Seiten: 251-262, Sprache: DeutschSchumann, Axel / Dannhauer, Karl-Heinz / Krey, Karl-FriedrichIn der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob es klinisch einen Unterschied zwischen aktiv selbstligierenden, passiv selbstligierenden und konventionellen Straight-Wire-Brackets in der Phase der Nivellierung gibt. Aus 24 Patienten wurden drei Gruppen (Gruppe I: passiv selbstligierendes System, Gruppe II: aktiv selbstligierendes System, Gruppe III: konventionelles Straight-Wire-System) gebildet, die unter vergleichbaren Voraussetzungen eine Multibracketapparatur erhielten. Je System wurde eine einheitliche Bogensequenz für die Nivellierung für alle Patienten vereinbart. Im Zyklus von vier Wochen wurden Abformungen von Ober- und Unterkiefer genommen und insgesamt 191 Modelle dreidimensional gescannt und vermessen. Es wurden dafür Parameter, die das Ausmaß der Kontaktpunktabweichung beschreiben, sowie transversale und sagittale Strecken ermittelt. Für alle untersuchten Systeme zeigte sich eine vergleichbare Effektivität der Nivellierung. Sowohl im Vergleich der Messserien als auch von initialen Befunden und Endbefunden konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Systemen in ihrer Fähigkeit zur Reduktion der Kontaktpunktabweichungen gefunden werden. Auch die Betrachtung der transversalen und sagittalen Parameter ließ keine signifikanten Unterschiede erkennen. Die vorliegenden Daten legen den Schluss nahe, dass die Art oder Gestaltung des Brackets keinen Einfluss auf die Fähigkeit der Multibracketapparatur zur Nivellierung des Zahnbogens hat. In dieser Phase der Behandlung fanden sich auch keine Hinweise auf unerwünschte Effekte bei der Behandlung mit selbstligierenden Brackets wie Expansion im intercaninen Bereich, Protrusion oder Expansion im Prämolarengebiet. Auch bei der Verwendung von für den Patienten komfortableren und für den Behandler weniger arbeitsintensiven selbstligierenden Brackets sind in der Phase der Nivellierung keine Unterschiede zu konventionell ligierten Straight- Wire-Apparaturen zu erwarten.
Schlagwörter: selbstligierendes Bracket, in vivo, Nivellierung