Seiten: 46-67, Sprache: DeutschSaadoun, André P.Rezessionen des Gingivarands treten immer häufiger auf und stellen für eine steigende Zahl von Patienten ein Problem dar. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dieser Situation ist zu empfehlen. In diesem Artikel wird auf die vielfältige Ätiologie, die Entscheidung für ein Behandlungskonzept und die aktuellen Trends in der Behandlung der gingivalen Rezession eingegangen. Welche chirurgische Technik man auswählt, hängt von mehreren Faktoren ab. Der Behandler sollte aus den möglichen Protokollen dasjenige auswählen, bei dem das chirurgische Trauma minimal ist und mit dem er prognostizierbare ästhetische Ergebnisse erzielen kann. Mit den in diesem Artikel beschriebenen Methoden kann man tiefe und flache bukkale Rezessionen der Klasse I oder II effektiv behandeln. Als Alternative zum autologen Gingivatransplantat zur Wurzeldeckung werden in der letzten Zeit auch ein Schmelzmatrix- Derivat (Emdogain) und ein Allotransplantat aus azellulärer Hautmatrix (AlloDerm) zur Korrektur gingivaler Defekte verwendet. Damit kann die Morbidität reduziert und ein zweiter Eingriff im Gaumen vermieden werden. Die Anwendung von Emdogain oder AlloDerm, allein oder in Kombination, kann eine prognostizierbare Therapie zur Wurzeldeckung ermöglichen. Beide Produkte sind relativ leicht anzuwenden (wenn auch techniksensitiv) und die Patientenmorbidität ist gering. Der prozentuale Grad der Wurzeldeckung und die Menge des keratinisierten Gewebes nehmen mit der Anwendung von Emadogain/AlloDerm signifikant zu, und sie sollten zum Repertoire in der parodontalen plastischen Chirurgie gehören.