Seiten: 289, Sprache: DeutschHülsmann, M.Der zweite Teil dieser Übersichtsarbeit befaßt sich ausschließlich mit endodontisch- epidemiologischen Studien aus skandinavischen Ländern, insbesondere Norwegen und Schweden. Die Analyse des umfassenden Datenmaterials belegt große Diskrepanzen in der Häufigkeit von Wurzelkanalfüllungen (WF) und apikalen Parodentitiden in den unterschiedlichen Untersuchungen. Die Häufigkeit von Wurzelkanalbehandlungen (WKB) bewegt sich in den untersuchten Kollektiven zwischen 1,3% und 16,9% der Zähne (Norwegen) bzw. 1,3% und 26% der Zähne (Schweden). Der Anteil von Zähnen mit einer Parodontitis apicalis liegt zwischen 0,6% und 5% der Zähne (Norwegen) bzw. 1,2% und 16% der Zähne (Schweden). Es wird deutlich, daß teilweise bis zu 90% der untersuchten Patienten wurzelkanalgefüllte Zähne und bis zu 50% periapikale Läsionen aufweisen. Ein erheblicher Teil der periapikalen Läsionen wurde an wurzelkanalgefüllten Zähnen beobachtet. Die Qualität der endodontischen Versorgung war durchgängig mindestens in der Hälfte der untersuchten Fälle nicht zufriedenstellend. In zahlreichen Studien bestätigen sich die Trends, daß der Anteil wurzelkanalbehandelter Zähne am Gesamtzahnbestand mit zunehmendem Alter ebenfalls zunimmt und der Umfang der endodontischen Versorgung in den letzten Jahren eine deutliche Steigerung erfahren hat. Erste vorsichtige Anzeichen deuten darauf hin, daß der endodontische Behandlungsbedarf in den jüngeren Altersgruppen leicht rückläufig ist. Dennoch verbleibt ein nicht unbeachtlicher endodontischer Behandlungsbedarf bei bis zu 50% der Patienten.
Schlagwörter: Wurzelkanalbehandlung, Parodontitis apicalis, Prävalenz, Inzidenz, Epidemiologie