Seiten: 329, Sprache: DeutschRatka-Krüger, P.Trotz vielfältiger prophylaktischer Bemühungen gehört die Zahnextraktion nach wie vor zu den Routineeingriffen in der zahnärztlichen Praxis. Bleibt die Zahnlücke über längere Zeit unversorgt, kann es zu einer Reihe negativer Auswirkungen kommen. Besonders im parodontal geschädigten Gebiß können schon nach relativ kurzer Zeit Zahnwanderungen und Zahnkippung mit Nischenbildung auftreten. In diesen Bereichen ist wegen der veränderten Zahnstellung die Zahnhygiene erschwert, so daß es zur stärkeren Plaqueanlagerung und in Folge zur Ausbildung einer Karies oder intraalveolären Tasche kommen kann. Auch können durch das "Herauswachsen" der Zähne nach Verlust des gegenüberliegenden Zahnes erhebliche Gleithindernisse beim Kauvorgang bis hin zur Kiefergelenkstörung auftreten.Durch die Unterbrechung der Zahnreihe fühlt sich der Patient oftmals in seiner Kauleistung eingeschränkt. Auch Auswirkungen auf den Verdauungstrakt sind bei ausgedehntem Zahnverlust und dadurch eingeschränktem Kauvermögen möglich. Weiterhin können Zahnverluste vor allem im sichtbaren Bereich durch eine gestörte Ästhetik sowie durch Sprachstörungen zur psychischen Beeinträchtigung führen. Wollen Zahnarzt und Patient dennoch auf eine Versorgung der Einzelzahnlücke verzichten, sind regelmäßige Kontrollen unumgänglich.
Schlagwörter: Einzelzahnverlust, Zahnkippung, Elongation, Einzelzahnersatz