Seiten: 281-298, Sprache: DeutschMangold, Silvia / Schlagenhauf, Ulrich / Meyer-Marcotti, PhilippCyclosporin A (CsA) wird vor allem in der Transplantationsmedizin verwendet, um einer Transplantatabstoßung des Empfängerorganismus vorzubeugen. Eine häufige Nebenwirkung dieses Medikaments sind gingivale Wucherungen. Die Ätiologie ist multifaktoriell1. Neben genetisch determinierten Prädispositionsfaktoren2 können auch eine Anreicherung von Cyclosprin A im Speichel oder Sulkusfluid, die Dauer der Einnahme des Medikaments, das Alter des Patienten und der Mundhygienestatus einen Einfluss ausüben3. Diese Falldokumentation zeigt die erfolgreiche nichtchirurgische Therapie einer generalisierten chronischen Parodontitis bei einem immunsupprimierten Patienten mit massiven Gingivawucherungen. Die Parodontaltherapie in Form von Scaling und Root Planing in Kombination mit einer adjuvanten systemischen Antibiose führte bei dem Patienten zu einem deutlichen Rückgang der parodontalen Entzündung und auch der Wucherungen. Durch die zusätzliche häusliche Anwendung von 1%igem Chlorhexidingel einmal täglich über einen Zeitraum von zwei Wochen und die Durchführung supragingivaler Zahnreinigungen alle vier Wochen konnten die gingivalen Wucherungen auf ein Minimum reduziert werden.
Schlagwörter: Medikamenteninduzierte Gingivawucherungen, Cyclosporin A, Immunsuppression, generalisierte chronische Parodontitis, adjuvante Antibiotikagabe, Chlorhexidin