WissenschaftSeiten: 9-19, Sprache: DeutschPauls, Alexander / Pauls, Hans-Jürgen / Nienkemper, Manuel / Drescher, DieterFollow-up von 28 Jahren und innovative Behandlung mit MiniimplantatverankerungDie Kombination aus Verlagerung oberer Eckzähne und Wurzelresorptionen an den oberen Frontzähnen ist ein häufiger klinischer Befund. Das Ausmaß der Wurzelresorptionen kann eine Extraktion der betreffenden Inzisivi notwendig machen. Eine weitere Indikation für eine Frontzahnextraktion stellen ausgeprägte Dilazerationen dar. Um die resultierenden Lücken orthodontisch schließen zu können, müssen die übrigen Schneidezähne möglicherweise über die obere Mittellinie bewegt werden. Es werden zwei Kasuistiken vorgestellt, bei denen der Behandlungsplan eine Verschiebung der oberen Mittellinie beinhaltete. Einer davon konnte nach Extraktion eines dilazerierten oberen Frontzahnes mittels konventioneller Verankerungsmaßnahmen behandelt werden. Es wird die Stabilität des Behandlungsergebnisses 28 Jahre nach Behandlungsende präsentiert. Das zweite Behandlungsbeispiel zeigte ausgeprägte Wurzelresorptionen zweier oberer Frontzähne aufgrund eines verlagerten oberen Eckzahnes. Die Behandlungsaufgaben konnten nach Extraktion der betroffenen Inzisiven unter Zuhilfenahme von Miniimplantaten gelöst werden. Je nach Komplexität des Behandlungsfalls und dem daraus resultierenden Verankerungsbedarf kann die obere Mittellinie mittels konventioneller oder skelettaler Verankerung verschoben werden. Diese Zahnbewegung führt zu einer Abweichung der Sutura palatina mediana, des Frenulums tectolabiale und der Papilla incisiva. Bei einer derartigen Behandlung sollte große Vorsicht geboten sein, um keine Wurzelresorptionen hervorzurufen. Eine langfristige Stabilität des Behandlungsergebnisses ist möglich.
Schlagwörter: Mittellinienverschiebung, Verankerung, Miniimplantate, Wurzelresorption, Follow-up, Eckzahnverlagerung