KieferorthopädieSeiten: 1401-1410, Sprache: DeutschKoos, Bernd / Bechtold, Till Edward / Schott, Timm / Axmann, Detlef / Godt, ArnimDie kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) zeigt ein komplexes Krankheitsbild mit vielfältiger Symptomatik. Vorgestellt wird eine Studie, in der mit einem standardisierten CMD-Kurz- und Gesamtbefund am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Tübingen die CMD-Prävalenz im Einzugsbereich Tübingen ermittelte wurde und später eine Analyse der Befunde erfolgte. Es wurden 1.524 Patienten untersucht, von denen sich bei 8 % die Diagnose CMD positiv ergab. Für fünf angenommene Leitsymptome wurde eine statistisch signifikante Korrelation berechnet, nicht jedoch für die vermuteten Kausalfaktoren. Im therapeutischen Ansatz führten Physiotherapie und Medikamente zu einer statistisch signifikanten Beschwerdebesserung, während dies bei der Schienentherapie nicht der Fall war. Zwischen kieferorthopädischer Behandlung und CMD wurde keine Korrelation festgestellt. Bei vielen behandelten Patienten waren differente Therapiekonzepte bislang erfolglos. Anzustreben ist, Physiotherapie und Medikamente häufiger einzusetzen sowie die Schienentherapie zu standardisieren und dann erneut in Bezug auf ihren Einfluss zu überprüfen.
Schlagwörter: Kraniomandibuläre Dysfunktion, temporomandibuläre Dysfunktion, CMD, TMD, Funktionsdiagnostik, Funktionstherapie