Seiten: 9-18, Sprache: DeutschWu, Min-Kai/Wesselink, Paul R.Der apikale Endpunkt einer Wurzelkanalbehandlung gilt als wichtiger Faktor für den Behandlungserfolg. Der exakte Stellenwert der apikalen Begrenzung ist jedoch nicht mit Sicherheit zu benennen, da sich die meisten Studien über Erfolg und Misserfolg endodontischer Maßnahmen auf retrospektive Befunde stützen. Nach einer Vitalexstirpation finden sich die höchsten Erfolgsquoten, wenn die Behandlungsmaßnahmen 2 bis 3 mm vor dem röntgenologischen Apex enden. Bei Vorliegen einer Pulpanekrose können Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte ebenso wie infiziertes Dentin im am weitesten apikal gelegenen Teil des Wurzelkanalsystems zurückbleiben und die Heilung der periapikalen Region gefährden. In diesen Fällen einer infizierten Pulpanekrose wurden höhere Erfolgsquoten erreicht, wenn die Behandlungsmaßnahmen am röntgenologischen Apex oder maximal 2 mm koronalwärts endeten (0 bis 2 mm). Wenn die therapeutischen Maßnahmen mehr als 2 mm vor dem röntgenologischen Apex endeten oder über diesen hinaus reichten, fiel die Erfolgsquote für die Behandlung infizierter Wurzelkanäle ungefähr 20 % schlechter aus als bei einem Abstand zum röntgenologischen Apex von 0 bis 2 mm. Die klinische Ermittlung der Kanalanatomie ist schwierig, eine apikale Konstriktion fehlt häufig. Basierend auf biologischen und klinischen Prinzipien sollten Aufbereitung und Füllung sich nicht über das apikale Foramen hinaus erstrecken.
Schlagwörter: Röntgenologischer Apex, apikale Konstriktion, Foramen apicale, Längenbestimmung