Seiten: 145, Sprache: DeutschMauck, Ch. / Sieverding, G. / Tränkmann, J.In dieser retrospektiven Studie wurden die dentalen und skelettalen Veränderungen während der Therapie mit Aktivatoren und Doppelvorschubplatten untersucht. Dazu wurden die Fernröntgenseitenbilder von 44 Patienten (Alter 9,7 ± 1,3 Jahre) analysiert, die mit einem Aktivator behandelt worden waren. Die gefundenen Werte wurden mit denen von 28 Patienten (Alter 11,0 ± 1,9 Jahre) verglichen, die Doppelvorschubplatten getragen hatten. Mit dem Aktivator wurde die sagittale Kieferrelation durch eine signifikante Verkleinerung des SNA- und eine Vergrößerung des SNB-Winkels verbessert. Bei der Doppelvorschubplatte erfolgte nur eine signifikante Verkleinerung des SNA-Winkels. Beide Geräte führten zu einer signifikanten Retroinklination des Oberkiefers, die allerdings bei der Doppelvorschubplatte stärker war und von einer Retroinklination des Unterkiefers sowie der Okklusionsebene begleitet wurde. Beide Apparaturen bewirkten, daß die Schneidezähne des Oberkiefers signifikant retrudierten, die des Unterkiefers dagegen geringfügig protrudierten. Kennzeichnend für die Doppelvorschubplatte ist, daß sie die vertikale Kieferrelation deutlich vergrößert. Der sagittale Bißausgleich findet dabei zum Teil durch eine Retroinklination der Kieferbasen sowie der Okklusionsebene statt. Daher sollte bei der Wahl der Behandlungsmethode berücksichtigt werden, wie sie den Gesichtsschädel vertikal beeinflußt. Bei einer vergrößerten unteren Gesichtshöhe und kurzem Ramus mandibulae ist deshalb eher ein Aktivator indiziert.
Schlagwörter: Aktivator, Angle-Klasse II, Doppelvorschubplatte, Funktionskieferorthopädie, Schädelwachstum