Abrechnung und forensische KieferorthopädieSeiten: 267-275, Sprache: DeutschBock, Jens Johannes/Fuhrmann, Robert A.Ziel: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Einfluss der Schädelbasis auf den vertikalen Gesichtsschädelaufbau zu prüfen. Material und Methode: Insgesamt wurden die Modelle und Fernröntgenseitenaufnahmen von 94 Patienten ausgewertet. Einschlusskriterien waren: skelettaler Neutralbiss, abgeschlossenes Wachstum, keine bisherige kieferorthopädische Behandlung. Alle Patienten wurden anhand des frontal vertikalen Überbisses am Modell in folgende Gruppen unterteilt: Kontrollgruppe = 34 Probanden mit einem vertikalen Überbiss von 2,0 mm bis 4,0 mm; Gruppe 1 = 31 Patienten mit einem vertikalen Überbiss von > 5,5 mm; Gruppe 2 = 29 Patienten mit einem vertikalen Überbiss -0,5 mm. Neben den kephalometrischen Werten einer modifizierten Bergen-Analyse wurden zusätzlich verschiedene Schädelbasiswinkel gemessen. Ergebnisse: Die einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) und der Bonferroni-a-posteriori-Test ergaben für sämtliche vertikalen Parameter und die Mehrzahl der schädelbasisbezogenen Winkel signifikante Unterschiede zwischen allen drei Gruppen. Diskriminanzanalysen einzelner Messwerte erreichten keine ausreichenden Klassifizierungsergebnisse ( 75,0 %). Erst die Zusammenfassung mehrerer Messwerte ergab eine klare Trennung zwischen den drei Untersuchungsgruppen (bis zu 87,2 %). Schlussfolgerung: Die schädelbasisbezogenen Winkel aller drei Untersuchungsgruppen unterscheiden sich signifikant. Somit kann man davon ausgehen, dass die Schädelbasiskonfiguration den vertikalen Gesichtsschädelaufbau beeinflusst. Es ist jedoch nicht möglich, anhand eines einzelnen Messwertes zwischen den verschiedenen Gruppen zu differenzieren.
Schlagwörter: Offener Biss, Deckbiss, Schädelbasis, vertikaler Schädelaufbau