Seiten: 237-248, Sprache: DeutschEwald, Nils / Gröger, Sabine / Meyle, JörgDiabetes mellitus stellt mit einer Prävalenz von 12 % in Deutschland eine der größten ökonomischen Herausforderungen dar. Es handelt sich um eine heterogene Gruppe metabolischer Störungen, die durch eine chronische Hyperglykämie charakterisiert sind. Je nach Ursache der gestörten Insulinsekretion oder -wirkung unterscheidet man 4 ätiopathogenetisch verschiedene Typen (Typ-1-Diabetesmellitus, Typ-2-Diabetes-mellitus, andere spezifische Diabetestypen und Gestationsdiabetes), denen jeweils eine spezifische Pathogenese zugrunde liegt. Der Typ-1-Diabetes-mellitus zeichnet sich durch eine fortschreitende Destruktion der insulinproduzierenden Betazellen des Pankreas aus, die immunologisch vermittelt oder sehr selten idiopathisch verursacht sein kann. Dem Typ-2-Diabetesmellitus, die weitaus häufigste Form, liegt ursächlich eine vererbte oder erworbene Insulinresistenz in Kombination mit einer Störung der Insulinsekretion zugrunde. Der Typ-3-Diabetes-mellitus umfasst eine sehr heterogene Gruppe von Erkrankungen, mit gestörter Glukosehomöstase. Der Gestationsdiabetes ist definiert als eine erstmals während der Schwangerschaft auftretende oder diagnostizierte Glukosetoleranzstörung. Die verschiedenen Möglichkeiten der Diagnostik von Diabetes mellitus basieren auf den Messungen von Plasmaglukose bzw. dem glykosylierten Hämoglobin HbA1c.
Schlagwörter: Diabetes mellitus, Klassifikation, Pathogenese, Diagnostik