355-1369, Sprache: DeutschGünay, Hüsamettin/Bohnenkamp, AntjeDie Gesunderhaltung des periimplantären Weich- und Hartgewebes ist die Voraussetzung für den langfristigen Erfolg einer Implantatversorgung. Die Früherkennung und die rechtzeitige Behandlung von Infektionen sind damit wichtige Bestandteile der implantologischen Nachsorge und können progrediente periimplantäre Erkrankungen verhindern. Dies ist allerdings nur anhand regelmäßig und langfristig erhobener Befunde (z. B. periimplantäre Sondierungstiefe, Blutung auf Sondierung und röntgenologische Bestimmung der Knochenhöhe und -dichte sowie deren Vergleich mit den Ausgangs- und Vorbefunden) möglich. Als ätiologische Hauptfaktoren von Entstehung und Progression der Erkrankung werden neben der lokalen mikrobiellen Besiedlung patientenspezifische Faktoren (Compliance, allgemeine und systemische Risiken) und die Beteiligung einer biomechanischen Überbelastung angenommen. Während sich die periimplantäre Mukositis weitestgehend konservativ im Sinne einer antibakteriellen "Gesamtmundbehandlung" therapieren lässt, finden bei der Periimplantitis zusätzlich auch resektiv-korrektive oder regenerativ-augmentative Maßnahmen Anwendung. Trotz einer niedrigen Prävalenz periimplantärer Erkrankungen muss bei einer steigenden Zahl langfristig in Funktion befindlicher Implantate zunehmend mit diesen Veränderungen gerechnet werden. Die Etablierung klarer Präventions- und Behandlungskonzepte der periimplantären Gewebe für eine gute Langzeitprognose im Sinne einer risikogesteuerten Nachsorge wird daher in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Schlagwörter: Periimplantäre Mukositis, Periimplantitis, periimplantäre Infektionen, Periimplantitistherapie, antibakterielle Therapie