Seiten: 120-137, Sprache: Deutschvon Arx, Thomas / Salvi, Giovanni E.Die apikale Chirurgie dient oft als letzter Ausweg, wenn es darum geht, einen Zahn mit einer rezidivierenden Läsion endodontischen Ursprungs zu erhalten und eine konventionelle erneute Behandlung weder indiziert noch klinisch oder finanziell sinnvoll ist. Für den chirurgischen Zugang spielen die Art der Schnittführung und das Lappendesign eine wichtige Rolle. Mit der Schnittführung muss ein optimaler Zugang zur Wurzelspitze erfolgen und der Lappen ermöglicht die Einsicht in den OPBereich. Bei der Entscheidung für eine spezielle Inzisionstechnik müssen insbesondere in der Oberkieferfront verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören der Status des marginalen Parodonts, Lage und Ausdehnung der periapikalen Läsion, Vorhandensein eines Restaurationsrands und die ästhetischen Ansprüche des Patienten. Das Ergebnis der Weichgewebeheilung nach der apikalen Chirurgie hängt außerdem von anatomischen und chirurgischen Aspekten ab, wie dem Biotyp der Gingiva, dem Erhalt der Gefäßversorgung, der marginalen Knochenstruktur, der Technik der Lappenlösung und -retraktion, der Dauer des Eingriffs und dem Wundverschluss. Es ist wichtig, die Weichgewebeheilung mit dem Patienten zu besprechen, während der Eingriff geplant wird, weil vielleicht das endodontische Problem gelöst, dabei aber eine gingivale Rezession geschaffen wird.