ZahnerhaltungSeiten: 1001-1006, Sprache: DeutschWiegand, Annette/Attin, ThomasIm Rahmen der Kariesprävention wurden in den vergangenen Jahren zunehmend neue Produkte empfohlen, die über die Freisetzung von Kalzium und Phosphat oder Nanohydroxylapatit eine verbesserte Remineralisation bzw. Reparatur von initialkariösen Läsionen versprechen. Im vorliegenden Beitrag werden die Wirkmechanismen von Kalzium und Phosphat freisetzenden Präparaten (Casein-Phosphopeptid-amorphes Kalziumphosphat [CPP-ACP], bioaktives Glas) sowie Produkten auf der Basis von Nanohydroxylapatit erläutert und deren klinische Effektivität - besonders im Vergleich zu Fluoriden - bewertet. Während die wissenschaftliche Literatur zum remineralisierenden Potenzial von CCP-ACP derzeit sehr widersprüchlich ist und daher abschließende Empfehlungen zum Einsatz in der Kariesprävention noch ausstehen, sind nur sehr wenige Studien zur Effektivität von Zahnpasten mit bioaktivem Glas oder Nanohydroxylapatiten verfügbar. Eine remineralisierende Wirkung dieser Präparate ist derzeit nicht nachgewiesen, so dass die lokale Fluoridapplikation nach wie vor die wichtigste Maßnahme der Kariesprävention bleibt.
Schlagwörter: Karies, Remineralisation, Fluorid, Kalzium, Nanohydroxylapatit, CPP-ACP