Seiten: 245-256, Sprache: DeutschTjäderhane, LeoDie biologisch sinnvolle, durch Hartgewebeneubildung (Reiz- oder reparatives Dentin) gekennzeichnete Reaktion exponierten Pulpagewebes auf verschiedene, im Rahmen experimenteller Untersuchungen eingesetzte Überkappungsmaterialien belegt, dass die Pulpa über ein großes Regenerationspotenzial verfügt. Unter klinischen Bedingungen jedoch, bei denen die Pulpaexposition gewöhnlich mit einer kontinuierlichen externen Irritation einhergeht, die wiederum eine länger dauernde entzündliche Reaktion zur Folge hat, ist der Ausgang von Pulpaüberkappungen mit Unsicherheiten behaftet. Während wir mittlerweile zahlreiche Einblicke in die Abwehrreaktionen der Pulpa und Heilungsmechanismen nach Pulpaexposition und Pulpaüberkappung gewonnen haben, konnten die Mechanismen und die Bedeutung anderer Faktoren noch nicht entschlüsselt werden. Würde man die Mechanismen, die die Ausbreitung der Entzündung und der Nekrose im Pulpagewebe regulieren, verstehen und die Faktoren kennen, die die Heilung nach Wundverschluss steuern, so wäre dies ein wichtiger Schritt in Richtung Entwicklung neuer und besserer Behandlungsmethoden mit eindeutiger vorhersagbarem Ausgang. In diesem Übersichtsartikel werden einige der Aspekte, die im Zusammenhang mit der pulpalen Wundheilung für wichtig erachtet werden, erörtert.
Schlagwörter: Pulpa, Entzündung, Reizdentin, Pulpaüberkappung