Oralchirurgie / Orale MedizinSeiten: 9-13, Sprache: DeutschChecchi, Luigi/Pucar, Ana/Checchi, VittorioEin FallberichtDie orale Leukoplakie stellt sich als eine überwiegend weiße Läsion der Mundschleimhaut dar, die klinisch-pathologisch nicht als andere bestimmbare Veränderung eingeordnet werden kann. Jede orale Lokalisation kann von einer Leukoplakie betroffen sein, wobei die häufigsten Regionen die Wangenschleimhaut, die Alveolarmukosa, der Mundboden, die Zunge, die Lippen und der Gaumen sind. Bis heute gibt es keine evidenzbasierte effektive Behandlung der oralen Leukoplakie, die ein Rezidiv verhindern könnte. Dieser Fallbericht beschreibt eine neue chirurgische Technik, bei der ein bilaminäres Bindegewebstransplantat in der Behandlung der oralen Leukoplakie eingesetzt wird. Im Rahmen eines regulären zahnärztlichen Kontrolltermins wurde bei einem 45-jährigen Patienten die Diagnose einer Gingivaleukoplakie im Bereich des linken Oberkiefersextanten gestellt. Histopathologische Untersuchungen ergaben den Befund einer reaktiven Hyperkeratose. Der Patient willigte in den Einsatz der neuen chirurgischen Methode zur Behandlung der Läsion ein. Unter Lokalanästhesie wurde ein 20 mm langes bilaminäres Bindegewebstransplantat zwischen das betroffene Gewebe und den Knochen eingebracht. Im Anschluss an die Heilungsphase verschwand die weiße Schleimhautveränderung innerhalb der Grenzen des unterlegten Transplantates. 5 Jahre post operationem zeigte sich das behandelte Gebiet intakt und ohne Anzeichen für ein Rezidiv.
Schlagwörter: Bilaminäres Bindegewebstransplantat, Leukoplakie, reaktive Hyperkeratose